von Julian Dasgupta,

C&C Generals 2: Der "BioWare-Faktor"

Command & Conquer Remastered Collection (Taktik & Strategie) von Electronic Arts
Command & Conquer Remastered Collection (Taktik & Strategie) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Im Rahmen der Video Game Awards hatte Electronic Arts Command & Conquer: Generals 2 angekündigt und als BioWare-Produktion deklariert. Bei BioWare Victory handelt es sich allerdings nicht um eines der klassischen Studios der Sparte, sondern um ein Team, in dem viele einstige EALA-Entwickler tätig sind. EALA hatte schon die in den vergangenen Jahren veröffentlichten C&C-Titel produziert.

Die bis zuletzt noch als Victory Games bekannte Ausgliederung war schon vor einiger Zeit mit der Marke in Verbindung gebracht worden. Das Team wird geleitet von Jon Van Caneghem. Der Branchenveteran (Might & Magic-Reihe) hatte u.a. einige Zeit lang bei Trion (RIFT) gearbeitet und war Ende 2009 von EA angeheuert worden, um sich der Zukunft von C&C anzunehmen.

Dass es sich dabei aber nicht um eine namentliche Mogelpackung handelt, versucht Ray Muzyka im Interview mit MTV Games zu erklären. So erläutert er zuerst die BioWare-Philosophie: Der Hersteller habe "die Vision, die emotional fesselndsten Spiele der Welt zu erschaffen und abzuliefern."

Die Schnittmenge zwischen RTS-, RPG- und MMO-Fans sei sehr groß. Man freue sich jetzt darauf, sich mit einem Universum (C&C) beschäftigen zu können, das viele BioWare-Leute zu schätzen wissen. Die Partnerschaft mit BioWare Victory ermögliche es, jene Vision auch im RTS-Bereich zu verwirklichen.

Das bedeute nicht zwingend, dass die Story wie in klassischen BioWare-Produktionen dargeboten wird; es werde aber natürlich eine Geschichte geben. Man wolle "die Story und emotional fesselnde Inhalte in einer Art und Weise umsetzen, die angemessen für das Genre ist." Generals 2 soll natürlich die klassische "BioWare-Qualität" haben.

Bei BioWare sei es auch wichtig, dass Wissen bzw. Expertise innerhalb der Teams geteilt und vertieft werden.

"Wir haben eine Geschäftssparte, die auf Social Games fokussiert ist, eine Geschäftssparte, die Rollenspielen gewidmet ist - Mass Effect, Dragon Age, andere kommende Produkte - und eine Geschäftssparte für MMOs. Das sind alles Beispiele dafür, wie wir das Beste anstreben in verschiedenen Bereichen, die unsere Marke [BioWare] erweitern, aber definitiv nicht verwässern. Wir wollen sie vergrößern und ergänzen."

Dies sei eine sehr vorsichtige und durchdachte Evolution, die den Kernwerten des Herstellers - eben Qualität und emotional fesselnde Inhalte - stets gerecht werde.

Generals sei eine sehr interessante Marke, bei der die meisten Fans eine Fortsetzung eingefordert hätten, so Muzyka.

"BioWares zentrale Vision hinsichtlich der sehr hohen Qualität der Spielinhalte und der fesselndsten Inhalte umsetzen, die Verbindung dessen mit einer fesselnden, actionreichen Geschichte, das zu erfüllen, was RTS-Fans allgemein sowie hinsichtlich Action und Umfang erwarten und dem Team die benötigte Zeit geben, um etwas absolut Großartiges zu erschaffen - darum geht es uns hier wirklich."

Nicht alles würde bei BioWare immer perfekt laufen, führt der Mitgründer des Herstellers weiter aus - aber auch Demut gehöre zu seinen Kernwerten. Man höre auf das Feedback der Fans und versuche dann, Dinge zu verbessern.

Ob das Resultat auch Muzykas Versprechungen einhalten kann, wird man allerdings erst 2013 überprüfen können: Dann nämlich soll C&C: Generals 2 erscheinen.


