In einem Interview mit Gamasutra haben Damon Baker und David Wharton über den eShop geplaudert, Nintendos Gegenstück zu Steam, dem PlayStation-Store und Xbox Live Arcade. Der Manager für Marketing und der Verantwortliche für Marketing und Analytik des Onlinevertriebs sprachen u.a. über das Wachstum der digitalen Vertriebsplattform sowie das Einbeziehen unabhängiger Entwickler.
"Wir suchen nach Qualität", sagt Baker etwa und ergänzt, dass Nintendo vor allem solche Spiele unterstützt, die die Hardware-Besonderheiten der Wii U oder des 3DS nutzen. Nintendo wolle generell weder Sony noch Microsoft nacheifern - dieses Credo reicht offenbar in den Bereich der Downloadspiele hinein.
Generell seien jedoch alle Entwickler willkommen, die sich mit einem durchdachten Konzept und mit Leidenschaft an den Publisher wenden. Nintendo fördert Independent-Künstler zwar nicht finanziell, unterstütze sie aber in Sachen Marketing nach Kräften. Entwickler-Kits der Nintendo-Hardware sind laut Baker übrigens so teuer wie ein leistungsstarker PC und müssten erst nach spätestens einem Jahr abbezahlt sein. Entwickler, die ein Projekt innerhalb dieser Zeit fertigstellen, könnten die Hardware also mit ihren Einnahmen bezahlen.
Die eShop-Verantwortlichen freuen sich zudem über den wachsenden Zuspruch der digitalen Vertriebsplattform: Von Super Smash Bros. wurden etwa 20 Prozent aller Spiele im eShop gekauft, hebt Gamasutra hervor - bei anderen Titeln sei der Anteil noch höher, ergänzt Wharton. Im Vergleich zum Vorjahr seien Nintendos Einnahmen in diesem Bereich um 200 Prozent gewachsen.
Dass sich Angebote der eShops in Amerika, Europa und Japan mitunter stark unterscheiden, liege daran, dass alle Regionen von einem eigenen Team betreut werden. Tatsächlich handele es sich um eigenständige Einheiten. Europa und Amerika würden dabei eng zusammenarbeiten, um ein weitestgehend einheitliches Auftreten der entsprechenden eShops herzustellen.
Japan würde sich kulturell allerdings stark vom Westen unterscheiden, was die angebotenen Inhalte wohl widerspiegeln. Die japanischen Kollegen seien allerdings sehr daran interessiert, was in Europa und Amerika geschehe und wollen in Zukunft stärker daran teilhaben.
von
Benjamin Schmädig,
Nintendo über den eShop: "Wir suchen nach Qualität"
