von Julian Dasgupta,

Quo Vadis 2011: Hubertz'sche Milliardenvisionen

"From a million to a billion" - so das Motto der Keynote von Heiko Hubertz, der einmal mehr der Quo Vadis einen Besuch abstattete. Einige der zentralen Erkenntnisse seiner Präsentation hatte er bereits im vergangenen Sommer auf der GDC Europe dargeboten.

So betonte der Bigpoint-Geschäftsführer nochmals, dass bei Itemverkäufen im Niedrigpreisbereich (ca. zwei Dollar) zwar das höchste Transaktionsvolumen erreicht wird - den meisten Umsatz mache man aber mit Dingen, die 100 Dollar kosten. Hauptaufgabe der Entwickler und des Produzenten sei es also bei jedem Spiel, den 2-Dollar-Kunden in einen 100-Dollar-Kunden zu verwandeln. Dies sei ein Gedanke, den man schon von Beginn an permanent vor Augen habe müsse - ein derartiges Konzept nachträglich in ein bestehendes Spiel zu integrieren, sei nahezu unmöglich.

Derzeit würden durch den Verkauf virtueller Güter schätzungsweise zwei Mrd. Dollar pro Jahr umgesetzt. Es sei davon auszugehen, dass sich die Einnahmen innerhalb der nächsten drei Jahre verdoppeln werden. Auffällig: 73 Prozent des Umsatzes entfallen auf gerade mal zehn Anbieter, von denen wiederum sechs aus dem asiatischen Markt stammen.

Weltweit gehe man derzeit von 650 Mio. aktiven Spielern aus. Die würden vier bis acht Mrd. Stunden pro Woche in Online-Spielen verbringen. Jene Zahlen würden verdeutlichen, wie groß eigentlich das Potenzial für eine bisher eher wenig genutzte Einnahmequelle ist: Werbung.

Bei Facebook sei man sehr bemüht, die Spieletauglichkeit der eigenen Plattform auszubauen. So sei damit zu rechnen, dass die nächste Version der Schnittstellen für die Entwickler auch ein synchrones Mehrspielererlebnis gestatten werden. Generell ist Hubertz davon überzeugt: Nach dem erfolgreichen Einstand der Social Games werden zukünftig auch immer mehr Core-Titel auf Facebook auftauchen.

Hinsichtlich noch nicht erschlossener Zielgruppen verweist Hubertz auf die weiblichen Spieler, die bisher nur von Social Games und Nintendo anvisiert würden. Das größte Potenzial gebe es insgesamt aber im Mobilbereich, heißt es da mit Verweis die 4,6 Mrd. Handy-Verträge, die es weltweit angeblich geben soll. 40 Prozent der Downloads im AppStore würden bereits auf Spiele mit dem von Bigpoint immer gerne propagierten Free-to-Play-Modell (F2P) entfallen. Mit Android lasse sich momentan noch nicht viel Geld verdienen, so der Geschäftsführer des Herstellers, der laut einer jüngsten Bewertung über 500 Mio. Dollar wert sein soll. Das dürfte sich aber zukünftig ändern. Es sei schon bemerkenswert, dass sich eine Firma wie Sony von der PSP verabschiede und zu einer Android-Plattform wie dem Xperia Play umgeschwenkt ist. Ob Hubertz nicht weiß, dass der Hersteller mit der NGP auch einen "echten" PSP-Nachfolger in der Pipeline hat, diesen Umstand aufgrund der erwünschten Argumentation bewusst ausgeblendet hat oder das System zur Riege der Android-Plattformen zählt, ist nicht bekannt.

Nintendo werde hingegen langfristig keine Rolle spielen - das Unternehmen habe nicht verstanden, worauf es im Mobilmarkt der Zukunft ankommt. Dort würden auch Tablets eine wichtige Rolle zukommen. Bigpoint habe deswegen zum vergangenen Weihnachtsfest jedem Angestellten ein iPad spendiert, sodass die Mitarbeiter jene Plattform auch wirklich verinnerlichen können.

