von Marcel Kleffmann,

World of WarCraft: Stellungnahme zur Nostalrius-Schließung (private Realms) und zu Classic-Servern

World of WarCraft (Rollenspiel) von Vivendi Games
World of WarCraft (Rollenspiel) von Vivendi Games - Bildquelle: Blizzard
Nach der Schließung des privaten und somit illegalen Classic-Realms Nostalrius (wir berichteten) und einer umfangreichen Debatte über klassische ("Vanilla") Realms von World of WarCraft (ab 14,99€ bei kaufen) meldete sich J. Allen Brack (Executive Producer) zu Wort. In seiner Stellungnahme geht er auf die rechtlichen Schwierigkeiten sowie die problematische Fremdverwendung des intellektuellen Eigentums von Blizzard Entertainment ein und nannte einige Gründe, warum es schwierig sei, Classic-Realms (Server, die z.B. nur World of WarCraft und keine Erweiterung bieten; Maximalstufe 60) bereitzustellen. Laut seinen Ausführungen würden sie sich bei Blizzard schon seit längerer Zeit mit solchen "Retro-Realms" befassen, aber sie hätten noch kein "funktionierendes Modell" gefunden. Auch Gespräche mit den Nostalrius-Betreibern seien wohl angedacht.

Das Statement von J. Allen Brack im Original: "Wir wollten euch wissen lassen, dass wir die Diskussion über Nostalrius genau verfolgt haben und wir bedanken uns für Eure konstruktiven Gedanken und Vorschläge.

Unsere Zurückhaltung zu diesem Thema spiegelt auf keinen Fall fehlendes Interesse oder Engagement dafür wieder. Wir hören Euch. Viele von uns bei Blizzard und dem Entwicklerteam von WoW sind passionierte Spieler, bereits seit den Classic-Zeiten von WoW. Tatsächlich arbeite ich selbst bei Blizzard wegen meiner Liebe zu Classic-WoW.

Wir sprechen schon seit Jahren über Classic-Server – sie sind auf jeder BlizzCon immer wieder im Gespräch – und ganz besonders während der letzten paar Wochen. Dieses Thema wurde in aktiven internen Teamdiskussionen und selbst in Meetings mit der Führungsebene bis in die späten Abendstunden heiß diskutiert. Einige unserer bisherigen Gedanken dazu:

Warum sollten wir Nostalrius nicht weitermachen lassen wie bisher? Die ehrliche Antwort: Unser geistiges Eigentum nicht zu wahren, würde Blizzards Rechten schaden und dagegen müssen wir uns schützen. Das betrifft jegliche Verwendung des intellektuellen Eigentums, das WoW darstellt, einschließlich inoffizieller Server. Wir haben die Möglichkeit in Betracht gezogen – aber es existiert kein klar definierter rechtlicher Weg, Blizzards intellektuelles Eigentum zu schützen und gleichzeitig eine Betriebslizenz für einen privaten Server zu erteilen.

Wir haben Optionen ausgelotet, Classic-Server zu entwickeln, aber keine davon war durchführbar, ohne dabei auf extreme Schwierigkeiten zu stoßen. Könnten wir all das mit einem Knopfdruck ermöglichen, würden wir es tun, aber die Integration von Classic-Servern brächte gewaltige operative Herausforderungen mit sich – ganz zu schweigen von einem laufenden Support für mehrere Live-Versionen für alle Aspekte von WoW.

Was können wir also tun, um diese Nostalgie der ersten Tage von WoW wieder aufleben zu lassen? Im Laufe der Jahre haben wir über einen „Urrealm“ gesprochen. Im Grunde wären dort alle Features für beschleunigten Stufenaufstieg deaktiviert, einschließlich Charaktertransfers, Erbstücken, Charakteraufwertungen, Werbt-einen-Freund-Boni, WoW-Marken und dem Zugang zu serverübergreifenden Gebieten sowie dem Dungeonbrowser. Wir sind nicht sicher, ob die Community so eine Tabula-rasa-Version begrüßen würde und das Thema wird immer noch diskutiert.

An dieser Stelle noch eine weitere Anmerkung: Wir standen vor Kurzem mit ein paar der Betreiber von Nostalrius in Kontakt. Es ist offensichtlich, dass ihnen das Spiel extrem viel bedeutet, und wir freuen uns auf weitere Diskussionen mit ihnen im Laufe der kommenden Wochen.

Ihr, die Blizzard-Community, seid die enthusiastischsten, leidenschaftlichsten Spieler da draußen. Wir danken Euch für Eure konstruktiven Gedanken und Vorschläge. Wir hören zu."

Quelle: Blizzard Entertainment

Kommentare

sphinx2k schrieb am
Schon krass vor allem mit was für Verhältniss mässig wenig Power die das ganze funktionstüchtig hatten. Gut man merkt eben das WoW nur ein grafisch aufwendiges Frontent für ne Datenbank ist :)
LeKwas schrieb am
Die Gespräche mit Blizzard scheinen zu stagnieren, aber kürzlich hat das Nostalrius Team ein Post Mortem Dokument mit einer Reiher interessanter Einblicke hinter die Kulissen veröffentlicht. U.a. soll alleine der Serverbetrieb zuletzt über 8.000? im Jahr gekostet haben:
https://www.docdroid.net/flUbn6G/nostal ... m.pdf.html
Kajetan schrieb am
LePie hat geschrieben:Scheinbar ist für demnächst ein Meeting zwischen Blizzard und den Betreibern von Nostalrius angesetzt:
http://forum.nostalrius.org/viewtopic.php?f=2&t=44031
Mal schauen, was dabei rauskommt.
Am erstaunlichsten finde ich dabei, dass bei Blizzard offenbar eine gewisse Gesprächsbereitschaft herrscht, obwohl man eigentlich nur die juristische Totschlagkeule schwingen müsste.
schrieb am
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