Nachdem Bungie von Microsoft in die Unabhängigkeit entlassen wurde und sich mit
Halo: Reach von der Serie verabschiedete, die man vor über einem Jahrzehnt erschaffen hatte, nimmt man jetzt mit Activision das nächste Großprojekt ins Visier. Und das hat es in sich:
Destiny ist auf zehn Jahre angelegt und wird sich -
wenn man dem alten Vertrag glauben darf - über vier Spiele und vier Erweiterungen erstrecken. In einem
Video gewährt man einen ersten Blick auf die neue Welt - Spielszenen gibt es aber nur ganz kurz zu sehen.
Letztes aktuelles Video: Vorstellung
Hinsichtlich des Settings gab es keinerlei Überraschungen dank diverser bereits vor Monaten durchgesickerter Details: Die Story ist 700 Jahre in der Zukunft angesiedelt und dreht sich um die letzten Überbleibsel der Menschheit, die um ihr Überleben kämpfen. Die letzte Stadt unserer Spezies wird von einem mysteriösen riesigen Raumschiff (der Reisende) beschützt und dient als Ausgangspunkt für allerlei Abenteuer, die die Wächter, also die Spieler erleben können. Dabei stattet man nicht nur alten Ruinen auf der Erde einen Besuch ab, sondern macht auch andere Planeten in unserem Sonnensystem unsicher, die die Menschen einst besiedelt hatten.
Bungie bestätigte ein paar weitere Infohäppchen, die es
im Laufe des Sonntags gegeben hatte: Die Entwickler bleiben zwar dem Genre treu, im Gegensatz zu Halo ist Destiny aber als Online-Shooter mit einer persistenten Welt konzipiert, der sich nicht offline spielen lässt. Abo-Gebühren soll es nicht geben. Steht bei Halo der Master Chief im Mittelpunkt, so erstellt man in Destiny einen eigenen Charakter, der individuell ausgerüstet wird, und sich sich eine von mehreren Klassen aus. Drei davon sind bis dato bekannt: Jäger, Warlock und Titan . Neben Koop- und VS-Modi wird es auch einen Story-Modus geben - aber auch hier werde man auf andere Spieler treffen. Destiny sei von Grund auf sozial und kooperativ gestaltet worden.
Gruppen finden sich im Overwatch-Bezirk der Stadt zusammen, welcher quasi das Matchmaking darstellt. Sollte es zwei Gruppen mit dem gleichen Bestimmungsort geben, so kann es sein, dass diese dann gemeinsam in einer Karte antreten. Der Online-Part werde neben direktem Multiplayer auch Elemente von Demon's Souls bzw. Dark Souls haben. Ähnlich wie bei Journey könne man bei seinen Ausflügen auf auf andere Spieler treffen und sich spontan mit diesem verbünden.
Die sieben SäulenDas Design ruht laut Bungie auf sieben Säulen, die den Erfolg garantieren sollen. Die Spielwelt so interessant und ansprechend sein, dass der Spieler darin sein will. Auch müsse es viele Möglichkeiten geben, sich zu vergnügen und Erfolg zu haben. Die Handlungen der Nutzer müssen lohnenswert sein. Alles was man mache, resultiere in Belohnungen, mit denen man den Charakter individualiseren kann.
Der Spieler solle jeden Tag etwas Neues erleben können. So soll es z.B. Ereignisse oder Tätigkeiten geben, die sehr selten oder nur für eine begrenzte Zeit auftauchen. Destiny werde außerdem wie bereits ein erwähnt ein gemeinsames Erlebnis: Selbst wer Inhalte solo angeht - was möglich sein soll - werde andere Spieler sehen. Mit seinem neuen Spiel will Bungie ein größeres Publikum ansprechen als Titel wie Halo oder Call of Duty: Destiny solle etwas für jeden Skill-Level bieten. Selbst wer nur grundlegende Shooter-Fertigkeiten habe, könne mitmischen. Der Kern des Spiels müsse außerdem allen möglichst einfach und schnell vermittelt werden können.
Die Technik
Die Engine für Destiny habe man von Grund auf neu entwickelt, merkt Bungie an. Inbesondere auf das in Echtzeit berechnete Beleuchtungssystem sei man stolz. Die Technologie sei auch zukunftssicher konzipiert worden, wolle man damit doch die nächsten zehn Jahre abdecken.
Offiziell wurde das Spiel bis dato für Xbox 360 und PS3 angekündigt. Da Activision aber auch von "zukünftigen Systemen" plaudert, dürfte es kaum überraschen, wenn nach der Enthüllung von PS4 und Xbox 720 auch noch weitere Versionen von Destiny angekündigt werden. Eine PC-Version scheint hingegen derzeit ausgeschlossen zu sein, was sich mit dem ursprünglichen Vertrag deckt. Jenem Dokument zufolge würde man den PC frühestens bei Destiny 2 berücksichtigen - wenn überhaupt. Alten PC-Hasen dürfte auch die folgende Äußerung von Jason Jones nicht wirklich schmecken, der da
verlauten ließ:
"We did a bunch of ambitious things on Halo deliberately to reach out to people," Jason Jones told us. "We limited players to two weapons, we gave them recharging health, we automatically saved and restored the game -- almost heretical things to first-person shooters at the time. We made the game run without a mouse and keyboard. And now nobody plays shooters the way they used to play them before Halo 'cause nobody wants to."
An anderer Stelle heißt es nicht weniger bescheiden:
"If you enjoy shooters, Destiny is going to be the best game you've ever played. Destiny is Bungie's next great shooter and is set in an amazing new world that we're building. In Destiny, players get to build their own characters and grow them over time. We're really putting players in the center of the world and giving them control over their experience. From the ground up we've built this game to be social and cooperative."
Ein angepeilter Releasezeitraum wurde nicht genannt. Laut des alten Vertrags (Stand 2010) sollte zumindest die Xbox 360-Version noch Ende 2013 erscheinen. Im Anfang Februar veröffentlichten Ausblick auf das aktuelle Geschäftsjahr (1. Januar bis 31. Dezember 2013) hatten Eric Hirshberg & Co, aber angemerkt: Die geschätzen Einnahmen von Destiny habe man nicht in die aktuelle Prognose miteingerechnet. Was heißt: Der Shooter könnte noch in diesem Jahr erscheinen, aber Activision hält sich schon jetzt die Option eines späteren Stapellaufs offen.