Take-Two Interactive
09.06.2008 18:16, Julian Dasgupta

Ubisoft als Alternative?

Bei Electronic Arts gibt man sich zumindest bisher geduldig und hat bisher nur die Frist des ursprünglich angesprochenen Übernahmeangebots für Take-Two verlängert - Anstalten, etwas tiefer in den Geldbeutel zu greifen, macht der Marktführer noch nicht. Das Management des Mitbewerbers hatte dem Angebot eine Absage erteilt, gleichzeitig aber auch eine grundsätzliche Bereitschaft für Fusions- oder Übernahmegespräche mit potenziellen Partnern signalisiert.

In der vergangenen Woche ließ Strauss Zelnick im Rahmen der Veröffentlichung der neuesten Geschäftsergebnisse verlauten, man sei dabei, diverse Optionen mit nicht näher genannten Parteien zu erörtern - konkrete Verhandlungen gebe es allerdings noch nicht. Beim Forbes Magazine wird nun spekuliert, welches Unternehmen denn überhaupt für ein derartiges Unterfangen in Frage kommen würde. Am wahrscheinlichsten seien Activision und Ubisoft. Da Activision ist aber schon damit beschäftigt, die Fusion mit Vivendi Games über die Bühne zu bringen.

Ubisofts Bestreben, Fuß in der Filmbranche zu fassen, könnte auch interessant für den US-Publisher sein, der mit Grand Theft Auto einer der größten Marken in der Spielebranche besitzt. Ubisoft hingegen könnte von 2K Sports profitieren, da die Franzosen mit der Ausnahme von Shaun White Snowboarding keinerlei Sporttitel im Programm hat.

Eine Fusion wäre allerdings wohl die einzige Möglichkeit, für beide Publisher zusammenzugehen, da Ubisoft nicht so viel Geldmittel wie EA in der Hinterhand haben dürfte, um den Konkurrenten zu überbieten Take-Two zu übernehmen. Ein Zusammenschluss wäre aber in jedem Fall "trickreich" - EA hält mindestens 17 Prozent der Anteile am Unternehmen und hatte in der Vergangenheit auch keinen Hehl daraus gemacht, dass man auch diesen Mitbewerber gerne schlucken würde, so sich denn die Gelegenheit ergeben würde.

Die Börse hat bis jetzt jedenfalls dem Marktführer Recht gegeben - Take-Two hatte in der vergangen Woche die neuesten Geschäftszahlen verkündet. Diese seien besser ausgefallen als ursprünglich erwartet, hieß es. Der Kurs der Aktie blieb davon allerdings weitestgehend unbeeinflusst und liegt derzeit knapp über 27 Dollar - wie in den Wochen zuvor. EA hatte mit Rücksicht auf die Angemessenheit des eigenen Angebots argumentiert, dass die Börse den Erfolg von Grand Theft Auto IV schon einkalkuliert hat. Take-Two hatte das Gegenteil behauptet und dies auch als Hauptgrund dafür genannt, warum man keine Verhandlungen vor dem 29. April führen wollte. Der derzeitige Kurs des Wertpapiers deutet eher darauf hin, dass viele Aktionäre noch darauf hoffen, dass EA das eigene Angebot nochmals erhöht und ein bis zwei Dollar pro Aktie drauflegt.

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