The Witcher 3: Wild Hunt
28.04.2013 15:10, Marcel Kleffmann

"DRM-Systeme sind das Schlimmste in der Gaming-Industrie"

In einem Interview mit Forbes sprach Konrad Tomaszkiewicz (Projektleiter von The Witcher 3) über Raubkopien, DRM-Maßnahmen (Digital Rights Management) und die Rechte der Spieler. Zunächst erklärte er, dass sich CD Projekt Red entschlossen hat, gänzlich auf DRM-Systeme zu verzichten. Ein Always-Online-System soll keinesfalls zum Einsatz kommen.

Tomaszkiewicz geht noch weiter und erklärt seine Sichtweise der Dinge: "Meiner Meinung nach sind DRM-Systeme das Schlimmste überhaupt in der Gaming-Industrie. Sie schränken unsere Rechte ein, die Spiele zu spielen, die wir besitzen. Stellen wir uns vor: Man braucht eine Internet-Verbindung, um zu beweisen, dass man das Spiel gekauft hat. Und was passiert, wenn man keine Verbindung hat, wohlmöglich wegen dem Internet-Provider? Man kann nicht mehr spielen. In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, dass viele Menschen in Polen, in den USA oder anderen Ländern nicht über eine Internet-Verbindung verfügen oder nur über eine sehr langsame. Ich war kürzlich selbst in solch einer Situation und konnte nicht wirklich verstehen, warum ich den Titel nicht starten konnte, obwohl ich mir das Produkt ja gekauft hatte. Menschen, die das Gefühl haben, dass sie von Unternehmen betrogen werden, weil sie nicht ungehindert spielen können, ihre Rechte eingeschränkt werden oder unfaire DRM-Regeln bestehen, werden dagegen kämpfen - das glaube ich."

Konrad Tomaszkiewicz fährt fort: "Piraterie ist oft ein Beispiel für diesen Kampf gegen das System. Wussten sie, dass es Menschen in Software-Piraterie-Foren gab, die wütend auf andere Personen waren, weil sie Witcher 2 heruntergeladen und nicht dafür bezahlt hatten?" CD Projekt Red hatte damals das DRM-System von The Witcher 2 via Patch entfernt. "In der Tat haben sie versucht, alle Leute zu überzeugen, das Spiel zu kaufen. Unsere Fans schätzen es, dass wir ihnen vertrauen und sie mit Ehrlichkeit und Respekt behandeln. Für uns sind es Freunde und wir behandeln sie so. Wir glauben, dass die Piraterie mit DRM-Systemen nicht gestoppt werden kann, sondern solche Maßnahmen vielmehr die legalen Nutzer bestrafen. Und wenn dies der Fall ist, warum sollte man seine Kunden bestrafen, anstatt sie zu unterstützen? Wir erhalten viele Briefe von Menschen, die das ähnlich sehen. Ich glaube außerdem, dass wir langsam Änderungen anstoßen, wie die Spiele-Industrie über diese Sache denkt. Es wird immer Menschen geben, die kein Geld haben und unsere Spiele via Torrents herunterladen. Aber ich glaube, wenn sie mehr Geld in der Zukunft haben, dann werden sie unseren nächsten Titel kaufen und uns helfen, für die Rechte der Spieler zu kämpfen."

The Witcher 3: Wild Hunt (ab 15,56€ bei kaufen) soll 2014 ohne DRM, ohne Mehrspieler-Modus und ohne Quicktime-Events erscheinen (mehr Details).

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