von Julian Dasgupta,

Kingdoms of Amalur: Reckoning: "EAs Prognosen übertroffen"

Kingdoms of Amalur: Reckoning (Rollenspiel) von Electronic Arts
Kingdoms of Amalur: Reckoning (Rollenspiel) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Zu seiner aktiven Zeit als Baseball-Spieler war Curt Schilling einer der erfolgreichsten Vertreter seiner Zunft, der als Pitcher diverse Titel gewinnen und Bestmarken aufstellen konnte. Schon damals war bekannt: In seiner Freizeit ging Schilling eher Nerd-Gewohnheiten nach und war u.a. ein sehr passionierter Everquest-Spieler, der später auch den Blizzard'schen Verlockungen eines World of Warcraft nicht widerstehen konnte.

Es sollte mehr als ein Hobby werden: Im letzten aktiven Jahr seiner Sportlerlaufbahn gründete Schilling 38 Studios, um selbst ein MMORPG produzieren zu können. 2009 übernahm der Betrieb Big Huge Games und begann damit, deren RPG umzustricken und daraus Kingdoms of Amalur: Reckoning zu formen. Welches das Debüt der Spielwelt darstellt, die später auch die Grundlage des MMO-Projekts sein sollte, das vom Kernteam von 38 Studios in Rhode Island produziert wird.

Ob das vorläufig Project Copernicus getaufte Spiel aber jemals vom Stapel laufen wird, ist unklar: 38 Studios gilt als finanziell schwer angeschlagen und sucht derzeit nach Investoren und Fördermöglichkeiten, um überleben zu können. Die Mitarbeiter wurden seit dem 1. Mai nicht mehr bezahlt, einige Angestellte mussten auch entlassen werden. Die einstige Geschäftsführerin ging im März in den Mutterschaftsurlaub - mit ihrer Rückkehr ist allerdings nicht mehr zu rechnen.

Nachdem der Governeur des US-Bundesstaates, welcher das Studio einst mit Geldmitteln angelockt hatte, Kingdoms of Amalur: Reckoning als "nicht erfolgreich" bezeichnete, meldete sich Schilling per Twitter zu Wort und merkt an: Das RPG habe sich innerhalb der ersten 90 Tage nach seinem Verkaufsstart über 1,2 Mio. Mal verkauft und damit EAs eigene Prognosen übertroffen.


Kommentare

WizKid77 schrieb am
das wäre echt traurig wenn die dicht machen würden. Kingdoms war ein tolles Spiel und ich traue ihnen noch weit mehr zu.
EvilAcid schrieb am
hmm ok das stimmt... :) Moeglicherweise hat EA seine Kohle gemacht aber 38Studios hat eben Pech... scheisse... denn 38Studios hat viel Potential... naja vielleicht schaffen sie es...
Kajetan schrieb am
EvilAcid hat geschrieben:Klar, ich weiss schon, das die vermuteten(!) 60Mio nicht komplett an 38Studios gehen, aber wenn die Verkaufszahlen die Prognose von EA uebertreffen (die Finanzabteilung von 38S und EA haben also mit noch weniger Einnahmen gerechnet) ist die Krise ueberraschend... heisst der finanzielle Abgrund muss schon vorher bekannt gewesen sein und Amalur sollte das Drama evtl. rauszoegern ... vielleicht um Copernikus fertigzustellen? Und das klappt nun aber evtl. doch nicht? Oder die Kosten wurden schlicht unterschaetzt?
Nun, Schilling hat nur gesagt, dass EAs Prognosen übertroffen wurden. Das heisst ja nicht automatisch, dass KoA ein kommerzieller Erfolg ist :) Vielleicht hat EA auch gesagt: "Hey, wir haben hier nur ein wenig Kohle für den Vertrieb investiert. Wir sind äusserst zufrieden, wenn vlt. 800.000 Stück abgesetzt werden, aber ganz ehrlich, wir rechnen nicht mit so viel." Das mag für EA ausreichen, für 38 ist es aber tödlich, weil zu wenig.
EvilAcid schrieb am
Klar, ich weiss schon, das die vermuteten(!) 60Mio nicht komplett an 38Studios gehen, aber wenn die Verkaufszahlen die Prognose von EA uebertreffen (die Finanzabteilung von 38S und EA haben also mit noch weniger Einnahmen gerechnet) ist die Krise ueberraschend... heisst der finanzielle Abgrund muss schon vorher bekannt gewesen sein und Amalur sollte das Drama evtl. rauszoegern ... vielleicht um Copernikus fertigzustellen? Und das klappt nun aber evtl. doch nicht? Oder die Kosten wurden schlicht unterschaetzt?
Kajetan schrieb am
Spunior hat geschrieben: 1) Ist nicht klar, ob Schiling sich auf ausgelieferte (Handel) oder durchverkaufte Exemplare (Käufer bezieht.) Ersteres ist wahrscheinlich.
Laut VGChartz, die ja angeblich "echte" Retailverkaufszahlen melden, sind über alle drei Plattformen etwa 1.2 Mio. Einheiten verkauft worden. Nimmt man dazu noch diverse Online-Plattformen wie Steam, die bei solchen Retail-Zahlen nicht berücksichtig werden, kann man beim PC noch die eine oder andere 100.000er-Zahl anhängen.
Angesichts des großen Teams und der laufenden Kosten für die Entwicklung des MMOs ist das dennoch viel zu wenig. Es ist daher nicht verwunderlich, wenn es zu Berichten über Zahlungsschwierigkeiten kommt.
schrieb am