von Marcel Kleffmann,

Mass Effect: Andromeda - Shepard und FemShep: BioWare über den Wandel vom vorgegebenen Charakter zum eigenen Helden

Mass Effect: Andromeda (Rollenspiel) von Electronic Arts
Mass Effect: Andromeda (Rollenspiel) von Electronic Arts - Bildquelle: Electronic Arts
Im E3-Trailer zu Mass Effect: Andromeda (ab 5,00€ bei kaufen) , der eher ein "Hinter-den-Kulissen-Video" war, konnte man am Ende einen Blick auf die weibliche Hauptdarstellerin "Ryder" werfen. Während bei der Vorstellung von Mass Effect zunächst die männliche Variante von Shepard omnipräsent war, entschieden sich die Entwickler diesmal die weibliche Form des Hauptcharakters zu zeigen. Aaron Flynn (BioWare-Chef) erklärte, dass sie bei der Vorstellung von Mass Effect vor zehn Jahren einen starken, ikonischen Charakter präsentieren wollten, weil das der damalige Marketing-Standard war, aber mittlerweile seien sie der Ansicht, dass die Spieler und Spielerinnen nicht einen "ikonischen Charakter" spielen wollen, sondern ihren eigenen Helden.

Aaron Flynn: "Als wir den männlichen Shepard im Jahr 2006 vorgestellt haben, vor zehn Jahren, war das eine Zeit, in der wir uns vom traditionellen Marketing im Unterhaltungssektor inspirieren ließen. Wir brauchten also einen 'Kultsymbolcharakter'. Eigentlich musste alles ikonisch sein. Aber ich denke, die ganze Spiele-Industrie, uns eingeschlossen, hat sich weiterentwickelt. In unseren Spielen kann man die Hauptfigur selbst wählen, ich glaube das weiß mittlerweile jeder. Man braucht keinen Charakter zur Identifikation präsentiert bekommen, nicht auf die gleiche Art und Weise wie auf einem Filmplakat. Die Leute wollen ihre eigenen Charaktere erstellen, sie anpassen und wir finden das toll."

Ansonsten wird BioWare bei Mass Effect: Andromeda einen ähnlichen Marketing-Ansatz wie bei Dragon Age: Inquisition verfolgen und einen geschlechtsneutralen Charakter präsentieren. Mass Effect: Andromeda wird im nächsten Jahr für PC, PlayStation 4 und Xbox One erscheinen.

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Quelle: Eurogamer

Kommentare

billy coen 80 schrieb am
Veldrin hat geschrieben:Danke für die Aufklärung.
Aufklärung war aber falsch... :wink:
WHM heißt "white heterosexual male" (klappt auch auf deutsch mit "weißer, heterosexueller Mann").
Der WHM ist bei den Intersektionalisten quasi die Verkörperung des Bösen. Ein Mensch, der vollsteckt mit Privilegien, quasi nicht diskriminierbar ist und von dem nahezu alle Diskriminierungen ausgehen, weil er ja so voller Macht steckt, die er gegen ander einsetzt...
EDIT: Ach da hab ich doch die Einlassung von Sir Richfield überlesen, der es doch sehr korrekt erklärt hat und gleich noch süffisant die Niedertracht daran hervorgekehrt hat (du bist so mächtig, dass du gefälligst die Schnauze zu halten hast). :Daumenlinks:
Veldrin schrieb am
Danke für die Aufklärung. Ich fand es in TLOU auch sehr gut gelöst, wie sie Homosexualität ganz natürlich eingebracht haben. Die Charaktere haben sich durch andere Dinge definiert. Die Hetero- oder Homosexualität war nebensächlich. Und ja ich habe nicht bemerkt, dass Bill schwul sein könnte oder ist, da Bill es keinem auf die Nase gebunden hat. Es juckt einen nicht, und dann ist es auch gut eingebunden, weil man auf die anderen Eigenschaften achtet. Emanzipierte Videospielfigur sozusagen.
Denn ob einer heterosexuell ist wird ja auch nicht einem auf die Nase gebunden. Bei Joel weiß man ja auch nur, dass er heterosexuell ist, weil er Frau und Kind hat bzw. hatte. Wurde also bei allen sex. Ausrichtungen subtil gelöst. Und bei Ellie ist es ja auch nicht eindeutig ob sie lesbisch, bi oder einfach nur einmalig überwältigt war. Sie ist ja noch jung.
Sir Richfield schrieb am
Nur, weil ich mal Spielverderber sein will:
White Heterosexual Male, aka die Überpriviligierten, die gefälligst die Fresse zu halten haben, weil sie das Problem sind.
PanzerGrenadiere schrieb am
Temeter  hat geschrieben:
Veldrin hat geschrieben:Wofür steht WHM?
Ist doch offensichtlich, steht für Web Host Manager. :Buch:
aus dem kontext heraus tippe ich mal auf woman hater mysogynist oder sowas in der art.
Temeter  schrieb am
Veldrin hat geschrieben:
billy coen 80 hat geschrieben:
the curie-ous hat geschrieben:Ein anderes Beispiel wo ich sexuelle Orientierung in Vermischung mit guter Charakterdarstellung erleben durfte, war Bill in The Last Of Us. Man hat erst recht spät erfahren, dass er (evtl) homosexuell ist (/sein könnte) und durch diese Neubetrachtung der gemeinsamen vergangenen Erlebnisse mit ihm, hatte ich dadurch eine bessere emotionale Bindung.
Das Geniale an Bill war - neben der Tatsache, dass seine mutmaßliche Homosexualität derart subtil vermittelt worden war, dass man das Spiel auch sehr leicht beenden konnte, ohne sie mitzukriegen - dass er darüber hinaus auch noch auf eine Art dargestellt worden ist, die in meinen Augen diese ganze "ist ein Homo drin???"-Debatte so dermaßen ad absurdum führt: Er vereint eigentlich alle Eigenschaften in sich, die man stereotyp dem bösen WHM zuordnet. Damit hat man gleich noch jeglichem Klischee den Mittelfinger gezeigt. Und es zeigt eben auch, wie nebensächlich in vielen Plots diese Thematik ist. Wer nicht aufpasst, kriegt es noch nicht einmal mit, dass in TLOU ein schwuler Mann vorkommt.
Bei Ellie lässt man den Spieler ja auch eher im Unklaren, ob der Kuss in "Left Behind" wirklich nur freundschaftlicher Natur war oder ob auch sie sich eher zum eigenen Geschlecht hingezogen fühlen könnte; was in ihrem Alter aber oft eh noch nicht so klar und eindeutig definierbar ist.

Wofür steht WHM?
Ist doch offensichtlich, steht für Web Host Manager. :Buch:
schrieb am
Mass Effect: Andromeda
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