von Jan Wöbbeking,

gc-Eindruck: The Next Big Thing



Nachdem sie zehn Jahre an Runaway-Adventures arbeiteten, wollte das Team von den spanischen Pendulo Studios etwas neues wagen: Ihr für Oktober angekündigter PC-Titel The Next Big Thing (ab 0,95€ bei kaufen) dreht sich trotzdem wieder um ein ungleiches Duo aus Mann und Frau: Liz Allaire und Dan Murray sind zwar beide Journalisten, der Sport-Reporter zeigt aber bei weitem nicht so viel Enthusiasmus, als er mit seiner Kollegin zu einer Observierung aufbricht. Ziel des Auftrags ist das Anwesen eines Filmstudiobosses, welcher Monsterfilme produziert. Wir haben uns den Einstieg des Spiels angeschaut.

Die Geschichte spielt zwar in den Vereinigten Staaten der 50er Jahre, allerdings in einer Parallelwelt, in welcher Monster und Menschen zusammenleben wie im realen Amerika Menschen mit dunkler und heller Hautfarbe. Die Monster genießen nicht die gleichen Privilegien wie ihre menschlichen Nachbarn: In Fantasy- und Horror-Filmen beispielsweise werden sämtliche Monster-Rollen an Menschen in Kostümen vergeben. Doch das Selbstbewusstsein der unterdrückten Minderheit wächst und nun versuchen die bunten Underdogs im Film-Business Fuß zu fassen.



Zurück zu unseren beiden Protagonisten: Da jemand in das Haus des Monster-Produzenten eingestiegen ist und Liz die Angelegenheit spanisch vorkommt, überwachen die beiden das Anwesen und versuchen sich zunächst an den Bediensteten und anderen Bewohnern vorbei zu rätseln. Der Comic-Stil lässt soffort die Runaway-Wurzeln erkennen, diesmal sind Gebäude und andere Dinge aber passend zum Fantasy-Thema ein wenig verschnörkelter gezeichnet. Außerdem sind in die von uns begutachteten Hintergründe viel Liebe zum Detail geflossen. Die Charaktere besitzen zwar nicht übermäßig viele, aber realistische Animationsphasen und werden stets korrekt von nahen Lichtquellen beleuchtet.

Auch die große animierte Detailansicht, die Tagebuch-Funktion und andere komfortable Dinge aus Runaway: A Twist of Fate sind wieder mit dabei: Per Doppelklick gelangt man z.B. schnell in andere Ecken des Zimmers oder des nächsten Bildschirms. Erzählerisch gehen die Entwickler einen ähnlichen Weg wie Black Sails von Deck 13: Damit das nur 30-50 Hintergründe und gut 10 Stunden kurze Adventure ohne Mingames stets spannend bleibt, sind die Rätsel kompakt gehalten. Der Spieler soll nicht mit zu vielen offenen Rätseln gleichzeitig durchs Spiel irren.



Um noch mehr Übersicht zu schaffen, gibt es sogar ein interessantes Checkpoint- und Hilfe-System: Liz' Ideen, welche sich aus Gesprächen ergeben, werden im Inventar gespeichert und lassen sich mit Gegenständen kombinieren. Wenn sie z.B. eine Idee hat, wie sie an eine Jacke mit einer Eintrittskarte zu einem Boxkampf gelangen könnte und sie diese Idee mit einem Kostüm kombiniert, hilft das weiter: Übergibt sie das beschaffte Kleidungsstück an ein im observierten Haus beschäftigtes Monster, rückt das im Gegenzug die begehrte Jacke heraus. Mit dem Boxticket lässt sich wiederum der murrige Murray bestechen. Kurz darauf erklärt er sich bereit, ins Haus zu gehen und ein Ablenkungsmanöver zu starten.

Interessant ist auch, dass alle offenen Rätsel auf einem Übersichtsbildschirm als Symbole dargestellt werden. All zu viele Kopfnüsse gleichzeitig sollen aber ohnehin nicht leichzeitig ungelöst bleiben, damit das erzählerische Tempo und die Spannung nicht ausgebremst werden. Der Spieler schlüpft abwechselnd in die Rolle beider Helden, um mit vereinten Kräften Kopfnüsse zu lösen - das Spiel bestimmt allerdings, wann wer an der Reihe ist. Manuell wechseln wie in Ceville lassen sie sich nicht. Erste Eindrücke aus The Next Big Thing gibt es hier.

gc-Eindruck: gut



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