von Paul Kautz,

TGS 2010: Live von der Capcom-PK



So, nach EA ist direkt Capcom dran - eine zehnminütige Taxifahrt brachte uns von Shinjuku nach Roppongi Hills, von Dead Space und Need for Speed zu Street Fighter und Resident Evil. Und zu was noch? Capcom hat im Vorfeld viele Überraschungen angekündigt - wollen doch mal sehen, ob diese Versprechen in der gleich startenden Pressekonferenz (die gegenwärtig ein mittelschwerer Rave ist, jedenfalls von der Musik her) auch gehalten werden. In zwei Minuten soll's losgehen. Das Motto der Show: "Capcom cross TGS 2010".

20.09 Uhr: Ein Trailer mit sehr viel Pixelfreude (Street Fighter 2, Ghosts 'n Goblins, Mega Man und Co.) rockt die Hütte zum Einstieg. Der Soundtrack ist eine wilde Mischung aus allen möglichen klassischen Capcom-Games, der Stil des Trailers erinnert an die kreative Demoszene. Cool!

20.12 Uhr: Keiji Inafune betritt im Dead Rising 2-Outfit die Bühne und verspricht, man stelle sich das vor, viele Überraschungen inkl. einiger Neuankündigungen. Eine davon ist seine Feststellung, dass immer mehr japanische Entwickler sich an westlichen Spielen orientieren und sie mit ihrer eigenen Erfahrung anreichern. Das Ergebnis sollen wesentlich interessantere und kreativere Spiele sein. Sein Resumee: Die japanische Spieleszene ist noch lange nicht tot - jedenfalls nicht, so lange Capcom am Leben ist (und grinst mächtig breit dabei).

20.18 Uhr: Seufz - die Veröffentlichungsdaten von Dead Rising 2 stehen groß auf der Leinwand. Nützt uns nur leider nichts. Gute Nachricht für Capcom: Dead Rising 2: Case Zero wurde in den ersten beiden Wochen nach Veröffentlichung mehr als 500.000 Mal verkauft - ein Xbox Live-Rekord! Anschließend gibt's einen kurzen Trailer zum neuen Dead Rising 2: Case West - ein weiteres Add-On zum Spiel.

20.22 Uhr: Das Add-On dreht sich um Frank West (den Helden aus dem ersten Teil), der sich zusammen mit dem Protagonisten aus Teil Zwei der Zombiehorde in den Weg stellt. Die Story spielt nach der Geschichte des Hauptspiels. Schlechte Nachrichten für PS3-Fans: Auch dieses Add-On wird 360-exklusiv sein. 

20.26 Uhr: Blue Castle Games, die Mitentwickler von Dead Rising 2, wurden von Capcom aufgekauft und entwickeln zukünftig frische Spiele für ihre neue Mutterfirma. Der neue Name: Capcom Games Studio Vancouver.

20.27 Uhr: Rob Barret, der Chef von Blue Castle Games, kommt auf die Bühne. Man sei sehr glücklich über den Kauf und freue sich sehr auf darauf, zukünftig nicht nur die tollsten Spiele, sondern die tollsten Capcom-Spiele zu entwickeln.

20.30 Uhr: Rob und Keiji stehen den Fotografen Modell, beide sehen sehr glücklich aus.

20.31 Uhr: Kazuhiro Tsuchiya, Producer bei Capcom, kommt auf die Bühne. Er redet davon, dass jeder Tag in der Spieleentwicklung eine Herausforderung ist - damit meine er nicht nur, mit der Kritik an den eigenen Spielen zu leben, sondern sich als Entwickler auch ständig weiter zu entwickeln. Ein neuer Capcom-Partner wird verkündet: CyberConnect2 - u.a. die Entwickler der .hack- und Naruto: Ultimate-Spiele.

20.35 Uhr: Ein Trailer des neuen Spiels wird gezeigt: Asura'S Wrath. In dem kämpft sich ein bizarrer Held (breit, stark, wütend, mit zerfetzter Haut und glühenden Augen) in einer orientalisch wirkenden Umgebung zuerst durch einen 300-kompatiblen Pfeilhagel, zerfetzt anschließend seine Gegner im Nahkampf, benutzt gigantische Säulen als Knüppel und legt sich am Ende mit dem sprichwörtlichen Finger Gottes an. Die drei Entwickler, die zur Präsentation auf die Bühne kommen, wirken ziemlich durchgeknallt.



Man lege sehr viel Wert auf die außergewöhnliche Präsentation von Asura's Wrath. Aber noch mehr sei den Entwicklern wichtig, nicht nur ein normales Actionspiel zu entwickeln. Es soll einen sehr einzigartigen Stil haben, sowohl optisch als auch spielerisch. Man sei sich bewusst, dass das einfach so in den Raum gestellt eine ziemlich nutzlose Aussage sei.  Aber man gebe sich größte Mühe, das Spiel so abwechslungsreich und aufregend wie möglich zu gestalten, als etwas, das sowohl das Auge als auch das Hirn erfreut. Es soll das Beste aus dem japanischen Spieldesign mit dem Besten des westlichen verbinden - ganz abgesehen davon, dass sich im Spiel auch das beste aus Capcom und Cyberconnect2 finden soll. Das Wort "best" wird sehr, sehr oft benutzt.

20.49 Uhr: Mehr Fotos, mehr glückliche Gesichter. Besonders die Cyberconnect2-Entwickler sind sehr gut im Grimasse-Schneiden.

