von Marcel Kleffmann,

Wii U: Miyamoto über unterschätzte Wii-U-Spiele und die Problematik, dass die Leute ein Spiel nicht mehr gemächlich genießen können

Wii U (Hardware) von Nintendo
Wii U (Hardware) von Nintendo - Bildquelle: Polygon
Shigeru Miyamoto von Nintendo wurde bei der E3 2016 von Game Informer befragt, welches Wii-U-Spiel seiner Ansicht nach unterschätzt sei bzw. welcher Titel "übersehen" wurde und eine zweite Chance verdient hätte. Seine Antwort fiel ziemlich eindeutig aus: Star Fox Zero. Er sagte, dass ein Grundschulkind oder gerade (jüngere) Geschwister viel Spaß mit dem Spiel haben könnten, wenn sie es unbeeinflusst, also ohne eine vorgefasste Meinung/Einstellung, spielen wurden.

Auch Bill Trinen (Senior Product Marketing Manager of Nintendo of America) tat seine Meinung kund und nannte Pikmin 3. Vor allem der Multiplayer-Modus "Bingo Battle" hätte es ihm angetan. Miyamoto fügte dann hinzu, dass man Pikmin 3 möglicherweise dreimal durchspielen müsste, um "den vollen Eindruck" zu bekommen, aber die meisten Leute würden nicht so viel Zeit haben. Sie würden einfach die Levels abschließen und dann weitermachen. Miyamoto: "Spiele sind eher ein Verbrauchsprodukt geworden, und es wird immer schwieriger und schwieriger für die Menschen, sich auf ein Spiel einzulassen, darin zu versinken und es gemächlich zu genießen."

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Kommentare

BetaSword schrieb am
Star Fox Zero soll übersehen worden sein???
Tut mir Leid, Herr Miyamoto, aber ich habe auch mal die Demo gespielt, und das ist doch nichts zum Übersehen, das einzige was hier übersehen wurde, ist die Tatsache, dass man im Spiel die Übersicht viel zu leicht verliert, und diese 2-Bildschirm-Steerung nur dann funktioniert, wenn ein 2. Spieler mitmacht, um Arwingsteuerung und Kanonier-Position separat zu besetzen.
Mit der ach-so-tollen Steuerung von beiden habt ihr das Gameplay ruiniert, und dies war bis zum Titel davor noch ziemlich gut gelungen.
Doch jetzt fliegt man an Ringen und anderen Powerups vorbei, weil man sich darauf konzentriert, die Gegner unter Beschuss zu halten.Beides gleichzeitig als ein Spieler zu machen, ist unnötiges Multitasking mit 2 Bildschirmen, dass besstenfalls noch auf einem System der 3DS-Familie funktionieren könnte, doch mit der Kombination von TV&WiiU-Controller ist es einfach zu chaotisch.
Auch die Demo, die letztens veröffentlicht wurde hilft da nicht, sondern bestätigt nur dieses Gefühl des Kontrollverlustes:
Steuere ich den Arwing, verliere ich die Möglichkeit, die Gegner ordentlich anzuvisieren.
Steuere ich die Bordgeschütze, die unabhängig vom Arwing kontrolliert werden, sehe ich nicht, wo ich hinfliege.
Wie wurde soetwas denn in der Realität gelöst, musste bei der Flying Fortress der pilot gleichzeitig in der Kanonier-Kuppel stecken, um zu schiessen? - Nein!
Musste in StarWars Han/Lando/Chewie/Leia... alleine Fliegen und Bordkanonier spielen? - NEIN!
Das Problem ist nicht, dass man das Spiel übersehen hatte, das Problem ist, dass das Gameplay einen einfach abgeschreckt hatte.
Und mal ganz ehrlich, Autofahren kommt mir leichter vor, als SFZ zu spielen.
Und wen ein Spiel zu kompliziert wird, wie groß kann dann der Absatz werden?
Das Problem ist, dass Star Fox eigentlich ein ziemlich-leicht zugängiger 3D-Weltraum-Shooter ist, das ganze unnötig zu komplizieren ist, als ob man in einem Perfekten Essen noch unnötig Gewürze reinstopft, und am Ende...
AtzenMiro schrieb am
Ich glaube zu großen Teilen liegt es aber auch daran, dass wir mittlerweile einfach nur übersättigt sind mit Spielen. Seit der letzten Generation habe ich gefühlt mehr Spiele nicht beendet als durchgespielt. Sowas hatte ich damals überhaupt nicht. Zu Zeiten von SNES, später PSX und Co. habe ich jedes Spiel MINDESTENS 1x durchgespielt.
Aber mittlerweile habe ich einfach zu viele Spiele und muss mich entsprechend auch nicht öfters mit einem Spiel beschäftigen. Desweiteren ist die Spiellänge auch extrem in die Länge gegangen bei vielen Spielen. Das erste Metal Gear Solid hat man in 4h durchgespielt, das erste Mal, danach ist das zu einem 2h Spiel verkommen. Heute dauert ein MGS Phantom Pain bis zu das zehnfache.
Das selbe gilt auch bei anderen Spielen. Für Uncharted 4 habe ich fast 18h gebraucht das erste Mal. Dazu kommen dann auch noch Spiele wie The Witcher 3, Dark Souls 3, Fallout 4 etc. pp. die allesamt extrem viele Spielstunden einem geben.
Und von den ganzen Multiplayer-Spielen, die auch unmengen an Zeit fressen, haben wir noch gar nicht angefangen zu reden. Wobei gerade Multiplayer-Spiele ja genau in diese Kerbe einschlagen: Spiele wegen dem Gameplay zu spielen.
Die Auswahl ist heute einfach viel zu groß.
greenelve schrieb am
Tugy hat geschrieben: Seit der 3. Generation legt man aber mehr Wert auf Story. So zentralisierte sich (fast) jede Generation um die Story von den Coverlegendären. Der Trio-anführer blieb aber, außer in der Zusatz edition, immer versteckt. Man erhöhte stark das Handholding in den Spielen. Vorallem in der jetzigen Generationen ist das am schlimmsten zu merken. In Gen 6 kriegt man nach jeder Kleinigkeit entweder ein kurzes Event oder ein Holo-Log anruf der sagt, dass plötzlich das passiert ist und man da hin muss, oder deine Freunde möchten sich mit dir auf der Route X treffen, wo es dann auch weiter geht.
......
Aber um jetzt auf meinen Hauptpunkt zurück zu kommen, Spiele leiden immer mehr an massiven Handholding, dies verhindert das Eintauchen der Spieler in die Welt, da man immer unterbrochen wird weil man hierhin oder das machen muss.
Das ist so ein Punkt, mit dem Handhalten über Story und Inszenierung. Als nach der E3 die ganzen Zelda News auftauchten, gab es Leute, die mehr Inszenierung forderten. Das ging soweit, dass es generell unabdingbar sei, mehr Story/Inszenierung einzubauen (auch qualitätiv im Sinne der Vorhersehbarkeit). Sonst könne Nintendo keinen Erfolg haben.
Es gibt Spieler, die brauchen scheinbar durchgehend Story, damit sie abtauchen können. Das neue Doom hingegen wird dafür gelobt, auf Story und Inszenierung zu verzichten und dafür das Gameplay nach vorne zu schieben, während The Last of Us eben durch Story und Inszenierung seinen Status erlangt hat.
Aber egal was einem persönlich gefällt, was das Spiel in der Beziehung liefert, sobald man das jeweilige Spiel nur noch beendet, um sämtlichen Inhalt zu absolvieren und dann weitergeht, geht das Versinken ein Stück weit verloren verloren. Denn versinken bedeutet auch; hier gefällt es mir, hier will ich bleiben.
Aber bei ständigen Unterbrechungen bin ich insoweit bei dir, als dass ich ein Spiel gern spielen will. Auch Cutszenes am Anfang sind manchmal nervig, da ich loslegen möchte. Aber es kommt auf...
Ziegelstein12 schrieb am
greenelve hat geschrieben:
Das wird auch im Artikel erwähnt:
Miyamoto fügte dann hinzu, dass man Pikmin 3 möglicherweise dreimal durchspielen müsste, um "den vollen Eindruck" zu bekommen, aber die meisten Leute würden nicht so viel Zeit haben. Sie würden einfach die Levels abschließen und dann weitermachen. Miyamoto: "Spiele sind eher ein Verbrauchsprodukt geworden, und es wird immer schwieriger und schwieriger für die Menschen, sich auf ein Spiel einzulassen, darin zu versinken und es gemächlich zu genießen."

