E3-Eindruck: Ängste eines Helden
Uncharted-Held Nathan Drake ist eigentlich ein toughes Kerlchen: Er liebt die Gefahr, hat meist einen flotten Spruch auf den Lippen und stürzte sich bisher ohne groß darüber nachzudenken in jedes noch so riskante Abenteuer.
Beim dritten Teil der mehrfach ausgezeichneten Action Adventure-Reihe von Naughty Dog geht es wieder ordentlich zur Sache: Nachdem Sony auf der Pressekonferenz bereits einen neuen Spielabschnitt vorspielte, in dem Drake bei peitschendem Regen von einem sinkenden Schiff flüchten muss, zeigte man hinter verschlossenen Türen eine weitere Sequenz, die ebenfalls beeindruckte.
Neue Abenteuer, alte Bekannte. |
Laut Evan Wells, Co-Präsident von Naughty Dog, werden Drakes Ängste generell eine große Rolle im jüngsten Abenteuer spielen - und er wird sich ihnen mehrmals stellen müssen. Einen großen Anteil daran wird die weibliche Gegenspielerin haben, die mit psychischen und teilweise übernatürlichen Kräften versucht, ihn in den Wahnsinn zu treiben. Neben einigen neuen Charakteren kehren aber auch viele alte Bekannte auf den Bildschirm zurück, denn neben Elena wurden bereits Sully und auch Chloe gesichtet - das kann ja heiter werden. Dem inhaltlichen Erfolgsrezept bleiben die Entwickler treu und so gab es auch beim Flughafen-Abschnitt die gewohnte Mischung aus Schleich-Einlagen, krachender Baller-Action und dynamischen Nahkämpfen. Cool: Bei der Verfolgung der startenden Maschine steht Drake wackelig auf der Motorhaube des Jeeps, während Elena versucht, ihren Liebsten mit Vollgas an Bord zu bugsieren.
Auch diesmal geht es heiß her. |
Wie nicht anders zu erwarten, sind Technik, Kulissen und die filmische Inszenierung mal wieder erste Sahne. Dabei fallen auf den ersten Blick vor allem die feineren Animationsübergänge auf - und das nicht nur bei den Faustkämpfen, sondern auch den Standardbewegungen, wenn Drake etwa vom langsamen Gehen ins Laufen übergeht oder sich umdreht. Im Vergleich zu Uncharted 2 wirkt hier alles natürlicher und damit echter. Auch im Bereich der Physik legt man offensichtlich zu: Auf der Flucht werden z.B. sämtliche Objekte in Mitleidenschaft gezogen, die man berührt - entsprechend geht viel zu Bruch. Auf die Nachfrage nach dem Verhältnis zwischen Action- und Rätselanteil räumt Wells ein, dass der Shooter-Anteil gemeinsam mit der Story und kinoreifen Inszenierung weiterhin im Zentrum der Spielerfahrung stehen soll. Trotzdem verspricht er, dass man dieses Mal mehr Rätselelemente in den Ablauf einstreuen will - ich bin gespannt.
Doch so oder so markiert Uncharted 3 für mich einen der Höhepunkte der diesjährigen E3. Zwar dürfte es schwer werden, den fulminanten Vorgänger zu übertreffen, doch was ich bisher von Drakes neuem Abenteuer-Trip erleben durfte, scheint das enorm hohe Niveau der Produktionen aufrecht zu halten. Neben Metal Gear Solid gibt es für mich keine andere Serie, die Kino-Flair und Videospiel-Action so gut verbindet wie Uncharted. Ich freue mich wie ein Schnitzel auf diese Fortsetzung, die den hohen Erwartungen bisher gerecht wird und sogar das Zeug hat, sie übertreffen zu können.
E3-Eindruck: ausgezeichnet
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