Koch Media
30.01.2010 20:00, Julian Dasgupta

Deep Silver Vienna geschlossen

Am 11. Mai 2006 standen die Mitarbeiter von Rockstar Vienna plötzlich vor verschlossenen Türen - Take-Two hatte das einst als neo Software bekannte Unternehmen über Nacht geschlossen und alle Angestellten ohne Benachrichtigung vor vollendete Tatsachen gesetzt.

Die Gründer des Studios machten sich daraufhin selbstständig und stampften eine Firma namens Games That Matter aus dem Boden. Ein neues Finanzierungsmodell sollte eine Minimierung der Risiken für die Geldgeber mit sich bringen, so das große Versprechen. Zusammen mit Outsourcing-Partnern wolle man die Projekte stemmen.

Bei Koch Media fanden jene Aussagen Anklang, verleibte sich das Unternehmen Games That Matter doch nur einige Monate später komplett ein; fortan firmierte das Team unter dem Namen Deep Silver Vienna. Damals hieß es:

"Für Deep Silver bricht mit der Integration von Games That Matter eine neue Ära an. Deep Silver Vienna wird unsere Bedeutung als unabhängiger Publisher enorm nach vorne bringen. Das Team der ehemaligen Rockstar Vienna Mannschaft bringt die Erfahrung mit, die es braucht, um langfristig und weltweit starke und erfolgreiche Marken im Games-Bereich aufbauen zu können. Wir glauben an das Produktionsmodell, in dem Games That Matter in unserer Branche Vorreiter waren. Im Rahmen unserer Strategie, noch stärker zu internationalisieren und vermehrt auf Konsolen zu setzen und eigene Marken aufzubauen, wird Deep Silver Vienna eine wesentliche Rolle spielen."

Mehr als zwei Jahre und ein Projekt (Cursed Mountain ) später wurde die Liaison jetzt aber beendet: Wie der ORF berichtet, hat Koch Media das Wiener Studio heute geschlossen. Die Mitteilung sei für die 20 Mitarbeiter völlig unerwartet gekommen, heißt es da im Bericht. Einigen der Angestellten - die übrigens noch bis Ende März bezahlt werden - sollen eventuell Anstellungen in anderen Bereichen des Publishers angeboten werden. Klemens Kundratiz (Geschäftsführer Koch Media) merkt an:

"Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Gesamtlage ist es für Koch Media jedoch notwendig geworden, Prozesse weiter zu optimieren, die Produktionsleitung entsprechend vollständig nach München zu holen und in der Konsequenz redundante Stellen abzubauen."

Die beiden Gründer von Games That Matter, Niki Laber und Hannes Seifert, wurden durch die Neuigkeiten angeblich ebenfalls überrascht; sie hatten ihren eigenen Abgang allerdings schon vor einiger Zeit verkündet. Laber stieg bereits im Dezember aus; Seiferts letzter Arbeitstag bei Deep Silver Vienna wäre der 31. Januar gewesen - er wird ab Mitte Februar als Creative Director bei Square Enix tätig sein.

Das Studio war auch in Ride to Hell involviert gewesen, dessen Produktion jetzt von der Firmenzentrale des Publishers in München aus koordiniert werden soll.

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