Oculus Rift
17.03.2016 11:31, Jan Wöbbeking

Hersteller verpasst Spielen ein Übelkeits-Rating

Im Rahmen der Bekanntgabe von 30 Starttiteln für Oculus Rift (ab 0,99€ bei kaufen) hat der Hersteller des VR-Headsets ihnen auch eine Art Übelkeits-Einstufung verpasst. Beim "Comfort Rating" handelt es sich laut Eurogamer.net um eine Richtlinie zur Gefahr von Simulation-Sickness, die vor allem die Intensität des Spielablaufs, schnelle Bewegungen und ähnliche Faktoren berücksichtigt. In einem Interview mit Techcrunch erklärte CEO Breandan Iribe bereits im vergangenen Juni, dass Oculus mit seinem Rating Titel einstufen wolle, die im hauseigenen App-Store vertrieben werden.

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Dabei werde nicht nur das allgemein festgestellte Potenzial für Übelkeit berücksichtigt, sondern auch Faktoren wie Intensität bzw. Geschwindigkeit des Spielablaufs oder Schreck-Momente, welche für Menschen mit einem schwachen Herz gefährlich werden könnten: "Etwas kann von einem Standpunkt der Desorientierung aus komfortabel sein, so dass es bei mir keine schlechten Gefühle aufkommen lässt...es hat keine verrückte Fortbewegung wie bei einer Achterbahn. Aber wenn es wirklich, wirklich super-intensiv ist, wollen wir die Leute davor warnen", beschrieb Iribe damals.

Empflindliche Personen könnten so von vornherein zu ruhigeren Erlebnissen wie einem Konzertbesuch oder einer entspannten Landschaftserkundung greifen, statt sich an den Steuerknüppel eines Raumschiffs zu setzen. Da Oculus Rift eine freie Plattform sei, sei es aber auch möglich, an richtig wilde Erlebnisse mit hohem Übelkeitspotenzial zu kommen. Die im eigenen Store vertriebenen Titel bekämen allerdings wie erwähnt das "Comfort Rating".

Paul Younger vom Magazin PCInvasion kritisiert das geplante Vorhaben in einem Kommentar dafür, keine individuellen Unterschiede zu berücksichtigen und sich nicht ausschließlich auf das tatsächliche Übelkeitspotenzial zu konzentrieren. Manche Cockpit-Titel wie Eve: Valkyrie oder Elite Dangerous seien schließlich sehr "intensiv", sorgten bei ihm aber trotzdem weniger für Übelkeitsprobleme als z.B. ruhigere Titel wie Pollen, in denen man aus der Ego-Perspektive durch eine Landschaft schreitet.

Jeff Grub von Venturebeat.com hingegen zeigt sich überrascht darüber, wie genau seine Erfahrungen mit Oculus' Einstufungen der Titel übereinstimme. Ob Sonys PlayStation VR oder das zusammen mit Valve entwickelte HTC Vive eine ähnliches hauseigenes Rating bekommen werden, ist noch nicht bekannt. Mehr zum erstaunlich komplexen Thema der Simulation-Sickness und Präsenz in VR-Welten findet ihr übrigens auch in unserer Reportage.

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