von Julian Dasgupta,

Metal Gear Solid 5: Kojima über Quiet-Kritik: "Ihr werdet euch schämen"

Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain (Action-Adventure) von Konami
Metal Gear Solid 5: The Phantom Pain (Action-Adventure) von Konami - Bildquelle: Konami
Die Debatte um die Gestaltung weiblicher Charaktere in Videospielen ist nicht neu - seit ein paar Tagen köchelt sie aber wieder etwas mehr wegen der Äußerungen Hideo Kojimas. Der hatte in ein paar Tweets angemerkt, er habe Yoji Shinkawa angewiesen, Quiet zu überarbeiten und "erotischer" zu machen.

Er mache sich viele Gedanken über den Hintergrund einer Figur, ihre Vergangenheit, ihren Stil, ihre Mode und ihr Verhalten, über die sie sich von anderen abheben. Das "initiale Ziel" sei es außerdem, dass die Leute zum Cosplay animiert werden und sich die auf dem Spiel basierenden Plastikfiguren gut verkaufen.

In einem Interview mit Polygon richtete Kojima über seinen Übersetzer später aus, er habe wahrscheinlich nicht die richtigen Worte gewählt: "Ich versuche stets, wirklich einzigartige Charaktere zu erschaffen. Einer davon ist natürlich Quiet. Sie ist ein wirklich einzigartiger Charakter, ich wollte ihr noch mehr Sexiness verpassen. Es sollte nicht wirklich erotisch. sondern sexy sein." Auch gebe es in MGS 5 eher wenig Dialoge, also müsse man mehr Charakteristika über das Äußere vermitteln. Ein Video zeigt, wie die Schauspielerin Stefanie Joosten als Quiet ins Spiel implementiert wurde:



Shinkawa ergänzt, es gehe dabei nicht nur um Charaktere: "Oft schaue ich mir eine Waffe oder ein Fahrzeug an und denke: 'Das ist wirklich sexy.' Das sind nicht nur die Charaktere, sondern auch Mechs und Waffen."

In einer Reihe von Twitter-Botschaften legte Kojima im Laufe des Wochenendes schließlich nach: "Ich weiß, dass es da Leute gibt, die Bedenken wegen Quiet haben, aber macht euch keine Sorgen. Ich habe sie als Antithese zu sehr exzessiv entblößten Frauen aus früheren Actionspielen angelegt. Quiet, die keine einziges Wort spricht, wird in der Story ebenfalls mitabgedeckt. Aber sobald ihr den geheimen Grund für ihre Entblößtheit erkennt, werdet ihr euch eurer Worte und Taten schämen."

Das Thema von MGS 5 sei "GENE"⇒"MEME"⇒"SCENE"⇒"PEACE"⇒"RACE". Es gehe um Missverständnisse, Vorturteile, Hass und Konflikte, die durch Unterschiede in Sprache, Rasse, Eigenheiten, Kultur und Vorlieben ausgelöst werden. Die Netz-Reaktion auf die Vorstellung von Quiet sei "genau das, was MGS 5 selbst ist."













Letztes aktuelles Video: Yoji Shinkawa-Interview

Quelle: via gamespot.com

Kommentare

an_druid schrieb am
Ich empfand MGS(Story) schon seit dem ersten Teil wie einen Comic. Da gehörte von Anfang an sowas wie 007 gegen Superschurken mit etwas Realitätsbezogenheit und eine ordentliche Portion Drama einfach dazu. Ich muss gestehen, ich mag es so lieber, als das Trockenfleisch von T. Clancy oder die Lahme Story von SC. Ob da jetzt ein wenig mehr oder weniger Sexybody's sind, ist nicht wild, so lange die story stimmt. Da Stört es mich viel mehr das Kief Suther den Snake spricht..statt DH wie es sich gehört hätte .. (kopfschüttel).. . Dennoch, net von Kojima zu antworten.
Nightmare King Grimm schrieb am
Player 1 hat geschrieben:Ich lebe nach wie vor der Überzeugung, dass ein Künstler sich nicht erklären muss warum etwas wie macht. Deshalb heißt kreativ erschaffenes auch geistiges Eigentum. Es gehört dem Erschaffer und er teilt es mit anderen. Man kann es kritisieren, hinterfragen, gut oder schlecht finden, aber am Ende des Tages muss man es nehmen wie es ist. Der Tiefpunkt war für mich der Druck, dem man den Mass Effect Entwicklern bzgl. des Ende von Teil 3 gemacht hat. Durch die erzwungenen Änderungen hat sich das Team zum Dienstleister degradiert.
Das ist nun aber eine unglaublich utopische Sicht darauf, die meines Erachtens in der Realität so nicht (mehr?) zutrifft. Ich glaube auch nicht, dass alles von Kojima ausgeht. Ich glaube auch mehr, dass er inzwischen einfach auch mehr ein Aushängeschild des Produkts Metal Gear ist. Zweifelsohne bleibt es irgendwo seine 'Vision', wenn man denn mag. Das ändert aber nichts daran, dass auch MGS nur ein Produkt ist, welches man verkaufen mag. Und es ändert nichts daran, dass Kojima inzwischen (auch) eine Art Maskottchen ist, dass eben diese Verkäufe ankurbeln soll. Gerade auch mit den ganzen Spielereien und dem "Getrolle", dass er teils abzieht.
Es mag dann vielleicht so sein, dass man bei Mass Effect dem Druck der Fans nachgegeben hat. Ich frage mich aber, wessen Druck man bei MGS nachgibt, wenn man alles etwas actionlastiger, dialogloser und 'erotischer' gestalten will. Das ist nicht abwertend gemeint, auch keine Kritik an dem Prozess sondern nur ein Gegenbeispiel. Deshalb bleibe ich dabei: deine Sicht ist nicht ganz verkehrt, aber eben zu utopisch und wohl kaum an der Realität dran. Auch Kojima und Konami sind nur Dienstleister.
Cpl. KANE schrieb am
Das einzige, was ihr "Outfit" für mich sinnvoll machen würde, ist die Möglichkeit, dass sie das mit ihren Augen im Video auch mit dem ganzen Körper machen kann; ein bißchen wie ein Chamäleon also. Ich weiß etwas weit hergeholt...
Eirulan schrieb am
cHL hat geschrieben: das ist aber schon sehr subjektiv.
Stimmt ;)
Also "wirkt imho billig" ^^
DonDonat schrieb am
"Auch gebe es in MGS 5 eher wenig Dialoge, also müsse man mehr Charakteristika über das Äußere vermitteln."
WHOT??? Wird jetzt auf alles verzichtet was MGS ausmacht?
Lange, stimmungsvolle Cut-Scenes, Dialoge, steath "Action".....
Hoffentlich wird MGS5 so gut wie die ersten Trailer, aber bei den derzeit angesprochenen Änderungen weiß ich nicht ob sich dass eher negativ auf das Image der MGS-Reihe auswirkt...
schrieb am
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