von Michael Krosta,

gc-Eindruck: WRC 2011

Nachdem Milstone im vergangenen Jahr als neuer Besitzer der WRC-Lizenz mit dem offiziellen Spiel zur FIA-Weltmeisterschaft nicht so richtig überzeugen konnte, wollen die Italiener im September mit dem Nachfolger richtig durchstarten.

Auf der gamescom laden die Entwickler zu einer kleinen Probefahrt in Finnland ein, wo man mit dem WRC-Neuzugang, einem BMW Mini, über die Schotterpisten von Finnland brettern darf. Eine mutige Entscheidung, denn auch im Technik-Überflieger Dirt 3 durfte man erst kürzlich der skandinavischen Rallye-Nation einen Besuch abstatten. Dass man der Konkurrenz aus England grafisch nicht das Wasser reichen kann, war zu erwarten. Aber dass man im Vergleich zum biederen Vorgänger die Präsentation kaum aufpoliert, ist dann doch eine kleine Überraschung im negativen Sinne. Noch immer wirken die mäßig texturierten Kulissen wie aus einer älteren Konsolengeneration - viele Objekte wie Zäune und Häuser scheinen außerdem nach dem Copy & Paste-Verfahren am Streckenrand platziert worden zu sein. Technisch liegen zwischen Dirt 3 und WRC 2011 Welten!

Das gilt auch für die Fahrphysik: Während sich Codemasters für eine Mischung aus Arcade und Simulation entschieden hat, die trotz des eingegangenen Kompromisses für Spaß hinter dem Steuer sorgt, will Milestone in erster Linie mit einem realistischen Verhalten der Boliden punkten. Eigentlich ein guter Plan, wenn er nicht so enttäuschend in die Tat umgesetzt werden würde: Zwar steuert sich der WRC-Mini wirklich anspruchsvoller als gedacht, doch fühlt sich vor allem das Driften durch die Kurven noch sehr merkwürdig an, weil das Fahrzeug oft in einer starren Position über die Strecke rutscht und das Heck nicht richtig ausbrechen will, obwohl man einlenkt und den Fuß auf dem Gaspedal lässt. Dadurch glaubt man manchmal, eher auf Glatteis  anstatt auf der eigentlichen Schotterpiste unterwegs zu sein. Vielleicht steuern sich die Boliden mit einem Lenkrad besser, doch mit dem Controller wollte sich bei der Probe-Tour noch kein überzeugendes Fahrgefühl bei mir einstellen, obwohl zumindest die Cockpitansichten einen Hauch von Rallye-Feeling aufblitzen lassen. Der amateurhaft wirkende Co-Pilot macht das alles mit präzisen, aber unprofessionell wirkenden Ansagen wieder zunichte.

Einen großen Vorteil gegenüber Dirt 3 kann Milestone aber auf jeden Fall für sich verbuchen: Waren die Etappen beim Codemasters-Raser oft schon nach zwei Minuten vorbei, dürften die Wertungsprüfungen bei WRC 2011 etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen, wenn man den Vorgänger und die gamescom-Demo als Maßstab nimmt. Bei Letzterer war ich z.B. bereits knapp vier Minuten unterwegs. Lange Etappen allein werden allerdings nicht ausreichen, um Rallye-Fans zu begeistern. Mit seiner angestaubten Technik sowie der noch nicht ausgereiften Fahrphysik scheint WRC 2011 in der Spurrille seines Vorgängers weiterzufahren und wie dieser höchstens im Mittelfeld zu landen. Im September wissen wir mehr...