Abschließend postulierte Hubertz noch, dass das Entwicklungsteam der Zukunft aus vier wesentlichen Gruppen bestehen wird. Neben dem eigentlichen Entwicklungsteam gebe es dann noch ein Wartungsteam, dass sich um die Pflege und Weiterentwicklung eines Spiels kümmern wird. Während dem letzten Aspekt bei herkömmlichen Spielen nur relativ wenig Ressourcen zugeordnet werden, sei bei F2P-/Online-Spielen abzusehen, dass das Wartungsteam größer sein müsse als die eigentliche Entwicklergruppe. Auch sei er davon fest überzeugt, dass es zukünftig bei nahezu jeder Produktion ein Mobile-Team geben wird, das sich um Smartphone- und Tablet-Ableger kümmert. Last but not least: Ein Publishing-Team werde verantwortlich für den den Vertrieb, die Vermarktung des Spiels und die langfristige Kundenakquise sein.


Kommentare

6zentertainment schrieb am
Heiko Hubertz :D man wenn ich an früher denke......E-Sports.......erst super platform Firma mit Herz, dann alte Ikone spiele einfach untergehen lassen und BigPoint gründen und alles verramschen was es gab.....ach Heiko ich erinnere mich noch an deine Betrügereien mit Telefon anbietern und der "super dialer software" 300euro der anruf bei Eops das nenn ich service :roll: im jahr 2001/2002.....oder dem BigPoint support wo den Forums Moderatoren teilweisen zugriff auf interne datenbanken gegeben wurde (mit einem online web admin tool)weil ihr keine neuen leute einstellen wolltet im jahr 2006/07 ach ich vergass als Moderator/Forums Admin bekamm man ja nichts :wink: ausser ingame vorteile und premiums angebote....hab ich noch was nettes über dich vergessen?vlt das du "sambagirl" deinen nummer 1 support naja........im büro besti..... hast :roll: .alles was mir zu diesem mann einfällt ist das er seit jeher ein Betrüger ist.und dank seiner super investoren überhaupt was zu melden hat den ohne die wäre E-Sports im laufe der zeit klanglos verschwunden.Und ich müsste nicht die nächste Super Idee des kerls lesen.
(die infos sind alle aus privater hand also keine falsche nachrede etc.....sowas nenn ich einfach mal kunden bischen über den geschäftsführer informieren und ich war noch nett es gibt gefühlte 10000 weite Epos,E-Sports,Bigpoint storys die unter die Kategorie skurill und ach du heilige schei.... fallen :lol: ,ich war nie Mitarbeiter bei ihm! )
Ninnghizidda schrieb am
Ja ich warte auch eher auf das NGP ... 2 touchscreens und nen OLED display is schon echt nich schlecht 960x540 auf nem 5" display , das sieht dann noch besser aus als auf meinem 37" mit 1920x1080 xD
Will aber erstmal wissen was das ding kosten soll ... wenn man sich ansieht wieviel zB. nen 11" oled tv kostet kriegt man schon angst xD
Is zwar mittlerweile nurnoch bei 1.7k son 11" aber der hat auch schonmal 3.5k gekostet.
Wenn man mit dem ding zusätzlich noch gut surfen kann etc wird das gekauft.
Das hab ich mir auch verdient nachdem ich mich jahrelang geweigert habe nen ipad/ipod/iphone oder sonstige neuartige geräte zu kaufen.
Das letzte handy hab ich mir vor 5 jahren gebraucht gekauft.
Wenn ich auf dem NGP messenger und son zeug benutzen kann brauch ich auch kein handy mehr , das nehm ich eh nie mit weil das außer telefonieren nix kann und mich keiner anruft xD
acf-Beta schrieb am
