Nintendo
25.03.2015 14:19, Marcel Kleffmann

Iwata über Free-to-play, die Unaufrichtigkeit gegenüber den Kunden und die Gefahr des Wertverfalls

Satoru Iwata (Präsident von Nintendo) sprach in einem Interview über das Free-to-play-Modell, die auf den mobilen Plattformen vorherrschende Gratis-Mentalität und die Unaufrichtigkeit gegenüber den Kunden in diesem Bereich - vor allem der Begriff "Free-to-play" ist ihm ein Dorn im Auge. Zugleich warnt er vor einem Wertverfall wie in der Musikindustrie.

Satoru Iwata: "Ich mag es nicht, den Begriff Free-to-play zu benutzen. Ich empfinde, dass diese Terminologie zu einem gewissen Grad unaufrichtig gegenüber dem Kunden ist, da das sogenannte Free-to-play besser als Free-to-Start beschrieben werden sollte. Die Sache, die mich im digitalen Zeitalter am meisten beunruhigt, ist, dass wenn unsere Bemühungen versagen, die Werte unserer Inhalte aufrechtzuerhalten, dann besteht die hohe Wahrscheinlichkeit, dass diese Werte verfallen - wie es die Geschichte der Musikindustrie gezeigt hat. Andererseits habe ich nicht vor, mich dem Free-to-Start-Modell zu verweigern. In der Tat können wir diese Probleme überwinden, je nachdem, wie wir dieses Modell angehen."

Iwata geht vielmehr davon aus, dass es bestimmte Arten von Spielen geben würde, die entweder als Free-to-Start-Titel oder als klassisches Produkt im Einzelhandel funktionieren würden - auch Mischformen seien denkbar. Wenn man sagen würde, dass Free-to-Start die Zukunft und das Einzelhandel-Modell veraltet sei, dann sei diese Betrachtungsweise aber ziemlich einseitig, meint Iwata.

Nintendo wird noch in diesem Jahr das erste Smartphone-Spiel basierend auf ihren eigenen Marken veröffentlichen. Umsetzungen von bestehenden Konsolen- oder Handheldspielen sind nicht vorgesehen. Es sollen ausschließlich neue Titel für die Mobilgeräte entwickelt werden, die wiederum speziell auf diese Plattformen ausgerichtet sein sollen. Nintendo soll primär für Planung und Design der Mobile-Titel verantwortlich sein, die technischen (Server) und nutzerspezifischen Belange aber DeNA überlassen. Beide Unternehmen wollen zudem sicherstellen, dass die Qualität der Spiele ein "sehr hohes Niveau" erreiche.

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