Nachdem Take-Two dank
Grand Theft Auto IV immerhin kurzzeitig
schwarze Zahlen schrieb, landete der Publisher trotz des lukrativen Weihnachtsgeschäfts in den Monaten November, Dezember und Januar wieder im roten Bereich. Zwar konnte der Umsatz im ersten Geschäftsquartal von 240,4 Mio. auf 256,8 Mio. gesteigert werden, gleichzeitig wuchs aber auch das Minus von 38 Mio. auf 50,4 Mio. Dollar. Laut Angaben des Publishers haben die Kosten für Marketing, Entwicklung und Rechtsvertreter die Gesamtausgaben nach oben getrieben.
Bis zum 31. Januar sei
GTA IV über 13 Mio. Mal an den Handel ausgeliefert worden, verkündete Take-Two außerdem. Von der
Carnival-Reihe für Wii und DS seien mittlerweile über vier Mio. Einheiten abgesetzt worden.
Im Laufe des am 31. Oktober endenden Geschäftsjahres sollen u.a.
BioShock 2: Sea of Dreams,
Borderlands,
Mafia II, die zweite Download-Episode für GTA IV sowie
Red Dead Redemption erscheinen. Im Falle des
BioShock-Sequels nannte Take-Two im Geschäftsbericht übrigens interessanterweise keine konkrete Releaseplattform, sondern klassifizierte jene Angaben als "TBA" -
to be announced. So ist es durchaus möglich, dass sich Zelnick & Co. die Option offen halten wollen, den Shooter zeitlich exklusiv auf einer der beiden Konsolen zu veröffentlichen, so denn einer der Hersteller den Geldbeutel zückt. Der Vorgänger war schließlich auch zuerst auf PC und Xbox 360 erschienen, die PS3-Umsetzung folgte dann ein Jahr später. Im anschließenden Conference Call
bestätigte man immerhin, dass BioShock 2 für alle drei Systeme entwickelt wird.
Nicht im Line-up für das aktuelle Geschäftsjahr aufgeführt wurde übrigens
L.A. Noire. Auch der zur E3 2007 angekündigte exklusive PS3-Titel wird abermals mit keinem Wort erwähnt.
Take-Two schlüsselte außerdem wie üblich die im ersten Geschäftsquartal erwirtschafteten Einnahmen auf die einzelnen Plattformen auf. Seinen kleinen Umsatzsprung dürfte der PC der im Dezember erschienenen Umsetzung von GTA IV zu verdanken haben.
System - Anteil (Vorjahreswert)- PC - 24% (10%)
- Wii - 19% (19%)
- Xbox 360 - 18% (21%)
- PS3 - 15% (8%)
- PS2 - 9% (25%)
- PSP - 8% (13%)
- Nintendo-Handhelds - 5% (3%)
Dabei verlässt sich der Publisher vor allem auf seinen Heimmarkt: 75 Prozent der Einnahmen stammen aus Nordamerika. Im gleichen Quartal des Vorjahres waren es gar 84% gewesen.
Im Dezember hatte Take-Two zudem bekannt gegeben, dass Sam und Dan Houser von Rockstar ihren Vertrag, der Ende Januar ausgelaufen wäre, bis zum 31. Januar 2012 verlängert haben. Der Verbleib der Gebrüder und anderer zentraler Leute aus jener Sparte dürfte das Unternehmen deutliche Zugeständnisse gekostet haben. Neben der Gründung eines neuen, unabhängigen Studios, das vom Rockstar-Management kontrolliert werden soll, dürfen die GTA-Macher vermutlich auch auf eine höhere Gewinnbeteiligung hoffen. Im aktuellen Geschäftsbericht wird außerdem erwähnt, dass "gewisse Mitarbeiter von Rockstar" eine Kompensation in Form von 2,849 Mio. Aktien erhielten. Die sind, basierend auf dem gestrigen Kurs des Wertpapiers, derzeit knapp 20 Mio. Dollar wert.