The Banner Saga 2
07.09.2016 16:12, Jan Wöbbeking

Indie-Vertrieb und das Finden von Launch-Fenstern werden laut Versus Evil immer kniffliger

In einem Gespräch mit Gamesindustry.biz geht Steve Escalante von Versus Evil (The Banner Saga 2 (ab 39,95€ bei kaufen)) auf die Probleme für Publisher auf dem überlaufenen Indie-Markt ein. Früher habe es noch relativ leere Zeitfenster gegeben, in denen man leichter Aufmerksamkeit habe generieren können. Mittlerweile gebe es allerdings derart viele kleine Spiele von unabhängigen Entwicklern, dass es schwer sei, überhaupt noch einen guten Zeitpunkt für einen Spielstart festzulegen:

"Wir haben Banner Saga in dem Januar in Konkurrenz zu 73 anderen Titeln gestartet. Banner Saga 2 startete in Konkurrenz zu irgendwas um die 380, fast 400 Titeln. Also vier mal so viel - oder noch mehr."

Es sei eine Herausforderung, überhaupt noch die "traditionelle Presse" zu erreichen, welche dabei helfe, die "Beinflusser" zu beeinflussen - und zusätzlich müsse man sich auch noch um die "Beeinflusser-Presse" kümmern. Dafür böten sich aber kaum noch passende Zeitfenster, um ihnen genügen Zeit für eine Rückmeldung zu lassen.

Ein weiteres Problem sei, dass mittlerweile auch noch die großen Publisher aufgrund gestiegener Budgets und größerer Risiken ihre Titel fast über das komplette Jahr verteilten. Früher habe kein Indie im Januar veröfentlicht, mittlerweile gebe es einen regen Wettbewerb. Banner Saga 2 habe man z.B. ursprünglich im Mai veröffentlichen wollen. Nachdem Overwatch, Doom und Total War in den Zeitrahmen platzten, habe man sich aber mehrmals umentschieden, bis schließlich der PC-Start im April und ein Konsolenstart von Juni bis Juli festgelegt wurde.

Auch Pawel Feldman von den 11 Bit Studios habe dem Magazin vor kurzem mitgeteilt, dass man gegen Indie-Größen wie No Man's Sky oder Jonathan Blows The Witness nicht gewinnen könne. Gamesindustry.biz gibt in dem Zusammenhang zu bedenken, dass sie alle von Sony bzw. Microsoft unterstützt worden seien.

Als möglichen Lösungsansatz sieht Feldman, dass man sich auf "aussagekräftige" Spiele konzentrieren solle, um als Publisher eine klar vermittelbare Identität aufzubauen. Escalante betont, wie wichtig ein Release über mehrere Plattformen sei. Auch die Tauglichkeit für Youtube und Twitch würde man mittlerweile stärker einkalkulieren. Um etwas für eine längere Spielzeit zu bieten, stünden auch Mehrspieler-Aspekte stärker im Fokus als früher. Das größte Problem sei aber, dass man als Indie-Unternehmen ständig neue Marken etablieren müsse, so Escalante.

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