Kommentare

Duke_82 schrieb am
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Slayer123 schrieb am
Bloody Sn0w hat geschrieben:Abgsehen davon freue ich mich aber auf ein C&C im Frostbite Gewand. Was inhaltlich geboten werden wird ist mir dagegen egal. Zum einen gerade wegen dem "Bioware-Faktor" und zum anderen, weil Generals auch davor inhatlich belanglos war.
seh ich ähnlich. bei generals lag der fokus für mich im multiplayer, wie eigentlich bei jedem rts. kampagne einmal durchspieln, einheiten kennenlernen und dann ab ins match. und darauf sollte sich bioware auch konzentrieren. die sc2-kampagne war ja nett usw., im nachhinein kräht aber kein hahn mehr nach der kampagne, obwohl z.b. die wc3-kampagne phänomenal war. das spiel wird mit dem multiplayer weiterleben oder eben scheitern. dazu tragen zu einem geringen teil auch die modbarkeit bei, das wesentliche augenmerk sollte ea/bioware aber auf die balance und die generelle mechanik legen. die war bei generals teilweise einfach graußig, sei es der netcode, die bugs oder generelles balancing, war durch zh fast zur katastrophe wurde (12!!! parteien balancen ist ja schier unmöglich). natürlich wird es patches brauchen, die braucht es immer. wenn man sich aber mal in erinnerung ruft, dass generals irgendwann einfach nicht mehr gepatched wurde, trotz einiger gravierender bugs, und heute trotzdem noch gespielt wird, wird man erkennen, wie gut das spiel trotz aller anfänglicher kritik angenommen wurde.
generals 2 hat mit sicherheit das zeug dazu, die nummer 2 hinter starcraft 1/2 zu werden. dazu muss bioware (oder welches studio auch immer) aber die kernelemente des vergängers stärken und verbessern und das spiel auch lange! sicht betreuen (auch wenn es geld kostet meine herren von ea). hingegen sollte man sich meiner meinung nach von pseudo-innovationen a la talentsystem, rollenspielelemente, shop usw. distanzieren. in generals 1 wurde so ziemlich alles richtig gemacht, nur der netcode und die pflege waren mist.
Skabus schrieb am
Suppression hat geschrieben: Ich zock seit 20 Jahren fast nur Rollenspiele. Und so ziemlich jedes Rollenspiel, das ich in diesen 20 Jahren gespielt habe, war besser als DA. Selbst Might & Magic 9 - und Himmel, das war mal scheiße.
Ich auch, trotzdem hat mich DA:O extrem gefesselt.Ich fand die Kämpfe waren immer am Limit gewesen, ausreichend taktisch ohne zu extrem zu werden.Die Möglichkeiten die man so hatte, die Dialoge all das war imo ziemlich gut ausbalanciert.
Natürlich würde ich Arcanum, Fallout1/2, Planecape Torment etc. einem DA:O durchaus vorziehen, aber verglichen mit dem Rotz der sich heute RPG schimpft finde ich hat DA:O sich noch am ehsten an alten Tugenden ortientiert...
MfG Ska
ralf_heiltod schrieb am
Duke_82 hat geschrieben:
Suppression hat geschrieben:
Duke_82 hat geschrieben:@ Brakiri
Also wenn du DA:O als Fehlkauf empfindest dann ist dir auch nicht mehr zu helfen. Das war wahrscheinlich das letzte gute, epische und anspruchsvolle RPG von Bioware.
Also ich empfand es als den miesesten Rotz der letzten Jahre, aber so können Meinungen auseinandergehen.
Dann hat dir bestimmt DA2 gefallen oder?^^
Es ist immer wieder interessant wie die Meinungen auseinandergehen; Ich fand DA2 grottig, aber mir wurde auch DA:O schnell langweilig, nie habe ich es zuende gespielt. Im Gegensatz dazu Gefiel mir ME2 besser als ME1, wobei mein Lieblingsspiel von Bioware immernoch KotOR ist, dicht gefolgt von BG2.
So oder so wird 2012 das Jahr der Wahrheit zwischen mir und Bioware. Ich habe große Erwartungen an ME3 und werde mir auch SWtOR noch in Ruhe anschauen.
Brakiri schrieb am
keldana hat geschrieben:
Kleine Areale ... die in ME 2 aber größer waren als in Teil 1.
Nein, die Citadelle war in ME2 nurnoch ein Schulhof mit Kiosk, in ME1 war sie gross, es gab mehrere Läden/Orte und ging über mehrere Etagen. Die meisten anderen Areale bei den Rekrutierungsmissionen waren auch eher klein.
Langweilige Story ? ... anderes Spiel gespielt oder was ? Also wir reden von ME 2, oder ?
Scheinbar. Die Story hatte nichts mystisches mehr. Es gab keine spannenden Geheimnisse, nurnoch vorhersagbare Ambushes, und Entwicklungen. Das Blabla von Cerberus war auch nicht gross interessant, und das die Geth als androide Rasse den Reapern helfen, war auch nicht schwer zu durchschauen.
Mich hat nach dem Level auf dem Collector-Schiff die Lust verlassen. Es gab einfach keine Dringlichkeit, kein suspense. Es war ein langweiliges Abarbeiten pseudodringender Missionen, die wenig Substanz hatten. Die Rekrutierungsmissionen waren interessanter als der Plot (z.B. Talis Anklage).
mehr Geballer ... fand das genauso viel wie in Teil 1. Gut, das man sich auch zu den meisten Teammitgliedern erst einmal hinballern muß war blöd, aber dadurch ist es nicht gleich "mehr Geballer".
Zumindest hats mich irgendwann genervt, weils auch nicht gross spannend war. Reiner Deckungskampf. Deckung, ballern, vor, Deckung, ballern vor.
Vebrauch des Settings ... es ist Teil 2 gewesen ... da hat man ein vorheriges "Universum" ... ist aber logisch, wenn man nicht gerade einen neuen Titel baut und daher nichts wirklich ankreidenswertes. Und für einen Mittelteil einer Trilogie hat er seine Sache verdammt gut gemacht.
Mass Effect hat eine gute Basis geboten, die man backgroundtechnisch in ME2 noch weiter hätte ausbauen können. Stattdessen hat man weitgehend auf Lore verzichtet, und vom etablierten gelebt. Schade.
Sandbox-Missionen ... waren es in Teil 1 eigentlich auch. Nur hat man es da nicht so extrem wahr genommen.
Damit meine ich, dass die Rekrutierungsmissionen und der Plot so garnichts...
schrieb am