Nintendo
02.08.2018 13:20, Marcel Kleffmann

400 Mio. Dollar schwere Short-Attacke (Leerverkaufswette) auf Nintendo-Aktien ging nach hinten los

Gabriel Plotkin, Hedge-Fonds-Leiter bei Melvin Capital Management, hatte im Vorfeld der Veröffentlichung des Geschäftsberichts von Nintendo eine 400 Millionen Dollar schwere Short-Attacke (Leerverkaufswette) auf Nintendo Aktien platziert. Aber seine Hoffnung, dass der Aktienkurs des Unternehmens nach der Bekanntgabe der Geschäftszahlen weiter fällt, ging nicht auf. Trotz durchwachsener Zahlen (Rückgang der Switch-Verkäufe; deutlicher Anstieg des Software-Absatzes) stieg der Kurs der Aktie deutlich und bescherte ihn einen Verlust. Laut Bloomberg hat Plotkin durch den Deal knapp 27 Mio. Dollar verloren. "Rund sieben Prozent des täglichen Handelsvolumens der Aktie sollen auf sein Konto gehen", heißt es bei Boerse.ARD.de .


Der am 31. Juli veröffentlichte Geschäftsbericht sorgte für eine deutliche Kurssteigerung der Nintendo-Aktie, vor allem am 1. August. Der am 31. Juli zu erkennende Kursabsacker ist wohl auf die Short-Attacke zurückzuführen (Quelle der Wertpapierdaten: Google ).

Die Aktie von Nintendo hatte in den vergangenen Wochen - seit den Kurshöhen durch den Switch-Boom - an Fahrt verloren und auch nach der E3-Präsentation 2018 ging es deutlich abwärts (wir berichteten), da viele Analysten von dem Spiele-Aufgebot des Unternehmen für dieses Jahr nicht wirklich überzeugt waren - und schon hier gab es eine erste Short-Attacke.

Vereinfacht gesagt ist eine Short-Attacke eine Wette (diesmal über 400 Millionen Dollar) auf den Aktienkurs von Nintendo und zwar darauf, dass der Kurs fällt. Wenn ein Leerverkäufer (Short-Seller) glaubt, dass der Aktienkurs eines Unternehmens überbewertet ist und in der Zukunft fallen wird, kann diese Person Geld verdienen, indem sie Aktien zu dem aktuellen Kurs ausleiht (zum Beispiel via Makler) und verkauft - bevor diese Aktien später zurückgekauft werden, nachdem das Wertpapier an Wert verloren hat. Dabei hegt der Short-Seller die Hoffnung, dass andere Anleger ebenfalls Zweifel aufgrund des fallenden Kurses bekommen und ihre Positionen verkaufen, wodurch der Kurs noch weiter fallen würde. Dennoch schuldet der Short-Seller demjenigen, von dem er sich die Aktien geliehen hat, nach dem Aktienverkauf logischerweise noch die Aktien. Diese kauft der Short-Seller dann zu einem späteren Zeitpunkt (idealerweise nach gefallenem Kurs) zurück, um sie zurückgeben zu können. Geht der Plan auf, hat der Short-Seller die Aktien teuer verkauft und günstig wieder eingekauft. Die Differenz ist dann sein "Gewinn". Laut Bloomberg ist dies der größte Handel gegen Nintendo seit mindestens 2013 (kurz nach dem enttäuschenden Start der Wii U).

Ein Erklärvideo zu Short-Attacken findet ihr im Manager-Magazin oder ihr lauscht den Ausführungen von Eike im folgenden News-Video des Tages, in dem er u. a. auf die Short-Attacke, die Ankündigung von Super Seducer 2 sowie die Spiele-Aufgebote von PS Plus und Games with Gold eingeht.

0
0
Kommentare

Du musst mit einem 4Players-Account angemeldet sein, um an der Diskussion teilzunehmen.

Es gibt noch keine Beiträge. Erstelle den ersten Beitrag und hole Dir einen 4Players Erfolg.