von Marcel Kleffmann,

Sword of the Stars II: The Lords of Winter - Über den vergeigten Start

Sword of the Stars 2: The Lords of Winter (Taktik & Strategie) von Paradox Interactive
Sword of the Stars 2: The Lords of Winter (Taktik & Strategie) von Paradox Interactive - Bildquelle: Paradox Interactive
Das 4X-Weltraum-Strategiespiel Sword of the Stars II: The Lords of Winter ist am vergangenen Wochenende auf digitalen Vertriebsplattformen  - wie Steam - veröffentlicht worden und wie bei vielen anderen Spielen (u.a. Stronghold 3, Rage, Dead Island) in den letzten Monaten ist der "Start" völlig in die Hose gegangen.

So wurde bei Steam zunächst eine unfertige Beta-Fassung zur Verfügung gestellt, die dann einige Zeit später durch die eigentliche Release-Version ersetzt wurde - allerdings präsentierte sich diese Variante auch ziemlich unfertig. Die Käufer des Spiels mussten mit unfertigen oder nicht implementierten Features leben und sonderlich stabil war das "Vergnügen" ebenfalls nicht. Bereits ein Tag später folgte ein eilig nachgeschobener Patch und heute wurde ein weiteres Update nachgelegt.

Mittlerweile meldete sich auch Martin Cirulis, CEO und Creative Director des Entwicklers (Kerberos Productions), zu Wort und entschuldigte sich für den verkorksten Start mit ungewöhnlich direkten Worten, denn er nimmt die ganze Schuld auf seine Kappe - insbesondere sollen weder Paradox noch das Kerberos-Team für die Misere verantwortlich gemacht werden. Er sei der Schuldige an dem verursachten "großen Misthaufen". Außerdem gelobt er Besserung und verspricht zahlreiche Patches: Im November sollen zwei bis drei Updates pro Woche veröffentlicht werden, die Bugs aus der Welt schaffen und neue Funktionen hinzufügen sollen. Als kleine Wiedergutmachung sollen viele der Updates kleine Bonus-Inhalte (Badges, Karten, Hintergrund-Geschichten etc.) enthalten.

Demnach sollten interessierte Käufer das Spiel erstmal "reifen" lassen. Wer das Spiel bereits erworben hat und mit dem Status nicht zufrieden ist, was Martin Cirulis durchaus nachvollziehen könne, kann eine Rückerstattung verlangen - zudem kann man von den Entwicklern auch eine Vollversion des Vorgängers zur Überbrückung erhalten.

Martin Cirulis fasst sein Statement selbst mit den folgenden Worten zusammen:
"a) cockup
b) my fault
c) will be Completely fixed
d) fun stuff in many updates
e) Understanding of your position
f) Apology again and underserved request for faith and patience from people who don't know us."


Die "Laden-Version" des Spiels soll übrigens am 25. November 2011 in Deutschland erscheinen.
Quelle: Paradox, Kerberos, Steam

Kommentare

roker002 schrieb am
Sie werden soweit die Bugs auskorregieren bis eine Bestimmte Summe von käufern erreicht wird! Ab dann hat sich die Arbeit ausbezahlt.
Ich hoffe es stimmt nicht. SOTS 1 hats mir sehr gefallen, obwohl es wirklich abgespeckt wurde, im vergleich zu den anderen WRSTRS. Der Nachfolger hats aufgeholt! :D
Ich bin auf den Test gespannt!
Korbus schrieb am
Xartsadrak hat geschrieben:Ich bin hier genauso skeptisch wie bei Stronghold III.
Die Frage ist, wie lange werden sie diesen Support beibehalten? Wirklich bis alle Bugs behoben sind??
Und die zweite Frage ist: Wie sehr kann man ein technisch vergeigtes Grundgerüst im Nachhinein noch mit Patches richtig lauffähig machen?
Wie viel Arbeit würde das erfordern? Wie viel Zeit in Anspruch nehmen? Was uns wieder zu Frage 1 führt.
Ich lasse mich überraschen, folge gespannt den News zu diesem Spiel und warte ab
Naja, also das erste Sword of the Stars hatte zum Release einen überschaubaren Umfang. Kerberos hat es dann über 4 Jahre lang supported, 3 Addons rausgebracht mit einigen neuen Features und zwischendurch immer wieder (Content) Patches gebracht.
Das der Release von Sots2 so verkackt wurde ist reichlich blöd, das hätte man bei Kerberos eigentlich besser wissen müssen. Andererseits glaube ich ihnen auch wenn sie sagen das sie das Debakel wieder gut machen wollen. Bin nur froh das ichs ned zu Release gekauft habe und jetzt entspannt abwarten kann.
Minando schrieb am
Deimos hat geschrieben:
so vergeigt der start auch ist, so lobenswert ist das statement und die ehrlichkeit dahinter.
Jupp, Besserung fängt auch immer erst damit an, dass man die eigenen Fehler eingesteht (siehe FF XIV). Was jetzt fair wäre, wären auf der einen Seite natürlich die anstehenden Bugfixes, auf der anderen aber auch die schon von Ciralis angesprochenen Gratis-Content-Updates für Erstkäufer.
An dieser Stelle warte ich übrigens immer noch auf die offizielle Entschuldigung seitens Firefly. :?
So langsam wird das aber albern. Es scheint eine richtige Mode zu werden erst verkorkste Betas rauszuhauen und dann ein wenig vor den Käufern auf dem Bauch herum zu kriechen, nach dem Motto "die werdens schon schlucken wenn wir uns zerknirscht genug geben- hey, wahrscheinlich loben sie uns auch noch wegen unserer schonungslosen Ehrlichkeit, haha"- was in der Politik funktioniert funzt offenbar auch im Spiele-Biz.
Wie wärs mit dem revolutionären Konzept "Von-Anfang-An-Richtig-Machen" ? Passt nicht ? Okay, war nur ne Frage.
LeKwas schrieb am
Die Mehrzahl der Spieler ist nicht lernfähig, vor allem wenn es um das jeweilige "Lieblingsspiel" geht.
Dies wurde schon im SH3-Thread hoch und runter diskutiert - und leider ist dies wirklich (noch) der Fall.
Kajetan schrieb am
thosar hat geschrieben:Die glauben doch nicht im ernst das jemand für ein halbes Produkt den vollen Preis zahlt oder es überhaupt kauft.
Doch. Das glauben die. Weil sie einfach nach ein paar Wochen in ihre Umsatz-Statistik schauen und sich dort wunderbar viele Nullen VOR dem Komma tummeln. Stronghold 3 hält zB. immer noch TopTen-Platzierungen in diversen Download-Portal-Charts.
Die Mehrzahl der Spieler ist nicht lernfähig, vor allem wenn es um das jeweilige "Lieblingsspiel" geht.
schrieb am