...
Nintendo werde hingegen langfristig keine Rolle spielen - das Unternehmen habe nicht verstanden, worauf es im Mobilmarkt der Zukunft ankommt. Dort würden auch Tablets eine wichtige Rolle zukommen. Bigpoint habe deswegen zum vergangenen Weihnachtsfest jedem Angestellten ein iPad spendiert, sodass die Mitarbeiter jene Plattform auch wirklich verinnerlichen können. ...
Nun ja, das deckt sich nicht so ganz mit meinem Eindruck, bzw. mit dem was die Verkaufszahlen der Mobilgeräte so sagen. Zumindest der DS/3DS scheint doch den ein oder anderen Euro in die Kassen Nintendos gespült haben. Und im Gegensatz zu einem ollen iPad hat man da die guten alten Knöpfe, die eben zuverlässig funktionieren, ganz im Gegensatz zu einem virtuellen Joystick...
Wie auch immer, ich werde mein Geld wohl eher in Sonys NGP stecken, so das OLED-Display endlich mal auch im Freien was erkennen lässt.
Sir Richfield schrieb am
Hmm, das müsste man mal recherchieren:
Was man in einem Asia (Korea, China...) F2P MMO kaufen kann (in Asien!) und was in einem westlichen F2P MMO (Oder lokalisiertem).
Gibt es da Unterschiede?
Für mich aktueller Tiefpunkt: Mythos. Da muss man die Townportals für echtes Geld kaufen. (Bzw. das scheint der Plan zu sein - ich weiß nicht, ob der Ingame Shop inzwischen läuft.)
LawrenceXXX schrieb am
Hank Loose hat geschrieben:
|Chris| hat geschrieben:Ich empfinde den Text als eine Milchmädchenrechnung, ich glaube nicht das hinter diesen Zahlen ein Wirtschaftsmathematiker (oder entsprechend ausgebildete Person) sitzt.
Statt 500 Millionen beziffert sich der Wert von Bigpoint auf 350 Millionen Euro, aber davon einmal abgesehen, handelt es sich um eine Kapitalblase, die zum Zeitpunkt X platzt und nur eine Handvoll Firmen übrig lassen wird. Man kann nicht darauf vertrauen, dass die Free2Play-Gamer bis in das nächste Jahrzehnt gewillt sind, weiterhin für virtuelle Güter derart viel Geld auszugeben. Das mag momentan und die nächsten Jahre noch wunderbar klappen, aber irgendwann MUSS der Grad der Sättigung erreicht sein und dann wird ähnlich der Dotcom-Blase erst einmal sondiert.
Ich mag es nicht sagen, aber eigentlich ist das alles so auch nicht ganz richtig:
1. Der Wert wird durch die Transaktion auf knapp 600 Millionen US$ geschätzt, dies sind knapp 400 Millionen EUR.
2. Der Vergleich mit der Dot-Com-Blase ist unzulässig. Der Unterschied zur Dotcom-Blase ist, das die Unternehmen damals kaum Gewinne erwirtschaftet haben, Bigpoint, Zynga & Co. sind aber hoch profitabel.
3. Der Begriff Marktsättigung, die unweigerlich immer irgendwann einsetzt bedeutet nicht, dass auf einmal niemand mehr kauft, sondern das die Umsätze auf einem hohen Niveau stagnieren. Es macht ja auch gar keinen Sinn zu behaupten, dass auf einmal alles einbrechen wird. Es swird eher so sein, dass die Umsätze nicht weiter wachsen. Irgendwann hat nan auch den letzten Interessenten ein Browser-Spiel aufs Auge gedrückt und findet keine weiteren Kunden. Das Wachstum bleibt also aus. Aber bis dahin kann noch einige Zeit vergehen. Und die Behauptung, dass in einigen Jahren die Leute nicht mehr zahlen werden, halte ich für sehr kühn. Aktuell gibts genug Leute, und die Dummen sterben bekanntlich nicht aus.
schrieb am