edit: Das Problem lässt sich auch bei MMORPGs sehr gut sehen: Themenpark mit Attraktionen abklappern. Alles sehen und weiter gehts.
Manchmal liegt es aber auch daran, dass das Spiel einem nicht das versinken lässt bzw. aktuelle Spiele einem das versinken nicht mehr lassen. Ich nehme mal hier als Beispiel Pokemon.
Pokemon in der ersten und zweiten Generation konzentrierte sich hauptsächlich auf das Entdecken und Pokemon champion werden (siehe Anime). Legendäre Pokemon wurden nicht per events ausgelöst, Legendäre Pokemon wurden gesucht und gefunden.
Seit der 3. Generation legt man aber mehr Wert auf Story. So zentralisierte sich (fast) jede Generation um die Story von den Coverlegendären. Der Trio-anführer blieb aber, außer in der Zusatz edition, immer versteckt. Man erhöhte stark das Handholding in den Spielen. Vorallem in der jetzigen Generationen ist das am schlimmsten zu merken. In Gen 6 kriegt man nach jeder Kleinigkeit entweder ein kurzes Event oder ein Holo-Log anruf der sagt, dass plötzlich das passiert ist und man da hin muss, oder deine Freunde möchten sich mit dir auf der Route X treffen, wo es dann auch weiter geht.
Das führt z.B. dazu, dass man sich nicht in das Spiel einlassen kann. Um die Gegend zu erkunden, man wird andauernd irgendwohin gejagt.
Ich möchte hierbei aber noch betonen, ich bin kein Genwunner! Ich finde die erste Generation und zweite nicht am besten. Ich mag aber das "Spielprinzip" von Satoshi Taijiri (dem Erfinder) mehr, als...
Chigai schrieb am
Wall of Text? Das ist selbst bei Arial-Schriftgröße 12 inkl. Absätze gerade mal eine DIN A4 Seite. :P
Spaß beiseite, es lohnt sich tatsächlich es zu lesen. ;)
schrieb am
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