von Michael Krosta,

E3-Eindruck: Need for Speed: The Run

Need for Speed: The Run (Rennspiel) von Electronic Arts
Need for Speed: The Run (Rennspiel) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Black Box. Hmm, das ist doch dieses EA-Studio, das zuletzt Need for Speed World verbrochen  und davor mit Undercover die Serie voll gegen die Wand gefahren hat, oder? Richtig. Und die dürfen jetzt trotzdem schon wieder ein großes Need for Speed für Konsolen und den PC entwickeln? Auch richtig. Klasse, damit dürfte der nächste Flop eigentlich schon vorprogrammiert sein, oder? Falsch!

Edle Karossen, edles Rennspiel?
Edle Karossen, edles Rennspiel?
Man soll den Tag zwar nicht vor dem Abend loben, doch nach den ersten Eindrücken von Need for Speed: The Run (ab 9,99€ bei kaufen) scheinen die Kanadier und auch EA-Boss Riccitiello aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt zu haben. Mussten die armen Kerle vor ein paar Jahren noch innerhalb weniger Monate Fortsetzungen am Fließband produzieren, hat sich der Entwicklungszyklus dank der Rotation mit Criterion und den Slightly Mad Studios deutlich verlängert. So befindet sich The Run bereits seit etwa drei Jahren bei Black Box in Arbeit.

Als erste Maßnahme verabschiedete man sich von der veralteten Grafikengine der Vergangenheit und setzt stattdessen auf die Frostbite 2-Engine von DICE. Wer sich jetzt eine ähnlich beeindruckende Grafik wie bei Battlefield 3 erhofft, wird allerdings enttäuscht: The Run sieht zwar nicht schlecht aus, aber von Hocker wollen mich die nächtlichen Kulissen und soliden Fahrzeugmodelle nicht reißen. Ja, im Vergleich zu Undercover ist der Fortschritt unverkennbar - zieht man Shift 2 oder Hot Pursuit heran, befindet man sich technisch dagegen maximal auf Augenhöhe, vielleicht sogar ein bisschen darunter.

Der Aufwand hinter dem Motion Capturing lässt allerdings aufhorchen: Blackbox hat sich endlich von den trashigen Videoclips mit C-Klasse-Schauspielern verabschiedet und setzt hier auf einen im Computer erstellten Charakter, der mittels Bewegungsaufnahmen des kompletten Körpers (Full Performance Capturing) zum virtuellen Leben erweckt wird. Alleine im Gesicht werden die Bewegungen von 90 Stellen (inklusive Augenbewegungen) genau erfasst, um eine täuschend echt wirkende Mimik zu erreichen. Auch bei James Camerons Blockbuster Avatar kam eine ähnliche Technologie zum Einsatz.

Was den Raser in der Geschichte antreibt, so schnell wie möglich von San Francisco nach New York zu rasen, ist noch nicht genau bekannt. Auf jeden Fall hat er eine Menge Ärger, denn nicht nur die Hüter des Gesetzes, sondern auch Verbrecher jagen ihn quer durch die USA.
Mehr Drama, mehr Spannung...
Mehr Drama, mehr Spannung...
Dabei gibt es gleich zwei Premieren für die Need for Speed-Serie: Shift einmal ausgenommen, führt die Reise zum ersten Mal durch reale Schauplätze anstatt einer fiktiven Stadt. Insgesamt soll sich das Straßennetz über 300 Kilometer erstrecken und nicht nur in Metropolen wie Chigaco, sondern auch ländliche Gegenden und Gebirge führen. Als weitere Neuerungen werden die Fahrzeuge auch erstmals verlassen. Zwar verbringt man ca. 90 Prozent des Spiels hinter dem Steuer, doch ist man zeitweise auch zu Fuß unterwegs. Einen GTA-Klon darf man nicht erwarten: Die Sequenzen außerhalb der Boliden sind zugunsten der Dramaturgie voll durchgeskriptet und eigentlich nicht mehr als interaktive Filmschnipsel mit kleinen Reaktionstests.

Beim Anspielen musste ich auf der Flucht vor den Cops z.B. im richtigen Moment die eingeblendete Taste oder Analogsticks in eine Richtung drücken, um über Hindernisse zu springen sowie Objekten auszuweichen - das Laufen, die Kameraführung und sämtliche anderen Aktionen werden automatisch übernommen. Kurze Zeit später bin ich in einen Unfall verwickelt und liege kopfüber im Auto - mitten auf den Gleisen. Klar, dass genau in diesem Moment ein Zug mit dem bedrohlichen Pfeifen der Hupe von hinten naht. Hier erweist sich exzessives Buttonmashing als Retter in der Not, so dass ich mit dem Fuß die Scheibe der Fahrertür durchbrechen und gerade noch rechtzeitig aus dem Schrotthaufen flüchten kann.

