PlayStation Vita
21.09.2011 11:28, Benjamin Schmädig

Aus PSP-Fehlern gelernt

Im Rahmen der Tokyo Game Show hat sich GameInformer mit dem Präsidenten von Sony Computer Entertainment Worldwide, Shuhei Yoshida, unterhalten und wichtige Informationen zur PlayStation Vita (ab 228,66€ bei kaufen) erfahren. So bestätigte Yoshida nicht nur, dass Sony derzeit testet, wie gut PSP-Downloadtitel auf dem neuen Handheld laufen: Eine hundertprozentige Kompatibilität könne man noch nicht garantieren, die meisten Spiele sollen aber funktionieren. Der Präsident fügt außerdem hinzu, dass man die von der PSP bekannte Steuerung auf die Eingabemöglichkeiten der Vita verlegen könne. Digikreuz und andere Tasten ließen sich z.B. auf den zweiten Analogstick legen - viele Actionspiele könnten davon profitieren. Man arbeite außerdem an einer Möglichkeit, auch auf UMD befindliche Spiele auf die Vita zu übertragen. Im Moment habe man dabei allerdings den japanischen Markt im Auge - ob man UMD-Besitzern außerhalb Japans denselben Service anbieten wird, hat Sony offenbar noch nicht entschieden.

Weiterhin hat Sony zwei Lehren aus den Erfahrungen mit der PSP gezogen: Zum einen will man stärker darauf achten, die Vita mit einzigartigen Spielen zu versorgen, anstatt zahlreiche Ableger bekannter Serien in ähnlicher Form wie man sie von Konsole kennt auf den Handheld zu übertragen. Wer z.B. die Möglichkeit hätte, ein spielerisch sehr ähnliches God of War auf PS3 zu kaufen, wäre an vergleichbaren, aber kleineren Handheld-Titeln weniger interessiert. Vita-Spiele sollen deshalb u.a. einen großen Schwerpunkt auf die besonderen Eingabemöglichkeiten des Handhelds legen.

Zum anderen hätte Sony die Bereitschaft und Möglichkeiten der Entwickler überschätzt, die PSP nach ihrer Veröffentlichung stetig mit hochklassigen Spielen zu unterstützen. Sie hätten ihr Potential vielmehr in den Start und die Unterstützung der drei Konsolen investiert und den Handheld vernachlässigt. Das erklärt wohl, weshalb Sony nach einer Zeit der Pause die PSP in den vergangenen Jahren mit starken Spielen wie God of War, Motorstorm oder LittleBigPlanet zu stützen versuchte. Auf Vita wolle man nun von Anfang an darauf achten, dass regelmäßig gute Titel veröffentlicht werden.

Firmware-Updates sollen hingegen weniger aufdringlich sein - zu Details äußert sich Yoshida allerdings nicht. Man wisse aber, dass es sowohl auf PSP als auch auf PS3 zu lange dauert, ein System-Update aufzuspielen und wolle den Vorgang auf beiden Plattformen verbessern. Die Vita soll außerdem besser gegen Software-Piraterie geschützt sein.

Und wie sieht es mit Remote Play aus? GameInformer wollte wissen, ob jeder PS3-Titel auch mit der Vita als Controller spielbar sein werde. Yoshida präsentierte auf der TGS immerhin eine entsprechende Demo mit Killzone 3. Ganz so einfach ist es aber nicht. Denn wie der SCE-Präsident erklärt, muss jedes Spiel für Vita angepasst werden, damit man den Handheld statt eines Gamepads nutzen kann. Ein Paar Schultertasten muss etwa auf das Touchpad der Rückseite gelegt werden. Sony arbeitet derzeit an einer Software-Lösung, die solche Übertragungen übernimmt. Wenn diese fertig sei, könne jeder Entwickler sehen, ob sein Spiel ohne weitere Änderungen Remote Play unterstützt. Immerhin ist für diese Funktion etwas PS3-Rechenkraft vonnöten, was solche Titel übermäßig beanspruchen könnte, die die Konsole im Normalfall schon bis zuletzt ausreizen.

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