Guitar Hero: Warriors of Rock
22.06.2010 12:31, Mathias Oertel

E3-Eindruck: Angriff der Rock-Krieger

Das Musikduell zwischen Harmonix' Rock Band und Neversoft's Guitar Hero geht in eine neue Runde. Doch nachdem sich die beiden Serien in den letzten Jahren immer mehr angeglichen haben und eine Unterscheidung eigentlich nur noch durch die verwendete Hardware und die Songauswahl stattfand, geht Activision für Guitar Hero Warriors of Rock (WoR) in eine neue, fast schon arcadige Richtung.

Götterhämmerung

Die Zeiten, in denen man quasi auf Tour von Gig zu Gig hetzte, um so viele virtuelle Fans wie möglich zu begeistern, sind vorbei bzw. finden nur noch beim neuen Rock Band-Ableger statt. In WoR muss man nicht weniger als den Demigott des Rocks (gesprochen von Kiss-Bassist Gene Simmons, der auch als Erzähler durch die Story führt) vor dem Untergang retten. Zu diesem Zweck schlüpft man in die Rolle der größtenteils aus den Vorgängern bekannten Figuren wie Pandora, Axel Steele oder Johnny Napalm und muss sie zu "Rock-Kriegern" machen. Damit die Charaktere diesen Status erreichen, muss man in einem jeweils etwa acht bis zehn Songs langem Set so viele Sterne wie möglich sammeln, wobei die neuen Spezialfähigkeiten eine große Rolle auf dem Weg zum Erfolg ausmachen dürften. Nehmen wir z.B. die Fähigkeit der neuen Figur Echo Tesla. Sie bekommt für jeweils zehn erfolgreich hintereinander gespielte Noten einen fünfprozentigen Zuwachs der Starpower-Leiste, was im Umkehrschluss wiederum bedeutet, dass es leichter werden dürfte, die erforderlichen Sterne zu erspielen. Hat man schließlich genügend Songs aus dem Set bewältigt, dass sich jeweils am musikalischen Hintergrund der Figur orientiert (Johnny Napalm z.B. wird hauptsächlich Songs aus dem Punkrock-Bereich spielen), findet eine Transformation des Charakters und seiner Fähigkeiten statt, bevor es in die Zugaben geht und man schließlich die Figur wechselt.

Wenn man den Rockgott befreit und damit die Karriere beendet hat, wartet eine ganz besondere Herausforderung in Form von etwa acht bis zehn Tracks, die nach Angaben der Entwickler in etwa das Niveau des berühmt-berüchtigten Handgelenk-Killers "Through the Fire and the Flames" von Dragonforce aus Guitar Hero III haben. Nicht nur in dieser Hinsicht möchte man an den bislang erfolgreichsten Vertreter der GH-Serie anschließen - auch der Schwierigkeitsgrad der über 100 Songs wird sich nach den in den letzten Jahren zunehmend leichter gewordenen Gitarrenhelden wieder nach oben orientieren.

Herausforderungs-Wahnsinn

Um die Langlebigkeit von WoR zu erhöhen, hat man auch an der Motivation abseits der Kampagne gearbeitet und als Lösung den so genannten "Quickplay Plus"-Modus auserkoren. Das Geheimnis: Ein "Rockrang", der sich aus der Anzahl der erspielten Sterne sowie bewältigten Herausforderungen zusammensetzt sowie haufenweise freispielbares Material wie neue Instrumente, Kostümsets etc. bietet.

Das klingt auf Anhieb nicht spektakulär. Sobald man jedoch erfährt, dass jeder der mitgelieferten Songs über ein Dutzend und mehr einzelner Herausforderungen verfügt, die aus einem ungleich größeren Pool geschöpft werden, deutet sich der gewaltige Unterhaltungsumfang an, der sich hinter WoR verbergen dürfte. Und dass sogar die bereits auf Festplatte befindlichen Tracks der alten Guitar Hero-Titel mit den neuen Herausforderungen gespickt werden und so ebenfalls zum erneuten Spiel verleiten sollen, ist ebenfalls nicht alltäglich. Ebenso wie die Aufhebung des erreichbaren Sterne-Maximums: Hat man bislang höchstens fünf Sterne erspielen können, darf man sich jetzt auf ein Maximum von 40 (!) freuen, das allerdings nur mit cleverem Einsatz aller Power-Ups erreichbar ist.

Und nachdem man mit Blur bereits das Hin und Her von Herausforderungen auf eine neue Ebene gehievt hat, spielt Activision im neuen Guitar Hero mit einem ähnlichen System, das einem die Errungenschaften der Freunde schwarzweiß aufs Ehrgeiz-Brot schmiert.

E3-Eindruck: sehr gut

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