Die Sequenzen sind klasse gelungen und sorgen nicht nur für Abwechslung, sondern vermitteln auch das Gefühl einer filmreif inszenierten Non-stop-Action. Beim zentralen Element - nämlich dem Fahren - haben die Entwickler allerdings noch etwas zu tun: Die Steuerung wirkt noch etwas zu träge, so dass es schwierig ist, den Boliden präzise über die Pisten zu dirigieren. Will man sich voll für den Arcade-Weg entscheiden, sollte außerdem die Drift-Mechanik leichter von der Hand gehen. Momentan konnte ich noch kein richtiges Gefühl für die Fahrphysik entwickeln, doch hat Black Box bis zum geplanten Release im November ja noch ein bisschen Zeit, um mit Feinschliff endlich wieder in die Erfolgsspur zurückzufinden.

E3-Eindruck: gut

Kommentare

Xris schrieb am
Imho gings ab Most Wanted bergab. Spiegelten auch sämtliche Reviews damals wieder. Das erste Mal das ich höre Most Wanted wäre besser als Underground 2. oO
Naja eigl. ging es ja schon mit Underground 1 in eine ganz andere Richtung - mistige Space Shuttles. Aber als OW Arcade Racer finde ich NFSU2 neben Midnight Club immer noch am besten.
@Topic
Crap.
mjharis schrieb am
crewmate hat geschrieben:Black Box sind aber auch das Studio, die Need for Speed mit Most Wanted zum bisher absoluten Höhepunkt getrieben haben. MW vereinte alles was an Hot Pursuit 2, Porsche und auch Underground gut war. Ich habe es bis zum Abschalten der Server gezockt.
Klar das man dieses Niveau nicht halten kann, wenn man halbjährig einen Nachfolger raushauen muss.
Außerdem haben Black Box mit Skate das Sportspiel gemacht, das Tony Hawk nie war.
Yapp Most Wanted war das mit Abstand geilste NFS :D
Wobei mir die zwei Teile drum also Underground 2 und Carbon acuh gut gefallen haben.
Und der Soundtrack :D Ich hör den heute noch, ebenso wie das Spiel erst gestern wieder meine PS2 von innen gesehn hat ;)
No Way schrieb am
Ach... leider wird es wohl auch eine Physik in Sinne von Underground oder MW haben... Nix dagegen, denn die Ideen klingen wirklich gut aber ich bin leider aus der Arcadezeit ausgewachsen.
So gern ich mit 200 Sachen durch enge Kurven brettere, wieso können sie auch bei Street-Racern nicht einen Simmodus einbauen? Es würde ja schon fast reichen, wenn man das gedrifte und das Grip-Niveau etwas runterschrauben könnte. Denn NFS Underground 2 mit einer Fahrphysik von sagen wir mal GTA4 (Race On zu sagen wäre wohl zu übertrieben xD) wäre ein geniales Spiel.
Stormrider One schrieb am
Also ,nach das was ich bis jetzt erfahren habe, erwarte ich nicht gutes....das hört sich so an ,als man von Event zu Event steigt und fährt von Punkt A nach Punkt B(so wie bei NFS.HP),nur das jetzt ein paar film Szenen zwischen durch geben wird(mit QTE ..Mist), um die Geschichte voran zu treiben plus online modus(eine offene Welt gebt es auch nicht) und das was auch alles......und ich Sehe s wieder kommen wie bei NFS-HP(von Criterions games):
1)Kein Split screen(2 Spieler modus)
2)Kein Tuning und wen doch, dann gerade mal so viel um die Leute zu sagen ....seht ihr wie haben es drin!!!
3)Neue Autos werden bestimmt so oder ähnlich frei schalten lassen ,wie bei NFS-HP ohne jegliche Motivation..!!!
und 4) und das wichtigste wieder ein mal, ohne individuelle selbst einstellbare rennen in Einzel Spieler modus ,nach Lust und Laune(was meine Meinung nach nie in ein Rennspiel fehlen sollte)!!
Nein ich bin kein Hellseher, aber die Serie bietet heute zu tage und seit einige Jahre, gerade mal ein Karriere(wen wir das überhabt so nennen dürfen) und bisschen online vergnügen... das ist alles!!
Eine lang zeit Motivation gebt's seit langem nicht mehr an die Need vor Speed spiele und für ein Rennspiel zu wenig geboten!!
Deswegen bin ich gespant ,wie viel(diesmal) in das spiel noch rennen ist und wie viel reines Action!!!!
MFG
laber.xxx schrieb am
im dritten absatz sollte es "vom hocker" und nicht "von hocker" heißen...
schrieb am
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