Hotline Miami 2: Wrong Number
15.01.2015 05:30, Benjamin Schmädig

Darf in Australien aufgrund einer Vergewaltigungsszene nicht erscheinen

Das Australien Classification Board hat Hotline Miami 2: Wrong Number (ab 14,99€ bei kaufen) eine Altersfreigabe verweigert , wie Kotaku berichtet . Der Stempel "Refused Classification" (RC) bedeutet, dass das Spiel in Australien weder verkauft noch verliehen oder anderweitig zugänglich gemacht werden darf.

Laut Kotaku ist vermutlich eine einzige Szene der Grund für die RC-Einstufung. Der Bericht des Boards weise jedenfalls darauf hin, dass die Inhalte im Allgemeinen keinen Grund für die verweigerte Freigabe darstellen.

Kotaku zitiert aus dem Bericht, im dem eine kritische Szene ausführlich beschrieben wird. In dieser tötet der Protagonist fünf Männer, bevor er eine Frau zu Boden schlägt. Er halte sie mit herunter gelassener Hose auf dem Boden, während er sich ihr gegen ihren Willen aufdrängt.

Der Beschreibung nach mutet die Darstellung laut Kotaku wie eine Szene an, welche bereits in frühen Präsentationen des Spiels enthalten war. Sollte es sich um diese Szene handeln, wäre die Vergewaltigung nicht real, sondern Teil eines Filmdrehs. Dennoch rief die Darstellung schon früher negative Reaktionen hervor, weshalb das schwedische Entwicklerstudio Dennaton die Szene aus späteren Präsentationen strich.

Rock, Paper, Shotgun hatte sich im September 2013 mit Dennis Wedin, einem der Designer, unterhalten . Wedin erklärte damals, dass die Entwickler zunächst abwarten wollten, wie die Szene auf jene Spieler wirkt, die das komplette Spiel erleben. Immerhin sei der krasse Moment nicht zum Selbstzweck vorhanden.

Tatsächlich solle die einleitende Sequenz ganz bewusst das Gefühl vermitteln, einen Schlächter zu spielen. Die Entwickler waren enttäuscht über Behauptungen, Hotline Miami hätte sich vor allem über seine exzessive Gewaltdarstellung verkauft. Denn sie hätten viel Mühe in die Erzählung gesteckt hätten, um genau das zu vermeiden. Jetzt wollten sie zeigen, wie ein Spiel aussehen würde, das tatsächlich ohne Hemmungen die Gewalt in den Vordergrund stellt.

Nicht zuletzt seien die Figuren aus gutem Grund Teil des beschriebenen Filmdrehs. Man würde sie aber erst später kennenlernen und es gebe zudem mehrere spielbare weibliche Charaktere. Ohne den entsprechenden Kontext, sei eine Einschätzung der Szene laut Wedin aber schwierig.

Dem Australien Classification Board dürfte hingegen das vollständige Spiel zum Begutachten vorgelegen haben.

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