20.50 Uhr: Ein weiteres neues Spiel wird angekündigt, das die "wichtigste Ankündigung des Abends" sein soll. Wir sind gespannt. Alex Jones von Capcom kommt auf die Bühne. Man sei seit anderthalb Jahren bei der Arbeit, und auch dieses Spiel soll das beste aus westlichem und östlichem Spieldesign vereinen.

20.54 Uhr: Tadaa - es ist ein neues Devil May Cry, das einfach "DmC" abgekürzt wird (nicht DMC 5), entwickelt von Capcom und Ninja Theory. Es dreht sich um einen jungen Dante, der scheinbar in einem Gefängnis oder einer Psychoklinik gefangen gehalten wird - die Frage "What is your name?" schallt ein paar Mal durch den Trailer. Dante kämpft wie gewohnt mit zwei Knarren, scheint aber auch eine dicke Axt zu haben - und drückt eine Kippe ganz lässig im Gesicht eines Monsters aus. Ob das jetzt Spiel- oder Rendergrafik war, wird nicht verraten. Aber was es zu sehen gab, sah sehr gut aus.

20.57 Uhr: Tameem Antoniades, Creative Director von Ninja Theory gesellt sich zu Keiji Inafune. Er sei sehr dankbar und geehrt, mit einem Entwickler wie Capcom an diesem Spiel arbeiten zu dürfen.

20.59 Uhr: Hideaki Itsuno, Devil May Cry-Veteran, betritt die Bühne. Er übernimmt für das neue Spiel die Rolle des "Supervising Director". Es ist noch zu früh, um für dieses Spiel über ein Veröffentlichungsdatum zu sprechen, aber man soll sich sehr darauf freuen. Großer Applaus, mehr Zeit für Fotos.

21.05 Uhr: Ein paar abschließende Worte von Keiji Inafune: Capcom habe keinesfalls vor, von seinem bisherigen Weg abzuweichen. Man gebe sich weiterhin Mühe, die besten Spielerfahrungen abzuliefern und sich selbst ständig zu verbessern. Man möchte Spiele für die ganze Welt schaffen - die sich nicht nur überall gut verkaufen, sondern möglichst viele unterschiedliche Spielergruppen ansprechen. Man scheue weiterhin keine Risiken, man habe keine Angst vor Experimenten. Und jetzt werfe man sich glücklich in die Diskussionen im Internet (breites Grinsen, viel Applaus).

21.09 Uhr: Das war's von Capcom. Die letzten Fotos werden gemacht, die nächsten Biere gereicht, der DJ dreht die Musik auf.



Kommentare

bruchstein schrieb am
Capcom sollte sich in Blutwurst unbenenen....da gibts ja nur Geschnetzel u zombieblutorgien...dazu auch noch recht Lahm inziniert, dumpfe Gewaltorgien ohne Spannung, gerade mal gut für ein lacher
Alking schrieb am
Keine Resident Evil Ankündigung für die großen Konsolen?
Au Backe Capcom, "Epic Fail" würden hier einige User dazu sagen.
Wenigstens sieht der Kinect Titel mal richtig interessant aus.
crackajack schrieb am
freda hat geschrieben:Also Auge und Hirn erfreuen haben nur GANZ ganz wenige Spiele geschafft und die kamen allesamt nicht aus Japan.
8O
Ich gehe davon aus das du noch kein einziges japanisches Spiel gespielt hast?
freda schrieb am
"Die japanische Spieleszene ist noch lange nicht tot"
Solange es noch genug Deppen gibt, die blind jedes Mangaglubschaugen Spiel kaufen oder jeden Nachfolger, egal wie schlecht er auch sein mag.
Es soll einen sehr einzigartigen Stil haben
Achwas, ehrlich? Versucht das nicht jeder Entwickler?
man gebe sich größte Mühe, das Spiel so abwechslungsreich und aufregend wie möglich zu gestalten, als etwas, das sowohl das Auge als auch das Hirn erfreut.
Also Auge und Hirn erfreuen haben nur GANZ ganz wenige Spiele geschafft und die kamen allesamt nicht aus Japan. Und für jedes exciting oder übersetzt aufregend gehört jedem PR Mann eins in die Fresse. Ja sicher soll ein Spiel aufregend sein, das wäre als würde man in jedem zweiten Satz betonen, dass das neue Auto fahren kan. Ja wirklich. Auf rädern...WOAH!
Man möchte Spiele für die ganze Welt schaffen - die sich nicht nur überall gut verkaufen, sondern möglichst viele unterschiedliche Spielergruppen ansprechen.
Ein Onxymoron. Für alle aber doch unterschiedlich...ja ne ist klar. Übersetzt: Wir wollen Einheitsscheisse machen, die sich egal wo verkauft. Bravo Capcom, das hat EA die letzten Jahre gemacht, super! Die haben auch angefangen jeden Kreti & Pleti Entwickler zu kaufen...irgendwann war die Blase so groß...dann hat man sich schnell gesundgeschrumpft. Naja Gesund ist übertrieben...aber raus aus dem Koma zumindest.
Cudos an die Redaktion, ich hätte mir dieses Marketing-Ejakulat nicht angetan. Das ist wie beim wichsen. Eigentlich ganz schön, aber wenn einem der Glodder dann an den Fingern klebt ist es einfach nurnoch ekelig.
Lt. Körschgen schrieb am
"Capcom hat im Vorfeld viele Überraschungen angekündigt"
und präsentieren dann ein Add-on zu DR2, dieses Asura's Wrath und DMC - das wars?
schrieb am