von Marcel Kleffmann,

Heroes of the Storm: Lead Hero Designer spricht über den Designprozess, Inspirationen und die verworfene Idee "Medivh als Heiler"

Heroes of the Storm (Taktik & Strategie) von Blizzard
Heroes of the Storm (Taktik & Strategie) von Blizzard - Bildquelle: Blizzard
Der Designprozess eines neuen Helden-Charakters für Heroes of the Storm (ab 5,00€ bei kaufen) ist zeitaufwändig und kann bis zu einem Jahr in Anspruch nehmen. Kent-Erik Hagman (Lead Hero Designer) erklärte in einem Interview zum jüngsten Lúcio-Patch, dass sie bei der Erstellung von neuen Helden für den Nexus zunächst über die Größendimensionen des Charakters sprechen würden. So würden einerseits die feste Kameraposition und andererseits der tatsächliche Platz auf den Karten für gewisse natürliche Beschränkungen sorgen. Es wäre seiner Ansicht nach zwar eine schöne Idee, einen gigantischen Schlachtzugboss (aus World of WarCraft) als steuerbaren Charakter zu haben, aber wenn die Figur zu groß werden würde, könnten die grundlegenden Spielmechaniken nicht mehr funktionieren oder zu sehr beeinflusst werden. Und wenn sie schon "Schlachtzugbosse" einbauen würden, dann könnten zu kleine Charaktermodelle der Vorlage unter Umständen nicht gerecht werden. Schon Ragnaros fühlte sich etwas klein an.

Auf die Frage, ob sich ein Held im Verlauf des Designprozesses besonders stark verändert hätte, sagte Kent-Erik Hagman: "Ganz am Anfang, als wir Medivh entwickelten, versuchten wir ihn zu einem solofähigen Heiler für sein Team zu machen. Er hätte diesen mächtigen, lange anhaltenden (30 Sekunden) Heilung-über-Zeit-Effekt gehabt, den er auf seine Verbündeten (genannt: Aegywnn's Blessing) wirken konnte. Vor dem Hintergrund seiner Figur stellte sich aber immer und immer wieder die Frage, ob es falsch wäre, dass dieser mächtige Zauberer ein Heiler wäre. Als wir ihm dann eine weitere Fähigkeit gaben, die andere Leute in einem Tornado festhielt (dies wurde später zur Leyversiegelung) und er ohnehin selbst wie ein Rabe umherfliegen konnte, schien er eher ein Druide der Klaue als der letzte Wächter von Azeroth zu sein. Daher verabschiedeten wir uns von Medivh als Heiler und machten aus ihm einen Unterstützer. Es passte besser zum Bild des 'Negations-Zauberers' und entsprach mehr der WarCraft-3-Interpretation von Medivh."

Viele Helden basieren bekanntlich auf Charakteren aus anderen Blizzard-Universen. Bei Sergeant Hammer (Bama Kowalski) war es hingegen umgekehrt. Sie tauchte erst nach ihrem Auftritt in Heroes of the Storm in StarCraft 2 auf. Gab es noch andere Fälle, in denen Heroes of the Storm quasi eine Vorlage oder eine Inspiration für andere Spiele von Blizzard war? Kent-Erik Hagman: "Ja (...) Murky bekam zum Beispiel eine komplette Questlinie in World of WarCraft: Legion und Rehgar wurde in der Quest 'The Elements Call' ziemlich prominent vorgestellt. Und man kämpft gegen Li Li und Chen an einer Stelle in World of WarCraft und beide nutzen ihre Fähigkeiten aus Heroes of the Storm."

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Kommentare

Heruwath schrieb am
Japp, das kenne ich. Der Aufwand ist immer sehr groß, da massen an unterschiedlichen Sachen beachtet werden müssen.
Schade, dass solche Einblicke niemanden hier bei 4Players interessieren. Dabei ist das Verlangen nach Verständnis und Informationen sehr groß und hier bekommt ihr zumindest kleine Einblicke.
schrieb am
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