von Julian Dasgupta,

Ultima Forever: "Respektvoll gegenüber der Vorlage"

Ultima Forever: Quest for the Avatar (Rollenspiel) von Electronic Arts
Ultima Forever: Quest for the Avatar (Rollenspiel) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Vor einigen Tagen hatte Electronic Arts Ultima Forever: Quest for the Avatar angekündigt. Das RPG wird von BioWare Mythic (Warhammer Online) produziert und baut auf Ultima IV auf.  Der Titel soll theoretisch auch komplett solo-tauglich sein, ist aber eigentlich so ausgelegt, dass mit mehreren Spielern gemeinsam loszieht. Eine Anmeldung auf dem Server ist aber in jedem Fall Pflicht bei dem free-to-play-basierten Unterfangen, in dem man mit 3D-Charakteren eine 2D-Welt erkundet.

Im Gespräch mit Polygon lässt Kate Flack (Lead-Designerin) verlauten, das Studio wolle sich sehr "respektvoll" gegenüber der Vorlage verhalten: "Es hat unsere Branche geprägt, und es hat RPGs geprägt. Es ist im Gedächtnis vieler Leute. Es ist wichtig, dass die Leute, die die Originale gespielt haben, nicht das Gefühl haben, dass wir versuchen, ihre Erinnerungen zu überschreiben."

Ultima Forever ist zeitlich 21 Jahre nach den Geschehnissen von Ultima IV angesiedelt und ist somit doch kein reiner Remake-Versuch, wie von Paul Barnett angedeutet. Lord British - die Namensrechte gehören bekanntermaßen Richard Garriott - sei "zu den Sternen gewandert" und sei von der jungen Lady British beerbt worden.

Das Spiel sei eine Mischung aus Multiplayer-Titel und Koop-Adventure - die Entwickler selbst bezeichnen es als Adventure-RPG. Man werde in der Spielwelt mit Hunderten von anderen Nutzern interagieren können - Dungeons sind aber als Instanzen für bis zu vier Abenteurer ausgelegt. Ultima Forever soll all das vereinen, was BioWare Mythic über Multiplayer, verzweigte Storys und die Ultima-Reihe weiß.

Die Entscheidungen der Spieler sollen auch Konsequenzen haben, wird da versprochen. So treffe man z.B. auf einen Feind, der zwei Magier als Geiseln genommen hat. Man könne aber nur einen von beiden retten - den mächtigen Magiermeister, der sich als hiflreich bei der Verteidigung Britannias erweisen kann, oder den Lehrling, der eine junge Famile hat.

Ein Großteil des F2P-Modells ziele auf den kosmetischen Aspekt ab - die Nutzer könnten sich individualisierte Rüstungen und anderes Equipment kaufen. Allerdings werde es auch "Komfort-Optionen" geben, über die man z.B. den Level-Aufstieg eines Freundes beschleunigen kann. Consumables wie Tränke sollen den Grind minimieren. Das ganze sei aber nicht störend eingebunden. Barnett hatte bereits verlauten lassen, man könne das Spiel grundsätzlich komplett kostenlos durchspielen, würde dafür aber "viel, viel Zeit" benötigen.

Ultima Forever soll im Laufe des Jahres auf PC und iPad erscheinen - weitere Plattformen sollen aber abgedeckt werden. Initial wird es mit Magier und Kämpfer zwei Klassen geben. BioWare Mythic will das Spiel aber nach und nach Ausbauen und zu einem späteren Zeitpunkt mit weiteren Klassen und anderen Inhalten versorgen.


