Quo Vadis 2011
02.05.2011 15:15, Julian Dasgupta

Spiele zu stark reguliert?

Im Rahmen eine Diskussionsrunde wurde auf der Quo Vadis 2011 ein in Deutschland stets aktuelles Thema besprochen: Führt zuviel Regulierung den hiesigen Markt und die dort ansässige Branche ins Abseits? Wirklich neue Eingebungen gab es aus der Teilnehmerrunde - Guido Eickmeyer (Koch Media), Dr. Gerhard Florin (Innogames), Birgith Roth (GAME Bundesverband e.V.), Tabea Rösner (Die Grünen) und Dr. Peter Tauber (CDU) - allerdings nicht zu hören.
So waren sich alle Beteiligten darüber einig und wiederholen mehrfach, dass nicht wenige der Politiker, die über Vorschriften entscheiden, selbst keinen Zugang zum Medium Spiele haben. Eickmeyer widerspricht auch einer oft ins Feld geführten Behauptung und meint: Nur weil ein paar Politiker mittlerweile Handy-Spiele für sich entdeckt haben, könne man noch nicht sagen, dass Spiele bereits in der kulturellen Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Man müsse aufpassen, dass der hiesigen Spielebranche nicht das widerfährt, was um Filmbereich geschehen ist. Dort würden inzestiöse und auf Förderung bauende Vehältnisse herrschen. Man feiere sich selbst, sei international aber eher isoliert.
Tauber verweist darauf, dass der Aktionismus letztendlich nicht von der Politik ausgehe - dort reagiere man nur auf eine gesellschaftliche Erwartungshaltung. Gerade nach besonderen Vorfällen würden oft neue Gesetze und Regeln gefordert. Auch die Medien hätten eine Verantwortung, würde die Frage nach 'Killerspielen' nach Gewaltakten dort doch oft zuerst gestellt werden.
Florin, der früher die Europa-Sparte von Electronic Arts geleitet hatte, merkt an, dass die Regulierungsdebatte nirgendwo so stark geführt werde wie in Deutschland. Andere Länder würden klar zeigen, dass es auch ohne starke Vorschriften geht. Gerade im Online-Bereich sei eine regionale Lösung unpraktikabel - das sei keine Ländersache. Er verstehe nicht, warum man in Deutschland wieder über eigene Reglements nachdenkt, wenn PEGI für Onlineangebote doch schon einen funktionierenden Ansatz hat.
Der interessanteste Einwurf kommt eigentlich von außen, wird aber nicht wirklich aufgegriffen: So fragt der einstige Chef des GAME-Verbandes, Malte Behrmann, ob der oftmals (auch im Rahmen der Diskussionsrunde) erwähnte Erfolg deutscher Browserspielhersteller nicht vielleicht etwas damit zu tun hat, dass es in jenem Bereich bis dato keine Regulierung gab. Florin merkt immerhin an: Keine Vorschriften seien besser als falsche Vorschriften.
Ansonsten heißt es wie üblich: Politik und Hersteller müssten zukünftig besser zusammenarbeiten und eventuelle Kriterien gemeinsam entwickeln. Außerdem müsse man oft keine neuen Gesetze erlassen, sondern nur das bestehende Recht auch durchsetzen.
Im Rahmen einer Diskussionsrunde wurde auf der Quo Vadis 2011 ein in Deutschland stets aktuelles Thema besprochen: Führt zu viel Regulierung den hiesigen Markt und die dort ansässige Branche ins Abseits? Wirklich neue Eingebungen gab es aus der Teilnehmerrunde - Guido Eickmeyer (Koch Media), Dr. Gerhard Florin (Innogames), Birgith Roth (GAME Bundesverband e.V.), Tabea Rösner (Die Grünen) und Dr. Peter Tauber (CDU) - allerdings nicht zu hören.


So waren sich alle Beteiligten darüber einig und wiederholten mehrfach, dass nicht wenige der Politiker, die über Vorschriften entscheiden, selbst keinen Zugang zum Medium Spiele haben. Eickmeyer widerspricht auch einer oft ins Feld geführten Behauptung und meint: Nur weil ein paar Politiker mittlerweile Handy-Spiele für sich entdeckt haben, könne man noch nicht sagen, dass Spiele bereits in der kulturellen Mitte der Gesellschaft angekommen sind. Man müsse aufpassen, dass der hiesigen Spielebranche nicht das widerfährt, was im Filmbereich geschehen ist. Dort würden inzestiöse und auf Förderung bauende Vehältnisse herrschen. Man feiere sich selbst, sei international aber eher isoliert.

Tauber verweist darauf, dass der Aktionismus letztendlich nicht von der Politik ausgehe - dort reagiere man nur auf eine gesellschaftliche Erwartungshaltung. Gerade nach besonderen Vorfällen würden oft neue Gesetze und Regeln gefordert. Auch die Medien hätten eine Verantwortung, würde die Frage nach 'Killerspielen' nach Gewaltakten dort doch oft zuerst gestellt werden.

Florin, der früher die Europa-Sparte von Electronic Arts geleitet hatte, merkt an, dass die Regulierungsdebatte nirgendwo so stark geführt werde wie in Deutschland. Andere Länder würden klar zeigen, dass es auch ohne starke Vorschriften geht. (Dem wird später entgegnet: Dafür gebe es dort aber auch andere Gesetze wie die in Frankreich implementierte Three-Strike-Rege l.) Gerade im Online-Bereich sei eine regionale Lösung unpraktikabel - das sei keine Ländersache. Er verstehe nicht, warum man in Deutschland wieder über eigene Reglements nachdenkt, wenn PEGI für Onlineangebote doch schon einen funktionierenden Ansatz hat.

Der vielleicht interessanteste Einwurf kommt von außen, wird aber nicht wirklich aufgegriffen: So fragt der einstige Chef des GAME-Verbandes, Malte Behrmann, ob der oftmals (auch im Rahmen der Diskussionsrunde) erwähnte Erfolg deutscher Browserspielhersteller nicht vielleicht etwas damit zu tun hat, dass es in jenem Bereich bis dato keine Regulierung gab. Florin merkt immerhin an: Keine Vorschriften seien besser als falsche Vorschriften.

Ansonsten heißt es wie üblich: Politik und Hersteller müssten zukünftig besser zusammenarbeiten und eventuelle Kriterien gemeinsam entwickeln. Außerdem müsse man oft keine neuen Gesetze erlassen, sondern nur das bestehende Recht auch durchsetzen.

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