von Jörg Luibl,

gc-Eindruck: Batman: Arkham City

Batman: Arkham City (Action-Adventure) von Warner Bros. Interactive Entertainment
Batman: Arkham City (Action-Adventure) von Warner Bros. Interactive Entertainment - Bildquelle: Warner Bros. Interactive Entertainment
Kaum spielt man, hat man martialischen Spaß: Batman macht mal wieder eine hervorragende Figur, wenn er als perfekt animierter Rächer durch die Nacht gleitet, um in fließenden Übergängen aus der Luft in den Kampf einzusteigen. Technisch gehört dieses Abenteuer zu den Schmuckstücken der Spielemesse: Klasse Leveldesign, stimmungsvolle Ausleuchtung, knackige Texturen und vor allem ansehnliche Bewegungen.

Die Gefechte wirken nochmal flüssiger und die Kampfmechanik wurde aufgewertet: Diesmal werden sowohl mehr Reflexe als auch mehr taktische Überlegungen verlangt. Konnte man den Vorgänger noch in vielen Situationen knopfhämmernd meistern, muss man diesmal vor allem das Betäuben mit anschließender Kombo cleverer einsetzen.

Der Konter ist anspruchsvoller, denn während man zwei, drei gleichzeitig attackierenden Standardfeinden noch über zwei- oder dreifaches Knopfdrücken im passenden Rhythmus antworten kann, muss man bei besser bewaffneten Feinden den Knopf halten und nach hinten ausweichen, bevor man sie zunächst betäuben und dann selbst attackieren sollte. Trotz dieser Anpassungen bleiben die Gefechte eine ebenso flüssige wie ansehnliche Augenweide.

Wer es weniger martialisch mag, kann sich in den kniffligen Schleich-Herausforderungen versuchen, in denen Batman die Deckung, die Gadgets und leise Angriffe nutzen muss.  Hier profitiert das Spiel ebenfalls von Verfeinerungen: Man hat jetzt die Möglichkeit, einen sehr schnellen, aber dafür etwas lauteren Takedowns einzuleiten, um entweder mehr Zeit zu gewinnen oder die Wachen gezielt zum Opfer zu locken. Die KI macht dabei eine gute Figur und reagiert auf immer gleiche Verhaltensweisen: Wer zu oft von oben herab gleitet und aus dem Flug tötet, wird bemerken, dass die Wachen die oberen Etagen absuchen.

Mit der neuen REC-Waffe (Remote Electrical Charge) lassen sich nicht nur Feinde auf Distanz in kurzfristige Schockstarre versetzen, sondern auch entfernte Türen oder Mechanismen über elektrische Impulse öffnen. Sehr schön ist auch, dass man Batmans Bumerang noch feiner steuern kann - im Flug kann man sein Tempo erhöhen oder herab setzen, kann sogar komplette Drehungen einleiten; sieht cool aus, ist nützlich.

Ausblick:

Keine Ausflüge in die Stadt, keine Missionen, keine Puzzles, keine Bosskämpfe: In Köln konzentrierte sich das Team von Rocksteady leider nicht auf das große Ganze, sondern auf die Vorstellung der Herausforderungen und Steuerungsergänzungen; da gab es auf der E3 mehr zu sehen. Immerhin konnte man selbst Hand anlegen und bei fest sitzender 3D-Brille ganz nah ran an den Fledermausmann, um entweder kämpfend oder schleichend Highscores zu knacken. Die Gefechte wirken taktischer, auch das subtilere Einschleichen  hat an Möglichkeiten gewonnen - vor allem auf Distanz. Auf rein spielmechanischer Ebene ist das ein Fortschritt, der den eleganten Kombofluss und das clevere Infiltrieren nochmal aufwertet, wie wir bereits in Los Angeles festgestellt hatten. Viel wichtiger für die Einschätzung des Abenteuers ist allerdings all das, was nicht gezeigt wurde.

gc-Eindruck: gut



Kommentare

Primerp12 schrieb am
Dazu gab es auch mal einen Kommentar eines Entwicklers, der zu den Actionreichen Trailern auf der E3 meinte, das man um aufzufallen einfach möglichst viel tamtam im Filmschnippsel unterbringen müsse. Ganze egal wie das Gameplay letztlich aussehen wird.
Das dies Funktioniert hat man Prima am kürzlichen Mitschnitt der Skyrim Vorführung von der QuakeCon gesehen. Da kommen Kämpfe halt besser an als groß zu erklären wie das Handeln funktioniert oder wie Gespräche ablaufen.
Wie die Massen da abgegangen sind...nunja wie im Kindergarten.
Die Krönung war ja als jemand "rape" gebrüllt hat, als der Vorführende an einem weiblichen NPC vorbeigekommen war^^
Howdie schrieb am
Damn good coffee hat geschrieben:@The_Chosen_Pessimist
Geprügle macht sich in Trailern und Co einfach besser. Gerade bei den Amis wird im Moment scheinbar jeder Trailer, in dem nicht alle fünf Sekunden etwas in die Luft fliegt, als lahm angesehen.
Ich musste so lachen, als ich die Kritik nach dem Battlefieldtrailer gelesen habe. Ich saß davor und dachte: "Wow" Endlich mal tolle Schlachatmo!" Die Amis: "Boah, da passiert ja gornix! Voll lahm!"
Ich denke auch, dass B AC die Tugenden vom ersten wieder beibehält. Ich habe erst gestern den Vorgänger mal wieder durchgespielt. Ich hoffe nur, dass sie die doch recht stumpfen Bossbattles etwas interessanter gestalten. Die waren leider kein echtes Highlight. Da kann man doch deutlich mehr rausholen. Natürlich abgesehen von den Scarecrow-Leveln.
Damn good coffee schrieb am
@The_Chosen_Pessimist
Geprügle macht sich in Trailern und Co einfach besser. Gerade bei den Amis wird im Moment scheinbar jeder Trailer, in dem nicht alle fünf Sekunden etwas in die Luft fliegt, als lahm angesehen.
The Chosen Pessimist schrieb am
KingDingeLing87 hat geschrieben:
superboss hat geschrieben:Ich freu mich tierisch aufs Schleichen, kämpfen und Rätseln durch diese spektakuläre Kulisse.
Ich bin auch schon richtig heiß drauf.
Das sieht wirklich in allen belangen nach einem würdigen Nachfolger aus, nein, sogar mehr als das. :D
Ich hoffe nur es wird noch ein grosser Stealth Anteil bleiben, denn in dem bisher Gezeigten wurde leider fast nur gepruegelt :(
KingDingeLing87 schrieb am
superboss hat geschrieben:Ich freu mich tierisch aufs Schleichen, kämpfen und Rätseln durch diese spektakuläre Kulisse.
Ich bin auch schon richtig heiß drauf.
Das sieht wirklich in allen belangen nach einem würdigen Nachfolger aus, nein, sogar mehr als das. :D
schrieb am
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