Wer in den USA seinen Lieben zu Weihnachten eine Wii schenken will, sollte sich mit dem Gedanken vertraut machen, häufig die Geschäfte abgrasen oder auf Ebay tiefer in die Tasche greifen zu müssen, da die Nachfrage höher als das Angebot ist und die Geräte ständig vergriffen sind.
Nintendo produziert zwar derzeit 1,8 Mio. Systeme pro Monat, das aber reicht nicht aus, um den Bedarf des Handels und der Kunden für das Weihnachtsgeschäft abzudecken - knapp ein Jahr nach der Veröffentlichung der Konsole. George Harrison erläuterte Wired gegenüber das Problem: Üblicherweise fange der Hersteller an, die Lager bereits in den traditionell eher verkaufsschwachen Sommermonaten zu füllen. Da man die allgemeine Nachfrage aber unterschätzt habe, sei dies im Falle der Wii nicht möglich gewesen.
Man werde weiterhin 1,8 Mio. Konsolen pro Monat fertigen lassen, bis die Nachfrage wieder nachlässt. Frustrierten Kunden legt er nahe herauszufinden, wann die örtlichen Läden ihre Lieferungen erhalten.
Harrison äußerte sich auch die Optionen, Spiele in Nordamerika und Europa zu produzieren. Während Sony und Microsoft in jenen Märkten diverse Studios unterhalten oder mit diesen kooperieren, kann Nintendo nur das von den Retro Studios entwickelte Metroid Prime vorweisen - das vor einiger Zeit angekündigte Project H.A.M.M.E.R. hat man mittlerweile auf's Abstellgleis geschoben.
Er wüsste nichts von Plänen Nintendos, die Spieleproduktion außerhalb Japans anzukurbeln, sagt der scheidende Marketingmann. Dies sei aber letztlich eine Entscheidung, die vom Nintendo-Management in Japan getroffen werde. Bei der Produktion primär westlich orientierter Titel verlasse man sich auf die Dritthersteller.
von
Julian Dasgupta,
Nintendo: Über Engpässe & Entwicklungspläne
