von Mathias Oertel,

E3-Eindruck: Pro Evolution Soccer 2011

Pro Evolution Soccer 2011 (Sport) von Konami
Pro Evolution Soccer 2011 (Sport) von Konami - Bildquelle: Konami


Über Jahre hinweg hat Konami mit der Pro Evolution Soccer-Reihe beinahe nach Belieben die Konkurrenz dominiert. Doch irgendwann kam der Punkt, an dem der Fortschritt innerhalb der Serie trotz vollmundiger Ankündigungen mehr und mehr stagnierte bzw. sich in die falsche Richtung entwickelte. Und schließlich passierte das Unmögliche: Man musste sich mit der Rolle des Vizemeisters zufrieden geben - der einzig ernst zu nehmende Konkurrent, die FIFA-Serie von EA, war vorbei gezogen.



Offene Selbstkritik

Zwar hat man bereits in den letzten Jahren immer wieder von Erneuerung gesprochen, doch so ernst wie in diesem Jahr schien es dem PES-Team noch nie. Und nachdem ich eine Halbzeit des neuen Pro Evolution Soccer spielen durften, muss ich sagen, dass die Zeit der Worthülsen tatsächlich der Vergangenheit anzugehören scheint. Im Video-Vergleich der Versionen 2010 und 2011 im Hinblick auf bestimmte Spielelemente ging Konami schonungslos mit sich ins Gericht und zeigte einige Schwächen der letztjährigen Variante auf, die auch wir in unserem Test von Pro Evolution Soccer 2010 bemängelten: Beim Pass-Spiel, bei den Tricks, beim Abwehrverhalten, beim Kampf um den Ball, beim Schießen - alles Punkte, die in diesem Jahr nicht nur runderneuert, sondern als Bestandteil eines größtenteils komplett neuen Kontrollschemas daher kommen. Einen Vorgeschmack auf das Spiel liefert auch der E3- Trailer.

Die neue Freiheit

Das wesentliche Zauberwort auf dem Platz heißt Freiheit. Tricks z.B. sind nicht nur leichter zu erreichen als bisher, sondern lassen sich sogar in abrufbare Makros zusammenfassen, die man einfach abrufen kann. Doch nirgendwo wird die Umsetzung des hehren Begriffs der Freiheit so deutlich wie beim Pass-Spiel. Die Stärke des Passes, die über die beim Initiieren des Spielzuges unter dem Ballführenden eingeblendete Kraftleiste festgelegt wird, ist maßgeblich entscheidend für das Gelingen. Natürlich spielen auch die Eigenschaftswerte der Fußballer eine nicht unerhebliche Rolle, doch das ist erstens eher ein unter der Oberfläche arbeitender Einfluss und zweitens sorgt diese mechanische Änderung das erste Mal in einigen Jahren für ein wesentlich frischeres Spielgefühl auf dem Rasen. Der hat übrigens auch eine kosmetische Wandlung durchgemacht und lädt in einem satten filzigen Grün zum Kicken ein.



Und so dauert es ein paar Pässe, bis man sich an die veränderten Verhältnisse gewöhnt hat, die sogar den klassischen Pass in die Tiefe unbrauchbar machen. Man kann diese Spielaktion zwar wie gehabt über die Dreieckstaste erreichen (es wurde die PS3-Version gezeigt), doch wer das neue Passsystem perfektioniert, kann diesen tödlichen Pass auch als normalen spielen - nur eben mit entsprechend viel Stärke und in den Lauf der KI vorgelegt, die sich auch überarbeitet und auf die neuen Mechanismen optimiert zeigt. Auch bei Ecken, hohen Bällen, Seitenwechseln etc. greift diese Freiheits-Mechanik, wobei die Unterschiede hier gefühlt deutlich geringer ausfallen, sich aber dennoch bei der Spieleröffnung als interessante neue Varianten entpuppen. Und wer sich ganz sicher fühlt, kann die Poweranzeige auch deaktivieren. Einzig bei Flanken aus dem Spiel heraus setzt Konami auf die bewährten Mechanismen - hier sei es vom Timing her enorm schwierig, wenn man mit der neuen Mechanik arbeiten würde, daher habe man an dem alten System festgehalten.

Verbessert und an das Pass-System angepasst wurde auch das Abwehrverhalten, bei dem der gesteuerte Verteidiger nicht nur ungestüm ein Tackling versucht, sondern bei dem man quasi den Raum deckend mit dem angreifenden Spieler mitlaufen kann, um ggf. schnell den Passweg zustellen zu können oder doch zum (fairen) Angriff auf den Ball anzusetzen. Dementsprechend kann es schließlich zu packenden Zweikämpfen kommen, die endlich wieder näher an die Intensität heran zu kommen scheinen, mit der die FIFA-Serie in den letzten Jahren begeistern konnte. Doch das ließ sich in der einen gespielten Halbzeit nur erahnen. Ebenso die Fähigkeit des Speed Stars,  von denen es nur eine Hand voll Spieler geben soll, die Ballkontrolle und Geschwindigkeit vereinen und damit zum Schrecken jeder Abwehr werden können.



Was allerdings jetzt schon zu sehen und auch zu spüren war, ist die deutlich vereinfachte und intuitivere Detaileinstellung der Mannschaftstaktik: Übersichtlich und einfach zu navigieren,  kann man schnell die gewünschten Änderungen einbringen. Wenn sich der gelungene Eindruck der neuen Freiheit auf dem Platz in den nächsten spielbaren Versionen auch über einen längeren Zeitraum einstellt, steht Fußballfans ein heißer Herbst bevor.

E3-Eindruck: sehr gut

Und wie gefällt uns FIFA 11 in LA? Ab zum E3-Eindruck!



Kommentare

Infi88 schrieb am
Mhh fast alle PES Titel kamen im Oktober, ich denke der wird auch dieses mal angepeilt ;)
Assassin 3421 schrieb am
ich find pes 2011 schon sehr gut, aber wann kommt eigentlich pes 2011 raus?
b3ko- schrieb am
Ich hoffe dieses Jahr bauen die keine Scheisse wie letztes Jahr!
Seit Fifa 10, ist für mich definitiv Fifa besser.
Obwohl ich schon seit ewigen Jahre Pes treu geblieben bin!
Aber wenn es so weiter geht, dann zocke ich nur noch Fifa und ich glaube die größten PES Fanboys geben sich dann auch geschlagen.
Das Video an sich sieht nicht schlecht aus, dann warten wir mal ab.
Hoffen wa auf ein gutes Spiel!
silverarrow schrieb am
ich fands ja extrem komisch, dass man erst ab pes 2010 diese "magische Barriere" bei Einwürfen entfernt hat :Kratz:
schrieb am
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