Take-Two Interactive
25.02.2008 13:31, Julian Dasgupta

Geplantes Verzögern des EA-Deals?

Gestern war Electronic Arts mit dem Plan, Take-Two für knapp zwei Mrd. Dollar zu übernehmen, an die Öffentlichkeit gegangen. Der Appell an die Aktionäre verdeutlicht, dass John Riccitiello sich nicht davor scheut, das Unternehmen notfalls gegen den Willen des T2-Managements aufzukaufen. Dort hatte man nämlich zwei Angebote des Marktführers abgelehnt.

Die Offerte von 26 Dollar pro Anteilsschein - 64 Prozent höher als der letzte aktuelle Stand - sei zu niedrig, Take-Two würde unterbewertet. Die Anteilshaber, so die Mannen um Strauss Zelnick, sollten lieber dem derzeitigen Kurs der Geschäftsführung folgen, da dieser mittelfristig einträglicher sein könnte als ein plötzlicher Zusammenschluss mit EA. Allerdings gab man auch zu, durchaus bereits zu sein für Übernahmeverhandlungen - aber erst ab dem 30. April, um den Release von Grand Theft Auto IV abzuwarten.

Herb Greenberg von Marketwatch hinterfragt in seiner Kolumne die Motive der Geschäftsführung und hält es durchaus für möglich, dass man dort möglicherweise stark auf das eigene Konto geschielt haben könnte. Am 6. Februar hatte EA das erste Angebot unterbreitet. Am 15. Februar - dem Tag, bevor jenes Angebot zurückgewiesen wurde - gab Take-Two Änderungen im Management bekannt. Dort besetzt ZelnickMedia die wichtigsten Positionen, seit die alte Geschäftsführung vor einem Jahr abgesetzt wurde.

Die Änderung sehen unter anderem eine Ernennung von Karl Slatoff (ZelnickMedia) zum Vizepräsidenten vor, auch möchte man Ben Feder (ebenfalls ZelnickMedia), der dem Unternehmen bisher interimsmäßig als Geschäftsführer vorstand, bis zum 31. Oktober 2012 binden. Damit verbunden ist eine Erhöhung der Bezuge ZelnickMedias von 62.000 auf 208.333 Dollar pro Monat sowie der jährlichen Boni von 750.000 auf 2,5 Mio. Dollar.

ZelnickMedia solle zudem über einen Zeitraum von drei Jahren 600.000 (nicht-öffentliche) Aktien erhalten. Die allerdings sofort fällig werden würden, falls Take-Two aufgekauft werden würde.

Greenberg mutmaßt, dass Zelnick & Co. grundsätzlich bereit gewesen seien, über einen Zusammenschluss zu verhandeln, das Angebot aber bewusst geheim hielten um zu verhindern, dass die Anteilshaber die Erhöhung der Bezüge der Firma - insbesondere die Aktienausschüttung - auf der noch vor dem 1. April stattfindenden Aktionärsversammlung anfechten könnten.

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