Microsoft
06.11.2013 18:38, Julian Dasgupta

"Sind bei Windows-Spielen vom Weg abgekommen"

Für alteingesessene PC-Spieler ist es ein vertrautes Ritual: Alle Jahre wieder erinnert man sich bei Microsoft daran, dass man neben den Konsolen noch eine zweite, viel ältere Spieleplattform in petto hat. 

Es ist mal wieder soweit, wenn man den Äußerungen Phil Spencers lauscht. Der lässt nämlich im Gespräch mit Shacknews verlauten: "Ja, ich glaube, man kann schon sagen, dass wir etwas vom Weg abgekommen sind beim Support von Windows-Spielen. Aber wir sind wieder da."

Windows sei "unglaublich wichtig" und dank des vom scheidenden Steve Ballmer ausgerufenen One-Microsoft-Mottos habe man sich wirklich alle Plattformen angeschaut, die der Hersteller produziert, und werde zu einem wahren First-Party-Studio über all jene Geräte hinweg, so der Leiter der Microsoft Games Studios.

Die Kollegen wollten dann ganz genau von Spencer bestätigt bekommen, dass Microsoft intern wieder PC-Spiele entwickelt. Der erwidert: Man werde mehr Sachen auf Windows machen. Derzeit habe man vermutlich mehr individuelle Windows-Projekte in der Pipeline als in den zehn Jahren zuvor. Spencer versichert, es gehe dabei nicht nur um Casual-Spiele: "Beim Verkaufsstart von Windows 8 hatten wir ungefähr 30 Spiele im Windows Store. Viele davon könnte man als seichte oder Casual-Spiele erachten... aber den Bereich haben wir jetzt abgedeckt. Jetzt fangen wir an, uns mit größeren, an Core-Spieler gerichteten Sachen zu beschäftigen. Ich bin ganz entzückt."

Im Frühjahr hörte sich das noch etwas anders an. Im Sommer hatte man in Redmond dann immerhin den einstigen Steam-Chef Jason Holtman verpflichtet, der Valve im Winter den Rücken gekehrt hatte.

Der Konzern war in der jüngeren Vergangenheit schon häufiger kritisiert worden für den Umgang mit seiner eigenen Plattform. Games for Windows wurde als Dienst von Spielern eher gefürchtet, denn begrüßt - und mit der Kopplung bestimmter DirectX-Versionen an das jeweils neueste Windows erwies man der Schnittstelle eher einen Bärendienst. 

Der Konzern steht mittlerweile auch nicht mehr völlig konkurrenzlos dar: Dank des wachsenden Marktanteils wird OS X dieser Tage nicht mehr nur von Indie-Entwicklern und darauf spezialisierten Herstellern bedient. Bei Valve - einst von den ehemaligen Microsoft-Männern Gabe Newell und Mike Harrington gegründet - werkelt man derweil bekanntermaßen daran, Linux zu einer spieletauglichen Plattform zu machen.

Mit Hinblick auf Steam merkt Spencer im Interview mit VentureBeat  dann auch rückblickend und etwas bedauernd an: "Wir haben uns vielleicht zu sehr ausschließlich auf den Konsolenmarkt konzentriert. Valve hat großartige Arbeit mit Steam abgeliefert und damit in vieler Hinsicht etwas gemacht, das wir bei Microsoft ebenfalls hätten bauen sollen.

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