Kommentare

Arteas schrieb am
Jetzt versaut EA auch noch ORIGINs Ultima ?
Das wird mir ne Hassmail wert sein. Eine lange...wirklich dreckige...
Sir Richfield schrieb am
Pirouette hat geschrieben:@Sir Richfield: Lass es. Lass es einfach. Es hat sowieso keinen Zweck, sich darüber aufzuregen. Ist schwer, ich weiß, weil es "unser" Ultima ist. Das Ding wird ein Zombie (ein noch schlimmerer als U8 und U9), der nichts mit dem zu tun hat, was Ultima mal ausgemacht hat. Einfach ausblenden und ignorieren - auch wenn's schwerfällt. Lass einfach los.
Ich geb's ungern zu, aber:
Mein Ultima ist Ultima IV. Das habe ich durchgespielt.
Das ist mir im Gedächnis, weil ich dem Spiel eine Menge zu verdanken habe, aber das ist eine andere Sache.
Später habe ich Underworld 1 und 2 gespielt und fand die sehr gut.
Später habe ich dann Ultima VIII versucht, hatte aber nur einen PC mit 2 MB Ram, da dauerte Laden eine Ewigkeit. Bei der ersten Sprungeinlage das Spiel direkt auf den Mond gefeuert.
Ultima IX wollte ich dann eine Chance geben, mir war das "Betrayal" mal sowas von egal, weil ich ja zwischen IV und IX nix mit Ultima großartig am Hut hatte.
Aber das Spiel war technisch so fürn Fuß, weg damit.
Dass an VIII und IX EA "schuld" war, war mir damals nicht bewußt.
Mir ist Ultima Fever: Quest for some Money komplett egal.
Ich rege mich ja auch nicht auf. Ich KANN mich gar nicht aufregen, weil mir die Serie eh am Poppes vorbei geht, auch wenn ich heute noch die Tugenden beten und das Wort für die Stygian Abyss weiß.
Das Internetz ist für mich aber ein RPG, insofern spielt Sir Richfield (Der Teile seines Namens Syndicate verdankt) halt die Rolle eines Deutschen Spoony. ;)
Diese Rolle kann aber jeder bei jeder EA Leichenschändung spielen.
Einfach Franchisenamen bei Wikipedia eingeben, evtl. noch bei TV-Tropes und Reddit danach suchen.
Dann Bullshit, äh ich meine den Aussagen der Pressesprecher lauschen und vergleichen.
Bingo, instant rage.
Auf KEINEN Fall aber das alte Spiel heute spielen! Das hindert nur.
Ist natürlich einfacher, wenn man das jeweilige Spiel von damals noch kennt. So ne Nostalgiebrille ist einfach geil!
Pirouette schrieb am
Schau an, schau an. Ultima ist tot und jetzt pinkeln die fröhlich auf das Grab - nachdem sie den Leichnam ausgegraben und mit dem Gesicht nach unten wieder eingebuddelt haben. Reife Leistung.
@Sir Richfield: Lass es. Lass es einfach. Es hat sowieso keinen Zweck, sich darüber aufzuregen. Ist schwer, ich weiß, weil es "unser" Ultima ist. Das Ding wird ein Zombie (ein noch schlimmerer als U8 und U9), der nichts mit dem zu tun hat, was Ultima mal ausgemacht hat. Einfach ausblenden und ignorieren - auch wenn's schwerfällt. Lass einfach los.
Kajetan schrieb am
Sir Richfield hat geschrieben:
Kajetan hat geschrieben:Dieses "Ding" da ist hingegen ein wunderschönes Beispiel für folgende Vorgehensweise:
Ach, wie Brandrodung? Erst mal alles vorhandene plattmachen und dann in der Asche (endlich mal) was Neues anfangen?
Wäre eine denkbare Vorgehensweise ...
Aber egal, soll EA halt machen. Wenn man damit auf die Schnauze fällt, tritt in den Entscheiderköpfen eh kein Lerneffekt ein und wenn man sich so irgendwie kommerziell durchhangeln kann, dann haben sich Anbieter und Kunde halt gefunden. Muss ich nicht gutfinden, kann ich aber gerne ignorieren oder gar konstruktiv verwenden. Denn niemand ist unnütz, man kann immer noch als schlechtes Beispiel dienen!
Sir Richfield schrieb am
Kajetan hat geschrieben:Dieses "Ding" da ist hingegen ein wunderschönes Beispiel für folgende Vorgehensweise:
Ach, wie Brandrodung? Erst mal alles vorhandene plattmachen und dann in der Asche (endlich mal) was Neues anfangen?
schrieb am