Divinity: Dragon Commander
17.08.2011 22:22, Julian Dasgupta

gc-Eindruck: Flotte Action-Strategie

In der vergangenen Woche erst hatte Larian Dragon Commander angekündigt, jetzt präsentierten die Belgier ihren jüngsten Titel auf der gamescom 2011.

Dragon Commander ist trotz des Genrewechsels im gleichen Universum wie die Divine Divinity-Reihe angesiedelt. Schlüpfte man in Divinity II in die Rolle des letzten Drachenritters, so wollen die Entwickler jetzt die Geschichte der ersten Drachenritter erzählen - zeitlich gesehen geht man also einige Hundert Jahre zurück. Ob es weitere konkrete Anspielungen auf die anderen Spiele oder vertraute Orte geben wird, steht nicht fest, da noch an der Story gestrickt wird.

Planung...

Der Titel war zwar als rundenbasiert beschrieben worden - rundenbasiert geht es allerdings nur auf der strategischen Karte zu, auf der man seine Einheiten wie bei einem Brettspiel verschieben und andere Länder erobern kann. Jede Region wirft pro Runde einen bestimmten Goldbetrag ab - Ressourcen, mit denen man wiederum Einheiten kaufen, reparieren oder aufrüsten kann.  Nachschub kann nur in Ländern geordert werden, in denen auch Fabriken stehen. Manche Einheitentypen sind nur in speziellen Bereichen erhältlich.

Die strategische Karte stellt nur eine der drei Ebenen dar, in denen sich der Spieler ständig bewegt. Der kann sich auch ins eigene Mutterschiff zurückziehen, in dem man sich im War Room Ratschläge für Kämpfe, im Essenssaal mit Verbündeten plaudern, im Labor Upgrades für Einheiten in Auftrag geben oder sich ins Schlafzimmer zurückziehen kann. Dort wartet - so vorhanden - die eigene Ehefrau. Im Falle der Messedemo handelte es sich dabei um ein untotes Skelett, welches immerhin eine Perücke und ein Kleid trägt. Die Knochendame hat eine Bitte: Der Spieler solle doch bitte ein spezielles Land erobern, in dem es einen Zauber gibt, mit dem man sie vollständig wiederbeleben kann. Da die Kampagne nichtlinear verlaufen soll, kann es aber auch sein, dass man eine andere Frau ehelicht.

Wer sich nicht sicher ist, ob er jenen Wunsch ignorieren oder erfüllen sollte, kann im War Room einen befreundeten Gnom fragen. Der merkt an, dass sich die mit der Eroberung verbundene Vernichtung eines Zwergenvolks negativ auf die Forschung auswirken dürfte. Entscheidet man sich für einen Angriff, spendiert das Fräulein eine Spezialkarte, mit der man Untote beschwören kann. Ob es permanente oder nur einmalig einsetzbare Karten gibt, hat Larian noch nicht festgelegt. Die Boni werden in der strategischen Karte vor dem eigentlichen Gefecht ausgespielt.

... und Aktion

Dort geht es dann reichlich actionreich zu, steuert der Spieler doch selbst einen Drachen - wer Lair & Co. mochte, dürfte sich hier pudelwohl fühlen. Der Drache ist mit einem mittelalterlichen Jetpack ausgestattet, der die Zeit verlangsamt und so schnelle Ausweichmanöver zur Seite ermöglicht. Auch kann man das Ungetüm kurzzeitig stark beschleunigen, was sich angesichts der manchmal bis zu 20x20km großen Karten als hilfreich erweisen dürfte. Aus der 'Third-Dragon-Perspektive' kann man sich selbst in die Luftschlachten einmischen, Gegner beschießen und Spezialfähigkeiten einsetzen. Segnet der Drache das Zeitliche, wird er nach einer kurzen Wartezeit über der eigenen Basis wieder ins Spielgeschehen befördert. In der Zwischenzeit kann der Spieler die Abwehrkanonen der eigenen Basis bemannen.

Dragon Commander verkommt allerdings nicht zur simplen Baller-Action, zieht man doch mit bis zu vier Generälen samt ihrer eigenen Einheiten ins Gefecht. Jeder der Verbündeten hat spezielle Attribute und Fähigkeiten. Welche Generäle man so kennenlernt, hängt vom Verlauf der Kampagne ab. Per Knopfdruck kann man durch die Gehilfen durchschalten und ihnen über das Fadenkreuz Ziele zuweisen oder sie zum Rückzug auffordern. Auch wird es eine strategische Kamera mit Draufsicht geben, welche allerdings nicht in der gc-Version integriert war.

Multi-Drachen

Laut Larian soll es in der finalen Version von Dragon Commander vier bis fünf Fraktionen mit individuellen Einheiten geben. Jede Gruppe hat ihren eigenen Drachen - die Unterschiede zwischen diesen sind derzeit allerdings nur optischer Natur. Auch das könnte sich aber noch ändern. Im (nicht gezeigten) Mehrspieler-Part dürfen bis zu vier Teilnehmer antreten und die Spielwelt unsicher machen.

Was das Komplettpaket bieten wird, lässt sich derzeit noch schlecht sagen, da das Spiel noch reichlich Produktionszeit vor sich hat und viele Elemente noch ihrer Umsetzung harren. Der Release soll irgendwann im kommenden Jahr stattfinden; einen Publishingpartner hat Larian momentan allerdings noch nicht - das Spiel, von dem man schon lange geträumt hatte, wird selbst finanziert. Das Gezeigte macht aber definitiv Lust auf mehr, auch der Steampunk-Stil weiß zu gefallen. Der Detailgrad der Landschaften in der frühen Demo befand sich laut Angaben der Entwickler noch deutlich unter dem, was eigentlich möglich sei, wirkte aber insgesamt schon recht ansprechend. Durchaus spektakulär wirkte das Kampfgeschehen, wenn zwei Flotten aufeinandertrafen und sämtliche Einheiten und Abwehrbatterien aus allen Rohren feuerten.

Ersteindruck: gut

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