Red Faction: Armageddon
17.06.2010 13:24, Benjamin Schmädig

E3-Eindruck: Zerstörung und Aufbau

Jahrzehnte hat es gedauert, den Mars nach dem Ende der EDF-Besatzung wieder aufzubauen - ein paar Tage brauchten die Außerirdischen, um die Oberfläche dem... Marsboden gleich zu machen. Wobei natürlich die Frage gestattet sein muss, wer auf dem roten Planeten eigentlich die Fremden sind. Das Ende vom Lied: Die Menschen leben in unterirdischen Höhlen - laut Aussage eines Entwicklers übrigens vor allem deshalb, weil es auf der praktisch überall gleich aussehenden Oberfläche wenig Neues zu entdecken gibt und weil man in einer Höhle schön viel zerstören könne. Und genau das steht bei Red Faction ja traditionell im Mittelpunkt. Zwar lassen sich immer noch nur von Menschenhand gebaute Objekte zertrümmern, es soll aber vereinzelt auch zerbrechliche natürliche Strukturen geben. Beeindruckend seien außerdem hohe, an Felswänden errichtete Gebäude - bei deren Zerfall jedenfalls.

Wie der Opa so der Enkel

Stilistisch orientiert sich Armageddon jedenfalls am Vorgänger. Sowohl Einrichtungen als auch das, was von Fahrzeugen zu sehen ist, sieht Guerilla sehr ähnlich. Auch der kahl geschorene Kopf des neuen Helden, seines Zeichens Enkel von Alec Mason, gleicht dem seines Opas. Und im Kampf gegen die aggressiven Aliens ist Darius Mason denn auch wie sein Großvater ganz der Rebell. In der knappen E3-Demo etwa muss er einen Konvoi Überlebender beschützen - was allerdings nichts Anderes heißt, als dass er im Alleingang ein Gebiet von Gegnern befreit. Darf Mason erneut eine offene Welt erkunden wie sie sein Großvater erlebt hat? Der Design Director beantwortet die Frage damit, dass man diesmal ein »more directed«, scheinbar also ein geradlinigeres Erlebnis bieten möchte. Einzelheiten behielt er aber noch für sich.

Zwei neue »Werkzeuge« stellen die Entwickler vor: die Magnet Gun und eine Nanokanone. Die Magnetwumme ist dabei das Pendant zum spaßigen Greifhaken aus Just Cause 2 , denn während der erste Schuss ein Objekt gekennzeichnet, gibt der zweite Schuss das Ziel an. Umgehend zieht es daraufhin das markierte Objekt in Richtung Ziel. Es sieht nicht nur cool aus, wenn z.B. die Wand eines Gebäudes aus ihrer Verankerung gezerrt wird - es dürfte vor allem eine Freude für martialisch interessierte Physiker sein!

BIG Daddy

Hier kommt Waffe zwei ins Spiel, mit der Mason im Trailer bereits zeigt, wie er eine zerstörte Brücke wiederherstellt, während er über sie drüber läuft. So kann er auch eine zerstörte Deckung reparieren und versorgt seine Magnetkanone eigenhändig mit neuer Munition. Die Entwickler zeigen schließlich, wie er zunächst einen großen Container teilweise zerstört und ihn dann von innen heraus wieder aufbaut. Abra Verschwindikus - witzig! Aber gegen die Übermacht vor dem Container hat Mason so letztlich keine Chance. Also bleibt ihm nur eins: Er schlüpft in den brandneuen, fünf Mann hohen Mech, mit dem er kurz darauf im Sprint durch die Reihen der Angreifer stürmt. Das neue Modell sieht im Vergleich zu seinen Vorgängern wie ein athletischer Big Daddy aus.

Nein, den bisherigen Erkenntnissen nach hat sich bis auf neue Waffen und Fahrzeuge wenig getan. Wenn in einer kurzen Filmsequenz ein brennendes Auto an Mason vorbei rast, verspricht dies zwar eine straffere Erzählung als im Vorgänger, aber viel mehr war davon noch nicht zu sehen. Mit Sicherheit wird die physikalisch glaubwürdige Verwüstung auch beim zweiten Mars-Besuch unverschämt viel Spaß machen. Große spielerische Fortschritte verspricht Armageddon derzeit aber nicht.

E3-Eindruck: gut

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