von Julian Dasgupta,

EA bleibt dran, Take-Two hartnäckig

Take-Two Interactive (Unternehmen) von Take-Two Interactive
Take-Two Interactive (Unternehmen) von Take-Two Interactive - Bildquelle: Take-Two Interactive


Auf der Hauptjahresversammlung Take-Twos hatten die Anteilhaber des Publishers die Ausgabe zusätzlicher Aktien im Falle einer versuchten Übernahme bewilligt. Wäre die so genannte Giftpille - siehe auch hier für Erläuterungen - nicht durchgewunken worden, dann wäre dies laut einigen Analysten ein Zeichen dafür gewesen, dass ein Großteil der Aktionäre bereit sind, ihre Anteile zu den derzeitigen Konditionen an Electronic Arts abzutreten.

Dies scheint allerdings nicht der Fall zu sein - vermutlich, weil darauf spekuliert wird, dass Riccitiello & Co., so nah und doch so fern, ihr Angebot nochmals etwas erhöhen werden. Deren Frist verstrich am folgenden Tag; EA hatte es nicht geschafft, sich mindestens die Hälfte der Anteile zu sichern.

Der Marktführer wirft nun allerdings nicht die Flinte ins Korn und gab bekannt, dass die Frist abermals verlängert wird: Das Angebot gilt nun bis zum 16. Mai. Da das Stockholders Rights Agreement genehmigt wurde, senkte man zudem wie angekündigt den Preis von 26 auf 25,74 Dollar.

Bisher hatte das Unternehmen versucht, den Deal unbedingt vor der Veröffentlichung von Grand Theft Auto IV abzuwickeln. Take-Two hat zwar Gesprächsbereitsschaft für die Zeit nach dem Release signalisiert, lehnt das derzeitige Angebot aber weiterhin ab - es handle sich dabei schließlich um die gleiche Offerte, die man zuvor nach ausführlicher Analyse abgelehnt hatte; der Publisher wolle sich nicht unter Wert verkaufen. Das, so das Management, würden auch die Aktionäre so sehen, schließlich hätte sich EA bis zum vorherigen Fristende gerade einmal 8,3 Prozent der Anteile sichern können - mehr als 50 Prozent wären aber notwendig, um die Kontrolle zu übernehmen.

Der omnipräsente Analyst Michael Pachter geht nach wie vor davon aus, dass die Mannen um Riccitiello den längeren Atem haben werden. Die könnten nun versuchen, den Aufsichtsrat neu zu besetzen, darauf hoffend, dass die Mehrheit der Aktionäre dem Vorhaben zustimmt. Im Gegensatz zur Hauptjahresversammlung wären in diesem Fall auch alle Anteilhaber stimmberechtigt, die erst nach dem 19. Februar - dem Tag, als die Offerte EAs öffentlich gemacht wurde - Aktien Take-Twos erworben haben.

Der Kurs des TT-Werpapiers bewege sich im Moment im Bereich des Preises, den der Konkurrent geboten hat, so Pachter. Das habe nichts mit der finanziellen Performance Take-Twos zu tun - die Aktionäre würden eher mit einer Übernahme rechnen und darauf hoffen, dass die Offerte noch um ein oder zwei Dollar aufgestockt wird.

Quelle: Pressemitteilung T2/EA

Kommentare

Ugauga01 schrieb am
EA ist zu groß als das es pleite gehen würde.
Vor allem braucht man auch net drauf zu hoffen, dass sie sich verkalkulieren, denn so dumm sind die Kapitalisten bei EA nicht.
Vor allem würden sie niemals das komplette Unternehmen auf eine einzige Karte setzen.
Das Einzige was man gegen EA tun kann ist ihre Produkte zu boykottieren. Ist doch das Gleiche bei den Wahlen. Man geht nicht wählen oder wählt extra Aussenseiter-Parteien um den Großen einen Denkzettel zu verpassen. Nur hat Walter Skinner leider Recht. Alle sagen sie hassen EA, aber 90% der Leute läuft in die Läden und bringt Spiele mit EA Logo in die Top10... :roll:
Also entweder sagen "EA ist scheisse" und strikt boykottieren, oder von vornherein das Mündchen halten. :idea:
TNT.ungut schrieb am
@hoto
die gehen ja nicht einfach pleite, dann ist schluss mit denen und deren geistiges erbe wird in einen dunklen abgrund geworfen.
die werden erst einmal insolvent und dann könnten sie immer noch gerettet werden indem sie marken -und lizenzrechte abtreten. sprich einige serien werden einfach von anderen publishern übernommen.
Linden schrieb am
Zapp Brannigan hat geschrieben:
Linden hat geschrieben:Zum Thema weitsicht, wenn EA erstmal Take Two übernommen hat, dann werden sie als nächsten auf Activison zu gehen. Finde die Vorstellung viel gruseliger weil EA so auf eine Monopol Stellung zu geht.
Das könnte sich EA überhaupt nicht leisten - und schon gar nicht jetzt, nach der Activision/Vivendi Fusion. ;)
Ai stimmt ja, Activision und Vivendi Games werden ja demnächst Fusionieren und werden dadurch ja selbst zur endgültigen Nummer 1 (Blizzard & Sierra). Dachte auch nicht an heute und morgen wegen EA, aber die sind so schnell am expandieren und "wenn" die 1. mal Take Two haben, dann haben die auch freie Hand mit ihren Lizensen. Najo mal schauen, lass Activison Blizzard sich einmal verkalkulieren und einen Verlust in Mrd. höhe machen, dann wäre EA sofort am Ball (Die Aasgeier).
unknown_18 schrieb am
Also ich denke EA versucht bei Take Two aktuell mit allen Mitteln diese so schnell wie möglich zu kaufen und vermutlich ehe Take Two für sie zu viel kostet, falls GTA IV wirklich ein absoluter Erfolg werden sollte.
Wie soll sich EA Activision leisten können, wenn sie schon bei Take Two hart an der Grenze sind?
Ich frage mich was eigentlich passieren würde, wenn sich EA bei so einem Aufkauf total übernehmen würde und pleite ging. Also jetzt im Bezug auf die ganzen Spielmarken, die EA inzwischen gehört, da sind ja doch so einige sehr gute dabei.
Zapp Brannigan schrieb am
Linden hat geschrieben:Zum Thema weitsicht, wenn EA erstmal Take Two übernommen hat, dann werden sie als nächsten auf Activison zu gehen. Finde die Vorstellung viel gruseliger weil EA so auf eine Monopol Stellung zu geht.
Das könnte sich EA überhaupt nicht leisten - und schon gar nicht jetzt, nach der Activision/Vivendi Fusion. ;)
schrieb am