von Mathias Oertel,

E3-Eindruck: Assassin's Creed Brotherhood



Es ist noch nicht einmal ein Jahr her, dass Ezio in Altairs Fußstapfen trat und die Ehre der Assassinen im Kampf gegen die Templer rettete. Und auch wenn Assassin's Creed 3 noch auf sich warten lässt, gibt es noch in diesem Jahr Nachschub für Meuchelmörder: Assassin's Creed Brotherhood setzt direkt an den zweiten Teil an und führt Ezios Geschichte weiter.  



Eine starke Gemeinschaft

Hinsichtlich des Kletterns sowe im Bezug auf das Kampfsystem dürften nur wenige Änderungen zu erwarten sein, wenn man von der auch als Video verfügbaren Präsentation des Einzelspielermodus  ausgeht. Man kann zwar jetzt auch schwere Waffen wie Zweihandäxte als verheerende Wurfgeschosse nutzen, doch dürften die spielerischen Auswirkungen des modifizierten Nahkampfes, der wie Teil 1 auf Gesundheitspunkte der Gegner zu verzichten scheint, ehr gering sein.

Atmosphärisch jedoch konnte die gezeigte Sequenz überzeugen und auf den bevor stehenden Krieg von Ezio gegen die Borgias einstimmen. Die Villa wird angegriffen, man erlebt gut geskriptete Events und kann schließlich sogar mit Kanonen die Türme Gegner zu Kleinholz machen.



Doch das Namen gebende Merkmal des neuen Assassin's Creed ist ja die Bruderschaft: Denn jetzt muss Ezio nicht nur seine verstohlene Gemeinschaft aufbauen, sondern kann die angeheuerten Figuren auch taktisch nutzen, um seine Aufgabe zu erleichtern. Doch bevor er sie zu Hilfe rufen kann, muss er sie erst davon überzeugen, der Bruderschaft beizutreten. Dies wurde bei der Präsentation verglichen mit den Mönchen aus dem ersten Teil, die erst gerettet werden mussten, bevor sie einem Entdeckungsschutz gewährten.

Sind sie in Ezios Team, kann er sie auf Missionen in ganz Europa schicken, die sie basierend auf ihren Fähigkeiten und der allgemeinen Schwierigkeit der Aufgabe hoffentlich erfolgreich bestehen. Als Belohnung winken Erfahrungspunkte, die schließlich neue Fähigkeiten für die jeweilige Figur, Ausrüstung etc. freischalten. Scheitern sie, muss man sich neue Mitläufer suchen, da der Tod permanent ist. Dementsprechend sollte man das Risiko immer genau abwägen. Leider wurde noch nicht gezeigt wie die Bruderschaft verwaltet wird - denkbar scheint eine Variante ähnlich des Ausbaumenüs der Familienvilla.

Hat man schließlich genug Assassinen an seiner Seite und sie gut ausgerüstet, stehen sie auf Abruf bereit, um Ezio auf Handzeichen zu unterstützen. Ob es jetzt »nur« darum geht, eine einfache Wache auszuschalten oder in einem Kampf gegen eine schwer bewaffnete Übermacht zu unterstützen, damit sich Ezio aus dem Staub machen kann: Sie helfen, ohne zu hinterfragen und opfern sich im Zweifelsfall auch auf, damit ihr Meister überlebt. Hier bleibt allerdings abzuwarten, wie groß die persönliche Bindung zur Bruderschaft sein wird und ob der Verlust auch nur eines Assassinen emotionale Auswirkungen auf den Spieler hat. Oder sieht man seine Helfer nur als ersetzbares Kanonenfutter? In jedem Fall könnte diese Mechanik zu einem neuen taktischen Ansatz führen, der dem AC-Universum gut zu Gesicht steht.

Traue keinem

Mit diesem Assassin's Creed betreten die Meuchelmörder erstmals die Mehrspieler-Bühne. Und die gut zehn Minuten lange »Free-for-All«-Session, die ich in Los Angeles spielen konnte, macht definitiv Lust auf mehr. Das Ziel ist einfach: Man spielt in Form eines der normalen »NPCs« wie Arzt, Kurtisane, Händler usw., die jedoch alle mit verschiedenen Fähigkeiten-Sets ausgerüstet werden können. Für meine Figur z.B. wählte ich die Tarnung, mit der ich das Aussehen temporär wechseln kann sowie die Pistole, um Gegner aus der Entfernung erledigen zu können.



Nun bekommt man ein zu meuchelndes Ziel angezeigt, das natürlich ein menschlicher Kontrahent ist. Man begibt sich auf die Suche nach ihm oder ihr, muss aber ständig aufpassen, nicht selber zum Opfer zu werden, da natürlich auch irgendjemand euch jagt.
Daher sollte man sich vorsichtig vortasten, da z.B. die »normalen« Passanten nicht laufen. Sollte einem also ein laufender Arzt begegnen, ist er nicht auf dem Weg zu einem Notfall, sondern auf der Jagd (vielleicht nach einem selbst) oder auf der Flucht. Denn natürlich kann man auch versuchen, seinem Verfolger zu entkommen. Schafft man dies, wird dies ebenso auf das Punktekonto angerechnet, wie z.B. ein anonymer Meuchelmord oder die Rache an einem anderen Spieler, der einen auf dem Gewissen hat.

Ich muss zugeben, dass ich anfänglich nicht sehr begeistert war, als ich mir die Komponenten Assassin's Creed und Multiplayer vorstellte. Doch die Spannung, die sich bei den Streifzügen durch die gut designte Karte einstellte, ist nicht zu verachten. Letztlich wird aber viel davon abhängen, wie umfangreich sich die Karten- und Modiauswahl (wird es auch kooperative Gefechte geben?) zeigen, damit die Bruderschaft den Kampf gegen die bekannten Mehrspieler-Platzhirsche aufnehmen kann.
 
E3-Eindruck: sehr gut



Kommentare

KingDingeLing87 schrieb am
Also ich find den Multiplayergedanken bei dem Spiel super. :D
Anfangs war ich sehr skeptisch, wie ein Multiplayer zu dem Spiel passen könnte. Aber was sie sich da einfallen lassen haben, gefällt mir bis jetzt ganz gut.
Letztenendlich, muss man es selbst zocken, um zu sagen ob es gut ist oder nicht. :wink:
Son of The Boss schrieb am
@DonRussak
Dass die Spieler aussehen wie NPCs macht die Sache doch noch spannender.
lAmbdA schrieb am
Mnachmal glaub ich, die kommen Nachts vorbei, kucken in mein Kopf rein und nachdme sie dann den Nervenzusammebruch überwunden haben gehen sie heim und kündigen ein SPiel an, das ich mir shcon seit langem wünsche. War jetzt mit WH40K MMO so, mit Batman und nun shcn wieder.
Fakt ist, spätetetens am 18 November steh ne PS3 bei mir... diemsla auch wirklich :D
Ist raus hier schrieb am
Da ich Teil 2 ja aufgrund der Ubisoft Kundengängelei verpasst habe, habe ich kein Interesse mehr an der Serie.
schrieb am
Assassin's Creed: Brotherhood
ab 14,99€ bei