von Benjamin Schmädig,

GDC Europe 2010: Staub zu Staub



Zu dem recht schleierhaft Project Dust genannten Titel war bisher nur bekannt, dass es ein Downloadspiel für PC, PS3 und Xbox 360 werden soll. Genaueres hebt sich der Publisher, der das Spiel auch in Eigenregie entwickelt, noch auf - im Rahmen eines gdc-Vortrags, der sich hauptsächlich um programmiertechnische Fragen drehte, zeigten Creative Director Eric Chahi (Another World) und Programmierer Ronan Bel allerdings erste bewegte Bilder. Weil es sich dabei um eine reine Tech-Demos handelte, ließ die Vorführung aber noch keine echten Schlüsse auf das eigentliche Spiel zu. Immerhin: Das Verändern der Landschaft erinnerte stark an eine Art Populus in Echtzeit und auch der E3-Trailer deutete an, dass der Spieler die Geschicke eines Volkes lenken wird. Ein Stichpunkt auf der Leinwand deutete außerdem an, dass die KI ihren Weg über eine veränderliche Landschaft finden muss.

Welche Steuerung im Spiel zum Einsatz kommt, gab die Demo ebenfalls noch nicht preis - über wenige Tasten ließ sich allerdings die Landschaft wie in einem umfangreichen Leveleditor verändern. Dabei war alles möglich: In Sekundenschnelle schossen hohe Berggipfel in den Himmel, binnen weniger Augenblicke versanken ganze Inseln im Meer, die Breite des "Pinsels" war beliebig wählbar. Das Ganze soll übrigens mit 30 Bildern pro Sekunde auf allen Plattformen laufen. Das Beeindruckende war aber nicht der Editor; es war vielmehr das Zusammenspiel der Elemente, aus denen die Dust-Welt besteht. So zeigte Chahi zunächst den topografischen Querschnitt durch eine mögliche Landschaft: Stein bildet die Grundlage, darauf liegen Sand, außerdem gibt es Wasser, Lava, im Wasser abgelagerte Sedimente sowie Vegetation.



Jedes dieser Elemente hat bestimmte Eigenschaften und interagiert auf verschiedene Art und Weise mit den anderen Elementen. Wasser schießt z.B. nicht nur ins Tal, sondern trägt Sand ab und findet schließlich ein Flussbett, das sich an festem Stein vorbei schlängelt. Lava fließt hingegen zähflüssig, verbrennt auf seinem Weg die Flora, verdampft schließlich im Wasser und erhärtet oder wird schon vorher fest. Zurück bleiben neue Felsformationen. Die Vegetation breitet sich wiederum automatisch auf sandigem Boden aus. 15 Pflanzentypen gibt es, die alle einem Lebenszyklus folgen: Sie keimen, wachsen, blühen und verwelken. Was hier entsteht, sieht nicht aus wie der Crysis-Dschungel - es wirkt aber verblüffend glaubwürdig. Schade, dass zum Spiel nur wenig bekannt ist. Immerhin war es schon während der kurzen Vorführung ausgesprochen faszinierend, der Entstehung virtueller Welten beizuwohnen! Wir sind jedenfalls gespannt darauf, als was sich Project Dust hoffentlich bald entpuppen wird.





Kommentare

6zentertainment schrieb am
interessant. auch wenn man eigentlich nichts weis und es mich irgendwie so an spore erinnert mit "lebindig" wirkender umwelt etc
schrieb am