Datenschutzrichtlinie sorgt für Bedenken bei Besitzern von Facebooks VR-Headset
Einige Passagen in den Nutzungsbedingungen zum Oculus Rift (ab 0,99€ bei kaufen) und seinen Software-Diensten sorgen derzeit für Bedenken bei ersten Besitzern des VR-Headsets. Bereits vor zwei Jahren stieß die Übernahme des Unternehmes durch Facebook einigen Datenschützern sauer auf. Eine bei der Einrichtung abzunickende Datenschutzrichtlinie und ein im Hintergrund laufender Prozess liefern dieser Kritik momentan neues Futter: Laut Uploadvr.com installiert Oculus' Software auch einen Prozess mit dem Namen “OVRServer_x64.exe.”, welcher in Windows ständig im Hintergrund mitlaufen und fleißig Daten zu Facebooks Servern senden soll.
Seine Hauptaufgabe sei zwar, zu erkennen, wann das Gerät ein- oder ausgeschaltet ist, um die Nutzeroberfläche Oculus Home zu starten. Einige Paragraphen der Datenschutzrichtlinie deuteten aber darauf hin, dass auch allerlei andere Erhebungen über den Nutzer "nach Hause gefunkt" werden. Eine Sektion des Schriftstücks erläutert "automatisch über Sie gesammelte Informationen, wenn sie unsere Dienste nutzen". Dazu gehöre z.B., wann wo und wie man mit den Inhalten interagiert, bis hin zur Auswertung der individuellen Bewegungen im virtuellen Raum:
"Je nachdem, wie sie auf unsere Dienste zugreifen und sie nutzen, könnten wir Informationen wie folgende sammeln:
- Informationen über ihre Interaktionen mit unseren Diensten, wie Informationen über die Spiele, Inhalte, Apps oder andere Erlebnisse, mit denen sie interagieren, sowie Informationen, die mit oder durch Cookies, lokalen Speicher, Pixels oder ähnliche Technologien gesammelt werden (zusätzliche Informationen über diese Technologien sind verfügbar unter https://www.oculus.com/en-us/cookies-pixels-and-other-technologies/ );
- Informationen darüber, wie sie unsere Dienste nutzen, inklusive Informationen über die Art des Geräts, das Sie nutzen (wie etwa ein Headset, ein PC oder ein mobiles Gerät), ihr Browser oder Betriebssystem, ihre Internet-Protokoll-Adresse (IP) sowie bestimmte Identifikatoren, die auf unsere Dienste beschränkt sein könnten;
- Informationen über die Spiele, Inhalte oder andere auf ihrem Gerät installierten Apps, die von unseren Diensten bereitgestellt werden, darunter auch solche von Third Parties;
- Ortsinfomationen, welche aus Informationen wie der IP-Adresse ihres Geräts abgeleitet werden können. Falls sie ein mobiles Gerät nutzen, könnten wir Informationen über den präzisen Standort des Geräts sammeln, welche durch Quellen wie dem GPS-Signal des Geräts sowie Informationen über nahegelegene Wifi-Netzwerke und Mobilfunkmasten bestimmt wird; und
- Informationen über ihre physikalischen Bewegungen und Maße, wenn Sie ein Virtual-Reality-Headset benutzen."
Unter einem weiteren Link geht Facebook darauf ein, wer zu diesen Third Parties gehört, die am Datensammeln teilhaben können. Ein Zweck der erhobenen Daten ist offenbar maßgeschneiderte Werbung:
"wir nutzen die von uns gesammelten Informationen dazu, ihnen Promotions-Nachrichten und -Inhalte zu senden sowie uns anderweitig mit Marketing an Sie zu wenden, sowohl innerhalb als auch außerhalb unserer Services. Wir nutzen diese Informationen auch dazu, um zu messen, wie Nutzer auf unsere Marketing-Bemühungen reagieren."
Oculus könnte also erheben, wie aufmerksam ein Nutzer an bestimmten Punkten einer VR-Welt Werbung begutachtet oder ignoriert - und die Werbung später an individuelle Verhaltensweisen anpassen.
Das Technik-Magazin Gizmodo kritisiert außerdem, dass Facebook jegliche Nutzungsrechte an kreativen Werken beanspruche, die mit Hilfe der Rift erstellt wurden. In den Nutzungsbedingungen stünde eine entsprechende Passage: Sie spreche Oculus zwar nicht den Besitz daran zu - das Unternehmen könne aber z.B. die VR-Zeichnung eines Nutzers für eigene Werbung benutzen, ohne seine Erlaubnis einzuholen.
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