Nintendo
22.07.2008 14:00, Julian Dasgupta

Gräben zwischen Fans & Firma?

Knapp eine Woche ist seit den initialen E3-Veranstaltungen vergangen, am besten in Erinnerung geblieben sein dürfte wohl die Pressekonferenz Nintendos, deren Feedback ebenso vielfältig ausfiel wie die folgenden Erklärungsversuche. Während Reggie Fils-Aime davon überzeugt schien, auch die Interessen der traditionellen Fans gewahrt zu haben, argumentiert Shigeru Miyamoto, dass man die Messe nicht mehr als geeigneten Ort für die üblichen Ankündigungen wahrnehme, sondern aufgrund der zahlreichen anwesenden Medienvertreter lieber neue Konzepte vorstellen wolle.

MTVs Stephen Totilo hat sich mit dem Thema auseinandergesetzt und Mängel in der Kommunikation zwischen Fans und Hersteller ausgemacht, zu denen wohlgemerkt beide Seiten beigetragen hätten. Beispielsweise habe Nintendo durchaus legitime Vorschläge aus der Community nicht angenommen und es außerdem nicht geschafft darzulegen, wie man die E3 nun sieht. Ebenfalls irritierend dürften die Bemerkungen Miyamotos über Wii Music gewirkt haben, der meinte, es handle sich dabei um ein Spielzeug - und eben kein Spiel - und sei damit interessanter.

Der harte Kern der Fans wiederum verhalte sich zu konservativ und stehe Neuem oft abwertend gegenüber. Dabei hätten auch sie in der Vergangenheit nicht immer nur Recht gehabt, sondern Nintendo in mancher Hinsicht unterschätzt.

Beide Seiten, so Totilo, hätten sich entfremdet und würden eher aneinander vorbeireden. Das wiederum habe sich in den unterschiedlichen Erwartungen hinsichtlich der E3 widergespiegelt. Während Xbox Live Marktplatz und PSN mit E3-Material überflutet worden seien, hätte im Nintendo-Kanal auf der Wii Stille geherrscht, als ob es sich um eine gewöhnliche Juli-Woche gehandelt hätte. Das sei ein Hinweis darauf, was Nintendo von der E3 halte, und was der Hersteller über die Wichtigkeit der Messe für die Fans denkt.

Ein Zeichen für die mutmaßliche Fehleinschätzung des eigenen Auftritts seien die Kommentare Reggie Fils-Aimes gewesen, der im Rahmen eines Interviews von sich aus eine Rechtfertigung ablieferte. Er selbst sei schließlich mit Nintendo-Spielen aufgewachsen und freue sich wahnsinnig auf Titel wie Animal Crossing und Wario Land: Shake it!.

"Also diese Denkweise, dass wir irgendwie keine Seele mehr haben und nicht mit unseren Fans sprechen - nichts könnte weiter von der Wahrheit entfernt sein. Und wenn sie mit Mr. Miyamoto sprechen, dann werden sie verstehen, dass das Interesse unserer treuesten Fans bei uns höchste Priorität hat. Das zeigt sich darin - und darum geht es letztendlich wirklich -, dass wir euch nicht über 18 bis 24 Monate hinweg irgendwie den Mund wässrig machen wollen. Wir werden euch etwas zeigen, dass eure Kinnladen runterklappen lässt, und es dann kurz darauf verfügbar machen."

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