von Julian Dasgupta,

Rockstar: Keine Casual-Game-Fans

Rockstar Games (Unternehmen) von Rockstar Games
Rockstar Games (Unternehmen) von Rockstar Games - Bildquelle: Rockstar Games


Das New York Magazine plauderte mit Dan Houser über darüber, wie das Entwicklerteam New York City in Form von Liberty City digital umgesetzt hat. Darauf angesprochen, dass sich die Branche seit der Veröffentlichung von Grand Theft Auto: San Andreas ja geändert habe, merkt der Vizepräsident von Rockstar Games an:

"Ja, Scheiß auf diesen ganzen Kram über Casual-Gaming. Ich denke, die Leute wollen letztendlich immer noch Spiele, die bahnbrechend sind. Die Wii macht etwas völlig anderes, und das ist fantastisch.

Wir werden hoffentlich beweisen können, dass es da draußen auch noch eine sehr großen Kreis von Leuten gibt, die Spiele als Mittel für das Erzählen von Geschichten sehen, mit dem gar der Film herausgefordert werden kann."


Rockstar habe immer betont, man werde nie an vielen Spielen gleichzeitig arbeiten. Dafür hätten diese Produktionen dann ein Budget und eine Qualität, wie man sie auch im Filmbereich findet. Diese würden über Themen sein, die die einen - unabhängig vom verwendeten Medium - interessieren würden, anstatt über arg spielespezifische Dinge wie "Orks, Elfen, Monster oder den Weltraum."

Auch kommentiert Houser die Debatte über Gewalt in Videospielen:

"Also wenn du keine gewaltbeladenen Inhalte in deinem Unterhaltungsmedium magst, dann tut es mir leid, weil ich sie mag. Unglücklicherweise war ich ihnen mein ganzes Leben lang ausgesetzt. Ja, die Welt wäre ein besserer Ort, wenn alle Schusswaffen und Bomben plötzlich verschwinden würden - aber das ist nun mal nicht der Fall."

Er wäre nur dafür, Gewalt in Spielen zu verbieten, wenn man dann beispielsweise auch alle Bücher mit Gewaltinhalten aus dem Verkehr ziehen würde. Ähnlich wie Rockstar North-Chef Leslie Benzies argumentiert House: Spiele würden letztendlich nichts machen, was es nicht auch bereits in Buch- oder Filmform gäbe.

