von Julian Dasgupta,

3DS: "Mängel bei der Software-Vielfalt"

Nintendo 3DS (Hardware) von Nintendo
Nintendo 3DS (Hardware) von Nintendo - Bildquelle: Nintendo
In seinem jüngsten Geschäftsbericht hatte Nintendo nicht nur die Absatzprognosen der Wii U nach unten korrigieren müssen. Die Vorhersage für den 3DS wurde von 17.5 Mio. auf 15 Mio. Einheiten gesenkt.

Im Rahmen seiner heute veröffentlichten Präsentation ging Satoru Iwata auch auf jenes Thema ein und analysierte die Lage. Im Heimmarkt sei man insgesamt sehr zufrieden und habe reichlich 3DS-Titel unter den 20 bestverkauften Spielen des vergangenen Jahres. Der Handheld habe dort zudem die Marke von zehn Mio. verkauften Geräten erreicht und dafür aufgrund des schleppenden Verkausstarts nur etwas mehr Zeit benötigt als der DS.

Nintendo habe es allerdings nicht geschafft, irgendeinen größeren Hit gegen Ende des Jahres zu veröffentlichen, und in Nordamerika und Europa sei der 3DS klar unter den Erwartungen des Herstellers. Während sich in Japan auch ein Spiel wie Animal Crossing hervorragend verkaufen und andere Hersteller Erfolge feiern konnten, habe es in westlichen Gefilden nur drei Hit-Titel für den 3DS gegeben. Bei denen es sich ausschließlich um Spiele handelt, in denen das vertrauteste Firmenmaskottchen im Mittelpunkt steht: Mario Kart 7, Super Mario 3D Land sowie New Super Mario Bros. 2. Man habe hier noch mit dem Problem zu kämpfen, dass man nicht die Phase erreicht hat, in der sich Hardware- und Softwareabsatz gegenseitig beflügeln. Deswegen würde es Mängel bei der Softwarevielfalt geben, die wiederum darin resultieren, dass der 3DS (noch) nicht den gleichen Appeal und Zuspruch wie sein Vorgänger hat. Was sich wieder auf die Softwareverkäufe auswirken würde.

"Müssen die Vielfalt erhöhen"

Nintendo müsse sich also der Herausforderung stellen, jenem Kreislauf zu entkommen und sowohl hierzulande als auch in Nordamerika das zu schaffen, was man in Japan schon erreicht hat, so Iwatas Fazit. Auch der DS habe zuerst in Japan Fahrt aufgenommen, bevor man in den westlichen Märkten nachzog.

Dass sich jenes Vorhaben in der Form wiederholen lässt, werde aber von manchen angezweifelt, merkt Iwata selbst an: Smartphones und Tablets seien mittlerweile sehr verbreitet und würden das Interesse vieler Hersteller auf sich ziehen. Mit dem Erfolg von Animal Crossing: New Leaf in Japan habe man aber schon mal gezeigt, dass man mit einem originellen Titel trotz des Mobile-Markts und dort üblicher Softwarepreise Erfolge feiern kann mit einem Handheld-Titel.

Mit Animal Crossing und dem vor Kurzem angekündigten Pokémon X/Y wolle man auch in hiesigen Gefilden für frischen Wind sorgen. Iwata verweist auch auf Luigi's Mansion: Dark Moon, Fire Emblem: Awakening, Dr. Kawashima, Lego City: Undercover und Pokémon Mystery Dungeon. 2013 sei ein gutes Jahr, um die Ernte für das einzufahren, was man in den zwei Jahren zuvor produzieren ließ. Insgesamt habe man vor, das Image des 3DS zu verändern: Weg von einem Handheld, mit dem man eigentlich nur Mario-Spiele spielt, hin zu einem Handheld mit einer gesunden Vielfalt an Spielen.

Auch an anderer Stelle wolle man sich stärker bemühen. Die westlichen Dritthersteller hätten ihren Fokus größtenteils auf die Entwicklung von Triple-A-Titeln gerichtet und würden nicht mehr so viele Teams an Handheld-Spielen arbeiten lassen wie zu DS-Zeiten. Es gebe auch Entwickler, die nach wie vor an kinderfreundlichen Spielen für den 3DS werkeln, aber nicht mehr so aktiv sind wie einst.

In Japan habe man das Problem aber nicht: Hier würden die Hersteller auch ihre besten Teams an 3DS-Software arbeiten lassen. Als Konsequenz dessen will Nintendo japanische Hersteller stärker dabei unterstützen, ihre Spiele in Nordamerika und Europa in den Handel zu bekommen. Iwata nennt die Professor Layton-Reihe als Beispiel und verspricht, man werde zukünftig noch mehr Spiele in den westlichen Markt bringen.