gc-Eindruck: befriedigend



Kommentare

crewmate schrieb am
Probiers mal mit nem modizifizierten rFactor, oder warte auf rFactor2. Das kann alles. Richard Burns Rally ist Geschichte. Der Entwickler Warthog ist seit ~2005 im Gizmondo Skandal zerrissen worden.
Gran Turismo ist wie Forza eine reine Autosammlung. Das 'mit Kinect ums Auto rumlaufen' ist ja sogar das neue Killerfeature bei Forza4. Und Shift2 hat es auch kaum besser gemacht. Mir fehlt die penible Fahranalyse von Project Gotham Racing, in der das Talent des Spielers zählt, nicht der Wagen.
HPM Renegade schrieb am
Ich warte immernoch auf ein Art RBR2, über Richard Burns Rally geht einfach nichts auch nur annährend drüber -.-
Milestone bekommt ja schon die Motorradsparte nicht gescheit hin, da hatte ichbei Rally wenig Hoffnung das da was gescheites draus werden soll.
GT5 find ich nicht zu schwer sondern ziemlich ok. Viele vergleichen die Games immer mit ihrem Fahren Tag für Tag, dann musst du aber auch mal ein Auto nehmen wie du es hast und mit normalem Tempo fahren wie du es sonst auch tust, dann fährt es sich eigentlich auch so. Wenn man sich natürlich in GT5 den Enzo nimmt und versucht auf der Nordschleife Bestzeit zu fahren dann bringt einen das zurecht in arges Schwitzen und selbst das find ich immernoch nicht zu schwer =)... Was es natürlichbei allgemein allen Rennspielen schwerer macht sich am Limit zu bewegen ist die Tatsache das du es in der Realität am ganzen Körper spürst was das Auto macht und im Spiel musst du alles übers Sehen und das hoffentlich gut umgesetzte Forcefeedback gebacken bekommen.
GTR war schwer, da gabs kein Limit, entweder du warst in der Spur... oder du hast dich gedreht! RBR war bock schwer, was aber eher daran lag das die Strecken wie sie halt sind verflucht wenig Platz bieten =D geil
PunkRockGuy schrieb am
paulisurfer hat geschrieben: @Burner 16: Das mit dem "präzise" durch die Etappen jagen kannst du doch unmöglich ernst meinen oder :?
Ich find das Handling einfach nur schrecklich und weit von einem präzisen Fahrverhalten entfernt. Die Auto schweben quasi über dem Boden und lenken ungemein einfach weiter obwohl ich längst mit lenken aufgehört hab. Dazu kommt die extrem kleine Streckenauswahl, wobei so viele Strecken nicht mal groß über die 2min Fahrzeit hinauskommen. Die Autoauswahl ist ebenfalls ein schlechter Witz und am Ende auch noch so dreist sein und behaupten man würde mehr wieder Richtung Rallye gehen und jeden noch so kleinen Müll als DLC hinterherschieben. Der Karosserieschaden ist auch nur noch ein Schatten von dem was sich alles in Dirt1 verbeult hat. Ne physikalisch korrekte Delle gibt in Dirt3 einfach nicht mehr. Ach ja und um dem ganzen auch noch so richtig den Rest zu geben gibts auch noch den OnlinePass. Ey ganz ehrlich, wie man Dirt3 gut finden kann, kann und werd ich nie verstehen.
Ich will damit jetzt nicht doof rumbashn, ich verstehs halt einfach nicht. DAS hier, also zB WRC, sind richtig Rallyespiele und die werden dann wegen ihr nicht vorhandenen Hochglanzoptik abgestempelt. Kein Wunder das das Gaming Stück für Stück untergeht.
Nene, das mein ich schon ernst, aber mir ist das Fahrverhalten schon seit dem 1. Teil sehr gelegen. Mit meinem Driving Force GT spielt sich das Spiel auf der PS3 sehr geschmeidig(man muss nur ein wenig an den Lenkrad-Settings rumschrauben) und ich behaupte zu sagen, es ist eins der Spiele was mir auf der PS3 mit Lenkrad am Meisten Spaß macht. Die Autoauswahl find ich Ok, die Etappen könnten in der Tat länger sein und die versch Disziplinen machen mir viel Spaß(bis auf Gymkhana xD). Das Schadensmodell ist mir in DiRT2 auch etwas besser vorgekommen und der 2. bleibt knapp vorm 3. mein Lieblingsdirt(was nicht zuletzt am genialen Soundtrack liegt der meinen Nerv komplett traf).
Und ich finde ein Gran Turismo im Vergleich...
paulisurfer schrieb am
crewmate hat geschrieben:oh echt. Ich hielt es bisher immer nur für billiges Cash In aber wenn du es mit Richard Burns vergleichst, dann sind das mehr als ein paar Worte.
Haha, nicht falsch verstehen, ich finde nicht das es so genial wie RBR, aber es hat mit dem Spiel soviel gemeinsam wie kein Anderes seit RBR.
crewmate hat geschrieben:So viel Auswahl im Genre gibt es da nicht.
Nicht wenn man sich immer nur auf die offensichtlichen Blockbuster beschränkt. BAJA:EdgeOfControl und halt WRC sind ebenfalls sehr gute Spiele, meiner Meinung nach auch weitaus bessere als Dirt.
@Burner 16: Das mit dem "präzise" durch die Etappen jagen kannst du doch unmöglich ernst meinen oder :?
Ich find das Handling einfach nur schrecklich und weit von einem präzisen Fahrverhalten entfernt. Die Auto schweben quasi über dem Boden und lenken ungemein einfach weiter obwohl ich längst mit lenken aufgehört hab. Dazu kommt die extrem kleine Streckenauswahl, wobei so viele Strecken nicht mal groß über die 2min Fahrzeit hinauskommen. Die Autoauswahl ist ebenfalls ein schlechter Witz und am Ende auch noch so dreist sein und behaupten man würde mehr wieder Richtung Rallye gehen und jeden noch so kleinen Müll als DLC hinterherschieben. Der Karosserieschaden ist auch nur noch ein Schatten von dem was sich alles in Dirt1 verbeult hat. Ne physikalisch korrekte Delle gibt in Dirt3 einfach nicht mehr. Ach ja und um dem ganzen auch noch so richtig den Rest zu geben gibts auch noch den OnlinePass. Ey ganz ehrlich, wie man Dirt3 gut finden kann, kann und werd ich nie verstehen.
Ich will damit jetzt nicht doof rumbashn, ich verstehs halt einfach nicht. DAS hier, also zB WRC, sind richtig Rallyespiele und die werden dann wegen ihr nicht vorhandenen Hochglanzoptik abgestempelt. Kein Wunder das das Gaming Stück für Stück untergeht.
PunkRockGuy schrieb am
Also ich mag sowohl DIRT-2 und 3 als auch RbR, aber mit dem WRC Spiel konnte ich nicht viel anfangen(mit Lenkrad). Was ich an DiRT echt toll finde ist wie intuitiv das Fahrverhalten mit Lenkrad ist und wie Präzise man den Wagen durch die Etappen jagen kann. Ich versteh nicht warum das Spiel so verrufen ist, für mich das beste Codemaster Spiel und das obwohl ich weder Ken Block, noch Gymkahna viel abgewinnen kann :)
schrieb am