Nintendo
07.01.2013 13:11, Julian Dasgupta

Offen für Free-to-play

Nintendo war früher bekanntermaßen kein Fan von DLC, AppStore-Preisen und Free-to-play. Bei Zusatzinhalten hat der Hersteller seine Denkweise bekanntermaßen etwas relativiert: Die seien akzeptabel, solange der Kunde nicht das Gefühl hat, ein unvollständiges Produkt erworben zu haben und den Rest nachkaufen zu müssen.

In einem Interview mit der japanischen Wirtschaftszeitung Nikkei  (via neogaf ) sinniert Satoru Iwata, der Markt habe sich eben verändert. Dank der Möglichkeiten von Online-Distribution gebe es neue Geschäftsmodelle. Es gehe nicht nur um die Qualität, sondern auch darum, wie Geld verdient wird. Beides erfordere Kreativität. Er habe nicht vor, irgendwelchen Bezahl-Modellen oder dem F2P-Modell den Zugang zu verwehren. (Dass F2P-Spiele auf der Wii U möglich sein sollen, hatte Nintendo schon früher verlauten lassen. - Anm. d. Red.)

Der Hersteller schließt nicht mehr aus, das F2P-Modell selbst zu verwenden. Allerdings wolle man dies nicht mit etablierten Marken machen, deren "Interessantheit das Vertrauen der Kunden genießt." Bei Mario-Spielen seien die Leute eben gewohnt, dass es einen bestimmten Preis gibt - der Unterhaltungsfaktor dann aber nicht hinter irgendwelchen kostenpflichtigen Türen versteckt wird. Die DLC-Pakete für New Super Mario Bros. 2 seien ein anderes Thema: Man bediene das Bedürfnis der Leute, die noch weitere Levels wollen.

Sollte sich jedoch bei einer neuen Marke herausstellen, dass sich das F2P-Modell oder zumindest ein sehr niedriger Basispreis eignet, dann werde man diese Richtung auch einschlagen. Die Verkaufsmethoden seien dank der neuen Möglichkeiten viel offener, merkt Iwata an - er habe nicht vor, diese Freiheit einzuschränken. Ein solches Spiel wäre kein "Verrat", sondern die "Geburt einer interessanten Idee durch unsere neu gefundene Freiheit." Dabei gehe es aber nicht um Marken wie Mario oder Pokémon.

F2P war dem Hersteller aufgrund des Wertgedankens früher ein Dorn im Auge gewesen. Zwar gebe es neue Geschäftsmodelle, aber Nintendo selbst wolle kein Spiel kostenlos anbieten. Der Kunde solle stets eine gewisse Wertigkeit bei Software wahrnehmen. Zerstöre man diese Wahrnehmung, könne sich dies langfristig sehr negativ auf die Branche auswirken. Nur weil viele Leute in der Branche über F2P reden, müsse Nintendo das nicht ebenfalls machen, hieß es da vor anderthalb Jahren.

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