von Jan Wöbbeking,

Curiosity: Gewinner von Molyneux' "lebensveränderndem Hauptpreis" hat noch immer nichts erhalten

Curiosity (Adventure) von 22 Cans
Curiosity (Adventure) von 22 Cans - Bildquelle: 22 Cans
Eigentlich sollte der Gewinner von Peter Molyneux' experimentellem Puzzlespiel mit einem sagenhaft guten Preis bedacht werden, der sein komplettes Leben umkrempelt - so beschrieb es zumindest das Konzept. Laut Eurogamer.net hat Bryan Henderson auch zwei Jahre nach Spielende nichts davon bekommen. Entwickler 22 Cans habe auf seine Anfragen, wenn überhaupt, dann nur sehr zögerlich geantwortet.

In dem Programm für iOS und Android entfernten Nutzer weltweit und gleichzeitig die Flächen eines gigantischen Würfels, indem sie auf ihren Bildschirm tippten. So legten sie nach und nach darunter liegende Schichten frei. Im Laufe der Ausgrabung sollten verschiedene Überraschungen auf die Teilnehmer warten - gekrönt vom Hauptpreis in der Mitte des Matruschka-ähnlichen Würfels.



Am 27. Mai war dieser erreicht und es folgte schließlich die Auflösung: Der Gewinner sollte sich als Gottheit im Mehrspieler-Modus des Spiels "Godus" aufspielen, wo er das Regelwerk einiger Modi beeinflussen sollte. Zusätzlich sollte er monetär an verkauften Spielen beteiligt werden. Der seinerzeit 18-jährige Henderson aus Edinburgh wird in diesem Jahr bereits 21, habe bislang aber nichts vom Gewinn gesehen:

"Einen Moment lang war ich aufgeregt. Mein grundsätzliches Gefühl war - je nachdem wie gut das Spiel abschneidet (...) könnte ich rund 10.000 bis 500.000 Pfund bekommen. Das wäre nach wie vor großartig. Aber bislang gab es keinen Penny."

Seit dem Start der Versionen für PC und iOS habe er die Entwickler etwa monatlich kontaktiert. Wenn überhaupt hätten sie aber nur verzögert geantwortet und ihn darauf vertröstet, dass sie zuerst diverse Dinge erledigen müssten und ihn dann in Kenntnis setzen würden.

Ein Problem ist offenbar, dass Handersons Rolle in Godus nicht beginnen kann, bevor der Mehrspieler-Part eingeführt wird. Doch der lässt auch knapp zwei Jahre nach dem Start der Versionen für iOS und PC auf sich warten. Da der Großteil des Teams bereits an anderen Projekten sitze, habe der Lead-Designer vor kurzem erklärt, dass es ziemlich unwahrscheinlich sei, dass der Multiplayer-Modus in naher Zukunft nachgeliefert werde.



Als Peter Molyneux von Eurogamer auf das Problem angesprochen wurde, habe er sich prompt entschuldigt und Besserung gelobt:

"Das ist ziemlich armselig, oder? Er sollte hier eine Kontaktperson haben. Das ist ziemlich schäbig von uns, ihn nicht auf dem Laufenden zu halten. Ich entschuldige mich total, absolut und kategorisch. Das ist nicht gut genug und ich nehme es auf meine Kappe, dass ich hätte sicherstellen sollen, dass man mit ihm kommuniziert. Wir werden das von nun an tun."

Letztes aktuelles Video: Was in dem Wuerfel steckt

Quelle: Eurogamer.net

Kommentare

n!cker schrieb am
Um es mal mit den Worten eines Users unter der wundersamen Fabel des Peter M. zusammenzufassen:
Peter is like a senile Grandpa talking to his grandkids, promising new videogames for their birthdays but forgets what exactly he promised and comes up with ?something they?ll like? that invariably disapoints.
Ergänzend dazu noch ein zweites Zitat:
Essentially, his capacity for belief far exceeds his capacity to actually make those beliefs come true. He?s prisoner of his outlandish beliefs, which bring him much grief because he can?t ground them in reality and properly harness them to do more good than harm.
unknown_18 schrieb am
Kajetan hat geschrieben:
Temeter  hat geschrieben:Allerdings sollte man beim aktuellen RPS-Interview auch bedenken, dass jetzt zum ersten mal kein Publisher hinter Molyneux steht. Gäbe es dieses Interview wohl, wenn MS das Spiel bezahlt hätte?
Wohl nicht. Denn soweit ich das noch im Kopf habe, hat MS dem guten Peter irgendwann einen PR-Menschen zur Seite gestellt, der dafür sorgte, dass a) Peter kein Interview mehr ohne ihn macht und b) dass Peter sich in diesen kontrollierten Interviews nicht mehr um Kopf und Kragen redet. Man wusste dort, dass PM eine Loose Cannon ist.
Da sind sie aber auch selbst schuld, in einem Interview mit der GS meinte der gute Peter mal, dass man ihm auf der GamesCom kurz vorher gesagt hat er solle mal eben aus dem Stand 1 1/2 Stunden über Fable 3 erzählen... und zu dem Zeitpunkt gab es nicht mal Intern viel Material zu dem Spiel und somit gar nicht viel zu erzählen... da muss man sich dann auch nicht mehr wundern...
Hyeson schrieb am
Baralin hat geschrieben:
Puh. Ich weiß nicht, wenn ich das Interview lese, bekomme ich echt ein komisches Gefühl. Ich meine, wenn jemand über 30 Jahre in einer Branche ist, erwartet man ja irgendwie schon, dass der dann weiß, was er macht. Und dieses Gefühl hab ich bei ihm jetzt nicht gerade.
Ach pfff. Es gibt immer irgendwo Irgendjemanden der seinen Job seit Jahren macht...und bei dem noch keiner gemerkt hat dass er eigentlich keine Ahnung hat was er da tut.
Schonmal in irgendner Behörde gewesen? ;)
Baralin schrieb am
KONNAITN hat geschrieben:
kristheb hat geschrieben:
Nanimonai hat geschrieben:Na immerhin zieht er jetzt die richtige Konsequenz daraus.
Aus einem Interview von Molyneux mit dem Guardian:
Um es gleich wieder zu brechen, das Gelübe.
http://www.rockpapershotgun.com/2015/02 ... ckstarter/. Da wird ihm aber gleich ordentlich eingeschenkt, möglicherweise ist das ja der Grund :)
Cooles Interview/ Kreuzverhör, danke für den Link.
Puh. Ich weiß nicht, wenn ich das Interview lese, bekomme ich echt ein komisches Gefühl. Ich meine, wenn jemand über 30 Jahre in einer Branche ist, erwartet man ja irgendwie schon, dass der dann weiß, was er macht. Und dieses Gefühl hab ich bei ihm jetzt nicht gerade.
Temeter  schrieb am
Kajetan hat geschrieben:
Temeter  hat geschrieben:Allerdings sollte man beim aktuellen RPS-Interview auch bedenken, dass jetzt zum ersten mal kein Publisher hinter Molyneux steht. Gäbe es dieses Interview wohl, wenn MS das Spiel bezahlt hätte?
Wohl nicht. Denn soweit ich das noch im Kopf habe, hat MS dem guten Peter irgendwann einen PR-Menschen zur Seite gestellt, der dafür sorgte, dass a) Peter kein Interview mehr ohne ihn macht und b) dass Peter sich in diesen kontrollierten Interviews nicht mehr um Kopf und Kragen redet. Man wusste dort, dass PM eine Loose Cannon ist.
Das wusste ich gar nicht, passt aber gut. Darum hat er wohl auch so lange durchgehalten.
schrieb am