Nintendo
13.03.2013 09:11, Julian Dasgupta

Erläutert Online-Spätstart

Nintendo of America hatte vor einigen Tagen mal wieder eine Audienz mit Shigeru Miyamoto gewährt, zu der nicht nur das Time Magazine eingeladen worden war. Auch die New York Times durfte dem obersten Designer des Unternehmens einige Fragen stellen und wollte u.a. wissen, was der denn so zum Absatztrend bei der Wii U zu sagen hat.

Im Januar war Nintendos jüngste Konsole in den USA weniger als 60.000 Mal über den Ladentisch gewandert, in Europa tut sich das System laut Angaben des Herstellers ebenfalls schwer. Miyamoto merkt das an, was jemand in seiner Position natürlich anmerken muss: Die Wii U habe eine lange Zukunft vor sich. Man sehe es als das ideale Gerät im Wohnzimmer, das die Familie an den Fernseher anschließen und sich darum versammeln will. Kurzfristig würde er sich natürlich etwas mehr Schwung wünschen, langfristig sei er aber noch nicht an einem Punkt, an dem er sich Sorgen machen würde.

Miyamoto wird auch gefragt, was denn momentan die für ihn aufregendste Sache in der Spielewelt sei - und erläutert dabei gleich, warum Nintendo im Online-Bereich stets hinter der Konkurrenz lag:

"Lange Zeit haben wir bei Nintendo uns nicht auf Online-Play fokussiert, weil man damit seinerzeit die Größe der Zielgruppe eingeschränkt hätte, die diese Features nutzen kann. Aber jetzt ist es so, dass viele Leute ans Internet angebunden sind. Das eröffnet eine riesige Menge an Möglichkeiten."

Im Gespräch mit Polygon  spielt auch das Thema eine Rolle, das bereits im Time-Interview angesprochen worden war: Fortsetzungen und neue Marken. Man müsse stets die Balance finden zwischen Neuem und den Dingen, die von den Fans erwartet würden, heißt es da. So arbeite man jetzt schon seit zehn Jahren an Animal Crossing-Spielen, habe aber erst jetzt bei Animal Crossing: New Leaf das Gefühl, "die definitive Version" erschaffen zu haben. Man könne schließlich auch bestehende Serien weiterentwickeln und mit mehr Tiefe versehen. Bei anderen Herstellern sei das auch der Fall, so Miyamoto, der dann ausgerechnet auf die Madden-Marke von EA verweist.

Auch jenem Interview heißt es: Man könne neue Erlebnisse auch mit bewährten Charakteren darbieten. Der Hersteller sei sich aber auch bewusst, dass es Spieler gibt, die neue Charaktere wollen. Bei Nintendos EAD-Abteilung gebe es schließlich auch ein kleines Team, das sich mit neuen Ideen beschäftige. Über die könne man hoffentlich irgendwann reden, wenn sie eine konkretere Form haben.

Mit Hinblick auf die Wii U denke Nintendo derzeit vor allem darüber nach, wie man sich die NFC-Funktionalität des GamePads zu Nutze machen - siehe z.B. den jüngsten Pokémon-Download-Titel - und eventuell auch den 3DS besser einbinden, Daten tauschen oder diesen auch als zweiten Bildschirm verwenden kann. Auch episodische Konzepte seien interessanter, jetzt da man eine bessere Online-Plattform hat und Spiele außerdem patchen kann, sinniert Miyamoto und nennt die für New Super Mario Bros. U angekündigte Download-Erweiterung New Super Luigi U als Beispiel.

Derzeit keine Priorität hat hingegen das Entwickeln von Spielen, die zwei GamePads gleichzeitig unterstützen.

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