Quelle: Next-Gen.biz

Kommentare

lAmbdA schrieb am
Linden hat geschrieben:
Frank West hat geschrieben:
eulentier hat geschrieben: Das tolle Argument a la "Bücher und Filme dürfen brutal sein, also dürfen es Spiele auch!111" ist doppelt falsch. Zum einen weil es diese typische "Wenn die anderen Landminen bauen, dann dürfen wie das auch"-Logik, die natürlich mehr als bedenklich ist. Und zum anderen spricht ein Spiel mehr Sinne an als ein Buch (visuell, akustisch als auch im gewissen Rahmen haptisch) und kann dadurch viel intensiver sein.
Nein. Das Lesen beschäftigt deine Fantasie viel mehr. Du musst dir die geschilderten Greuel im Detail ja selbst ausmalen, das macht das Erlebnis viel intensiver.
Ich könnte ja mal ein paar Zeilen aus "American Psycho" rezitieren. Ich wäre hinterher meinen Account los und du wärst mit den Nerven mehr im Keller als nach 1 Stunde Manhunt-Zocken. Jede Wette.
Kann dir da zu 100% zu stimmen, ich weiß noch wie ich mich über den 1. Abschnitt vom Buch "Cupido" hinweg quälen musste, da die Beschreibungen und die Bilder die man sich dazu machte, weit authentischer sind/waren als jeder Film den ich kenne. Dabei bin ich mit Splatter Filmen aufgewachsen und sollte dahin gehend recht abgestumpft sein.
Naja, ich weiß ja nicht. Ich denke, dass ist ziemlich relativ. Jemand, der ohne Splatter Filme aufgewachsen ist, stellt sich die Dinge mit Sicherheit etwas anders vor. Zudem herscht bei Büchern noch eine gewissen Interpretationsfreiheit in Sachen bildlicher...ich nenn es mal Geometrie, während man bei Filmen und Spielen es fertig serviert bekommt. Da werden Augen, Ohren und bei Spielen noch das Konsequenzfühlen der eigenen Interaktion bedient. Und wenn man da etwas sieht, hört oder passiert, mit dem man nicht klar kommt, hilft auch nachträgliches Wegschauen nichts mehr. Es wird auf ewig im Unterbewustsein schlummern, bis es einem befiehlt, Papis Waffenschrank zu knacken und dem behinderten Football-Team endlich mal zu zeigen, was "hart" ist... :wink:
Ok, vllt etwas übertrieben. Aber ich denke...
Linden schrieb am
Frank West hat geschrieben:
eulentier hat geschrieben: Das tolle Argument a la "Bücher und Filme dürfen brutal sein, also dürfen es Spiele auch!111" ist doppelt falsch. Zum einen weil es diese typische "Wenn die anderen Landminen bauen, dann dürfen wie das auch"-Logik, die natürlich mehr als bedenklich ist. Und zum anderen spricht ein Spiel mehr Sinne an als ein Buch (visuell, akustisch als auch im gewissen Rahmen haptisch) und kann dadurch viel intensiver sein.
Nein. Das Lesen beschäftigt deine Fantasie viel mehr. Du musst dir die geschilderten Greuel im Detail ja selbst ausmalen, das macht das Erlebnis viel intensiver.
Ich könnte ja mal ein paar Zeilen aus "American Psycho" rezitieren. Ich wäre hinterher meinen Account los und du wärst mit den Nerven mehr im Keller als nach 1 Stunde Manhunt-Zocken. Jede Wette.
Kann dir da zu 100% zu stimmen, ich weiß noch wie ich mich über den 1. Abschnitt vom Buch "Cupido" hinweg quälen musste, da die Beschreibungen und die Bilder die man sich dazu machte, weit authentischer sind/waren als jeder Film den ich kenne. Dabei bin ich mit Splatter Filmen aufgewachsen und sollte dahin gehend recht abgestumpft sein.
Frank West schrieb am
eulentier hat geschrieben: Das tolle Argument a la "Bücher und Filme dürfen brutal sein, also dürfen es Spiele auch!111" ist doppelt falsch. Zum einen weil es diese typische "Wenn die anderen Landminen bauen, dann dürfen wie das auch"-Logik, die natürlich mehr als bedenklich ist. Und zum anderen spricht ein Spiel mehr Sinne an als ein Buch (visuell, akustisch als auch im gewissen Rahmen haptisch) und kann dadurch viel intensiver sein.
Nein. Das Lesen beschäftigt deine Fantasie viel mehr. Du musst dir die geschilderten Greuel im Detail ja selbst ausmalen, das macht das Erlebnis viel intensiver.
Ich könnte ja mal ein paar Zeilen aus "American Psycho" rezitieren. Ich wäre hinterher meinen Account los und du wärst mit den Nerven mehr im Keller als nach 1 Stunde Manhunt-Zocken. Jede Wette.
Was das "emotionale Abstumpfen" angeht. Da hast du zweifellos recht. "Man gewöhnt sich an alles", der Spruch kommt nicht von ungefähr. Ich könnte Saw1-4 am Stück kucken und gemütlich dabei Pizza kauen, kein Problem. Es sind Spielfilme, mehr nicht. "Men behind the sun" hingegen würde ich kein 2. Mal kucken, weil ich den historischen Background recht gut kenne. Du siehst, selbst wenn man im Bezug auf visuelle Eindrücke durchaus abstumpfen kann, heißt das nicht, dass man automatisch verlernt zu differenzieren.
Frank West schrieb am
Auf-den-Punkt hat geschrieben:
Dan Houser hat geschrieben:Ja, die Welt wäre ein besserer Ort, wenn alle Schusswaffen und Bomben plötzlich verschwinden würden
Dann würden wit uns wieder mit Steinen die Köpfe einschlagen.
Was könnte daran falsch sein? *schwärm*
:twisted:
Man könnte freilich auch mit Elektrowerkzeugen arbeiten. Tim Taylor und ein gewisser Fotograf haben in dieser Richtung hervorragende Pionierarbeit geleistet. Irgendwann rennen alle mit 'ner Akku-Flex rum, dann werden wir uns wehmütig nach den guten, alten Zeiten voller Butterflymesser und Schusswaffen sehnen!
Spunior schrieb am
Alpha eXcalibur hat geschrieben:...eben aus dem Kontex gerissen. Er meinte nämlich eher, dass sie in Sachen Budget gegen Filme "antreten".
Der Einzige, der hier irgendwas aus dem Kontext rausschnippelt, bist du. Im Artikel steht lustigerweise noch die folgende Passage:
"Ja, Scheiß auf diesen ganzen Kram über Casual-Gaming. Ich denke, die Leute wollen letztendlich immer noch Spiele, die bahnbrechend sind. Die Wii macht etwas völlig anderes, und das ist fantastisch.
Wir werden hoffentlich beweisen können, dass es da draußen auch noch eine sehr großen Kreis von Leuten gibt, die Spiele als Mittel für das Erzählen von Geschichten sehen, mit dem gar der Film herausgefordert werden kann."

Rockstar habe immer betont, man werde nie an vielen Spielen gleichzeitig arbeiten. Dafür hätten diese Produktionen dann ein Budget und eine Qualität, wie man sie auch im Filmbereich findet.
schrieb am