Ninja Gaiden 3
07.06.2011 15:07, Benjamin Schmädig

E3-Eindruck: Lieblingsfarbe: Rot

Chaos an der Themse

Ninja Gaiden 3 (ab 22,37€ bei kaufen) und Demon's Souls haben nicht viel gemein - von der Freude an den Gesichtern frustrierter Spieler mal abgesehen. Doch während der inoffizielle Nachfolger Dark Souls noch unbarmherziger sein will, rudert das dritte Ninja Gaiden zurück: Es soll nicht leichter, aber zugänglicher sein als seine Vorgänger. Schwer zu sagen, ob Team Ninja das Versprechen halten wird, denn auf der E3 war erwartungsgemäß nur ein Abschnitt des versöhnlichen Einstiegs spielbar. In dem waren aber zumindest kleine spielerische Neuerungen erkennbar.

Die Geschichte soll sich auf die Persönlichkeit Hayabusas konzentrieren: Wer ist er und was hat er erlebt? Und natürlich sind da gemeingefährliche Terroristen, die mal eben London terrorisieren. Eine junge Dame - neu in der Riege der Ninja Gaiden-Ladies - bittet den Schwertschwinger deshalb um Hilfe.

Heimliche Attentäter

Und allzu viel hat sich natürlich nicht getan: Auch der dritte Teil geizt nicht mit roten Farbbeuteln, Schnitt- und Stichwunden. Nur abgetrennte Körperteile gab es in den ersten Minuten nicht zu sehen. Dafür startet Hayabusa seinen Angriff aus großer Höhe, schwebt mithilfe eines Wingsuits herab und rammt bei der Landung einem Feind sein Schwert durch die Brust. Eine offene Welt wird es selbstverständlich nicht geben - die Absprünge finden stets nur einmal und an vorgesehenen Stellen statt. Vor einem der Absprünge demonstriert der Held außerdem seine neue Zurückhaltung: Schleicht er sich langsam an einen Feind heran, kann er ihn mit nur einem Hieb töten. Später ist Hayabusa im Nebel unterwegs; auch dort erledigt er seine Gegner wahlweise klammheimlich. Kommt ihm ein Feind zuvor, wehrt er sich durch Analogstick-Wackeln gegen den Überfall. Neu ist auch seine flinke Verse, denn per Knopfdruck rutscht der Ninja unter niedrigen Durchgängen hindurch. In einem inszenierten Moment schlittert er etwa unter einem anfahrenden Truck entlang, der urplötzlich aus dem Nebel auftaucht - lässig! Im Kampf dient ihm das Schlittern als Ausweichschritt; in der Offensive gelangt er damit hinter einen Feind oder bringt ihn gar ins Straucheln.

Den Rest kennt man: Hayabusa schlitzt im Sekundentakt - Block, leichter und schwerer Angriff sind bekannt. Spektakuläre Attacken fängt die Kamera mit schnellen Schnitten ein, in normalen Momenten fehlt der Perspektive mitunter ein wichtiges Bisschen Übersicht. Gegnerwellen tauchen so lange auf, bis die Entwickler Ruhe geben und die etwas detailarme Umgebung profitiert vor allem vom stimmungsvollen Londoner Regen. Am Ende des Abschnitts wartet eine mechanische Riesenspinne, die sich nach einigem Hieben und dem gelegentlichen malträtieren der angezeigten Taste brav auflöst. Ninja Gaiden 3 überrascht und enttäuscht bislang weder technisch noch spielerisch.

E3-Eindruck: gut

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