Kommentare

crewmate schrieb am
Die Frage ist nicht ob sich etwas gut verkauft sondern ob es die Erwartungen übertrifft. Erwartungen sind alles.
VideoMaker schrieb am
crewmate hat geschrieben:Nein. Resistance 3 ist wirklich großartig geworden. Es ging in der Shooter Season 2011 einfach unter. Battlefield 3. Call of Duty. Gears of War 3. Dagegen kann man sich nur schwer durchsetzen. Vor allem wenn man so dämlich ist es genau dazwischen zu veröffentlichen.
Der Zeitpunkt einer Veröffentlichung ist enorm wichtig. Auf einer Nintendokonsole macht es schlicht keinen Sinn kurz vor oder nach einem Zelda ein anderes Spiel zu veröffentlichen. Alle "sparen ihr Geld für Zelda". Disney und Activision haben sich gegenseitig ins Knie geschossen als sie blur und Split/Second kurz hintereinander veröffentlichten. Die beiden Arcaderacer waren natürlich unterschiedlich. Aber sie haben sich gegenseitig gefressen. Jetzt sind sowohl Black Rock als auch Bizarre Creation geschlossen worden und dem Rennspielgenre tut das echt nicht gut.
Ja, das ist es. Ich hab mich mit dem Thema 'Aneinanderreihung von mehreren schlechten Spielen' auch nicht auf Resistance beziehen wollen. Das sollte keine Verbindung darstellen. Aber hat sich Teil 3 wirklich so schlecht verkauft? Es ist schließlich als Platinum Edition erhältlich. Und dass es mit einem CoD oder Battlefield nicht mithalten kann von den Verkaufszahlen her, ist klar.
Das sind zwei wirklich großartige Rennspiele und sie haben vielen frischen Wind in das Genre gebracht. Trotz der vielen Werbung sind sie leider beide auf der Strecke geblieben. Wenn wenigstens Criterion sich weiter ihrer Burnout Serie widmen würde anstatt dem ins Straucheln gekommenen Platzhirsch Need For Speed, der meiner Meinung nach langsam ins Grab befördert wurde und dort ruhen hätte sollen, einen Aufschwung zu verpassen, indem sie aus dem Franchise ein zweites Burnout machen.
crewmate schrieb am
Nein. Resistance 3 ist wirklich großartig geworden. Es ging in der Shooter Season 2011 einfach unter. Battlefield 3. Call of Duty. Gears of War 3. Dagegen kann man sich nur schwer durchsetzen. Vor allem wenn man so dämlich ist es genau dazwischen zu veröffentlichen.
Der Zeitpunkt einer Veröffentlichung ist enorm wichtig. Auf einer Nintendokonsole macht es schlicht keinen Sinn kurz vor oder nach einem Zelda ein anderes Spiel zu veröffentlichen. Alle "sparen ihr Geld für Zelda". Disney und Activision haben sich gegenseitig ins Knie geschossen als sie blur und Split/Second kurz hintereinander veröffentlichten. Die beiden Arcaderacer waren natürlich unterschiedlich. Aber sie haben sich gegenseitig gefressen. Jetzt sind sowohl Black Rock als auch Bizarre Creation geschlossen worden und dem Rennspielgenre tut das echt nicht gut.
VideoMaker schrieb am
crewmate hat geschrieben:macht Sony nicht unbedingt. Wir werden wohl kein weiteres Resistance mehr sehen.
Sie sind auch nur ein Medienkonzern wie die anderen beiden auch.
Nur das die Geschäftsentscheidungen diesmal uns Spielern zu gute kommen.
Nach Resistance 3 kam jedoch noch Resistance Burning Skies für die Vita heraus.
Und wenn ein Reihe von Spielen der selben Serie sich stetig schlechter und schlechter verkauft, dann muss man es nunmal irgendwann fallen lassen. Schließlich liegt es dann meist an dem Produkt selber, dass es nicht mehr so gut ankommt wie früher. Da kann man schlecht Sony zur Verantwortung ziehen.
crewmate schrieb am
macht Sony nicht unbedingt. Wir werden wohl kein weiteres Resistance mehr sehen.
Sie sind auch nur ein Medienkonzern wie die anderen beiden auch.
Nur das die Geschäftsentscheidungen diesmal uns Spielern zu gute kommen.
schrieb am