Bulletstorm
21.08.2010 20:42, Marcel Kleffmann

gc-Eindruck: Verrücktes Bleigewitter

Electronic Arts hat mit Bulletstorm (ab 14,66€ bei kaufen) von Epic Games (Gears, Unreal) und People Can Fly (Painkiller) einen der ungewöhnlichsten und abgefahrensten Ego-Shooter im Programm, die auf der gamescom zu sehen war. Damit ist nicht ausschließlich der farbenfrohe und heruntergekommene außerirdische Planet voller bewaffneter Freaks, Riesenkakteen und fleischfressender Pflanzen gemeint, sondern das "Kill with Skill"-Tötungssystem.

Kreativkiller (+50 Gag Reflex)

Ihr werdet bei Bulletstorm dafür belohnt, dass ihr die Gegner nicht einfach mit ziellosen Bleisalven aus dem Spiel pustet, sondern sie möglichst kreativ über die Wupper schickt. Für einen normalen Kill bekommt ihr nur wenige Punkte, aber wenn ihr den Feinden in den Kopf oder in den Hals schießt, gibt es wesentlich mehr Punkte. Tretet ihr solch einen Gegner zum Beispiel in einen Riesenkaktus oder über eine Klippe in einen Abgrund, so werden diese Taten ebenfalls gebührend honoriert. Die erlangten Skillpunkte haben darüber hinaus eine weitere Funktion und zwar könnt ihr an bestimmtem Punkten in den Levels die Fertigkeiten bzw. Waffen aufwerten, um neue mörderische Kreativtechniken möglich zu machen.

Mit einem Elektrolasso könnt ihr die Gegner beispielsweise in die Luft schleudern. Dabei werden der Feind und die nähere Umgebung in Zeitlupe versetzt. So könnt ihr in Ruhe Zielen oder euch andere Dinge überlegen, z.B. ob ihr nicht lieber die Flail Gun benutzt, die zwei mit einer Kette verbundene Granaten verschießt. Das erste Upgrade für das Elektrolasso ermöglicht übrigens ein Flächenangriff in der Entfernung, der alles in der Nähe in Zeitlupe in die Luft schleudert.

Das Probe-Level (+50 Headshot)

In dem angespielten Demo-Level befanden sich viele explosive Sporen in der Gegend und sobald ich einen Gegner mit einem Peitschenhieb in die Luft geschleudert habe, sind die Sporen mit in die Luft geflogen und wenn man diese in der Luft zur Explosion gebracht und die fliegenden Gegner erwischt hat, regnet es Punkte und Einzelteile. Zugleich wird den Gegnerresten das Prädikat "Frequent Flyer" und "Enviro Mental" verliehen; beim Tritt des Feindes in eine elektrische Stormanlage poppt übrigens "Bad Touch" auf.

Ein stärkerer und gepanzerter Gegner muss später mit mehr Tricks ausgeschaltet werden, wie bereits im E3-Video zu sehen war. Dank seiner Minigun richtet der dicke Brocken viel Schaden an und mit einem gezielten Peitschenschwung wird der Feind umgedreht, dann tritt man ihm ins Gesäß und es folgt ein letzter Feuerstoß in den Allerwertesten mit der Beschreibung "Fire in the Hole". Nachdem dieser Riesenklotz aus dem Weg geschafft ist, werden weitere harmlose Feinde aus der Welt geschafft, bis ein Riesenbossmonster in Form einer gigantischen fleischfressenden Pflanze aus dem Boden herauswächst. Ich eröffne das Feuer, schieße auf explodierende Sporen und es folgt eine Schwarzblende. Verdammt. Die Demo ist vorbei.

Brutalität und Ausblick

Obwohl Bulletstorm prinzipiell sehr gewalttätig ist, reichlich Blut fließt und Kopfschüsse an der Tagesordnung stehen, wirkt das Spiel im Gegensatz zu den anderen Genre-Kollegen längst nicht so brutal wie es den Anschein hat, da die Gewalt sehr überzogen dargestellt und immer wieder die Situation mit Seitenhieben kommentiert wird. Das Spiel nimmt sich keine Sekunde lang ernst.

Allerdings bleibt abzuwarten, inwiefern sich das Skillshotsystem mit der Zeit abnutzt und ob den Entwicklern nicht doch irgendwann die Ideen ausgehen. Im Gegensatz zu den anstehenden Standard-Shootern zeigt sich Bulletstorm hingegen erfreulich kreativ, rasant und abgedreht. Hoffentlich bleibt das auch im späteren Spielverlauf so. Trotzdem ist es unwahrscheinlich, dass das Spiel in der Form in Deutschland veröffentlicht werden kann...

gc-Eindruck: sehr gut

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