von Jan Wöbbeking,

Vampyr: Knochensäge statt glitzernder Schönlinge - finstere Gothic-Geschichte soll einen Kontrapunkt zur Vampir-Mode setzen

Vampyr (Rollenspiel) von Focus Home Interactive
Vampyr (Rollenspiel) von Focus Home Interactive - Bildquelle: Focus Home Interactive
Das Rollenspiel Vampyr (ab 7,60€ bei kaufen) soll sich gegen der Trend glitzernder Mode-Vampire für Teenies stemmen und Freunden finsterer Unterhaltung eine „echte“ Gothic-Geschichte bieten - das erklärt Game Director Philippe Moreau in einem ausführlichen Interview mit Sonys PlayStation-Blog. Im Juni verrieten Entwickler Dontnod (Life Is Strange) und Publisher Focus bereits eine Reihe von Infos über das Rollenspiel, in dem man als Vampyr durchs London der spanischen Grippe streift. Im Mittelpunkt der im Jahr 1918 spielenden Geschichte steht Chirurg Jonathan Reid, der im Laufe des Spiels eine Wandlung durchmacht. Moreau dazu:

"Reid war im Krieg ein Arzt – er ist ein Wissenschaftler, der auf Blut spezialisiert ist. Er ist mit einer neuen Bluttransfusionstechnik vertraut, die im Krieg genutzt wurde. Reid ist sehr skeptisch, was alles Übernatürliche angeht, deshalb tut er sich, wie ihr euch vorstellen könnt, mit seinem neuen Zustand eher schwer. Als rationaler Mann will Reid sich mit dem Vampirismus arrangieren – er will ihn verstehen. Im Grunde will er ihn wie eine Krankheit behandeln, doch im Laufe des Spiels, wenn ihr auf viele Charaktere getroffen seid, werdet ihr entdecken, dass die Dinge sehr viel… organisierter oder vorsätzlicher sind als das.

(...)

Die Behörden Londons waren mit der Epidemie überfordert, da sie sich gerade erst von den großen Krieg erholten und sie wollten sich nicht allzu viel zu der Grippe äußern, um die Panik in der Bevölkerung zu reduzieren und die Kontrolle zu behalten. Dieses bedrückende Bild Londons wird in hunderten historischen Dokumenten und visuellen Berichten der Grippe gezeichnet, jedes düsterer als das davor. Aber was die Straßen angeht, die Architektur und die Atmosphäre von London beziehen wir uns sowohl auf Fakten, aber auch auf fiktionale Bezüge, die fantastische, visuelle Referenzstücke für uns sind.“


Screenshot - Vampyr: The Role Playing Game (PC)

Screenshot - Vampyr: The Role Playing Game (PC)

Screenshot - Vampyr: The Role Playing Game (PC)

Bei Details zu den Kämpfen und ihren offenbar schwerwiegenden Folgen bleibt Moreau noch vage: "Mit der Nutzung vampirischer Kräfte – wie ihr vielleicht schon erwartet habt! – und authentischen, ‘improvisierten’ Waffen, wie einer Säge (unser Protagonist ist schließlich Chirurg!) werdet ihr sowohl mythische Schrecken als auch menschliche Gegner bekämpfen. Ihr werdet außerdem Waffen mit verschiedener Reichweite nutzen können.

(...)

Eines der interessantesten Dinge ist, dass jeder, den ihr in Vampyr trifft, ein Ziel sein könnte, wenn ihr das wollt. Aber jeder Kill wird Konsequenzen auf die fragilen Straßen von London haben. Ihr werdet diese Konsequenzen sowohl sehen als auch fühlen. Sie werden langfristig einen Effekt auf die Geschichte haben, manchmal auch sofort.

(...)

Das Töten unschuldiger Menschen ist leider der Preis für die Unsterblichkeit. Außerdem, aus Sicht eines Vampirs, wie definiert man unschuldig? Man muss Menschen töten, das ist klar…aber wie entscheidet man, welche? Die Informationen, die ihr sammelt, die Dinge, die ihr seht und die Beziehungen, die ihr pflegt, werden eure Entscheidungen bestimmen. Aber ihr werdet euch ernähren müssen. Ihr könnt eurem Vampirdasein nicht entfliehen."


Letztes aktuelles Video: Concept-Teaser

Quelle: Deutscher PlayStation-Blog

Kommentare

Jim Panse schrieb am
maho76 hat geschrieben:ich würde in zusammenhang mit vampirgames gerne mal irgendwas mit "brujah" im titel sehen, das wäre dann der deutlichste unterschied zu moon-blahbla der möglich ist. :twisted:
Nee. Der deutlichste Unterschied wäre wohl ne Story über die Nosferatu. Aber wer will das schon sehen. ^^
Das Spiel klingt auf jeden Fall interessant und von DontNod würde ich nach LifeIsStrange sowieso alles blind kaufen.
casanoffi schrieb am
Erstarrung hat geschrieben:
casanoffi hat geschrieben:Ich meine, Old School London... Boohoo, sehr kreativ...
Naja, also sooo viele Vampirspiele die im London zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielen, kenne ich jetzt nicht... Genau genommen, kenne ich überhaupt eher wenige Spiele, die da spielen.
Also ist es zumindest unverbraucht, und - alleine schon wegen des zerfallenden Empires - eigentlich ziemlich passend für ein eher düsteres oder auch schwermütiges Spiel...
Gut, ich meinte das London(-inspirierte) Setting eher im allgemeinen als ausgelutscht, weniger auf Vampir-Spiele bezogen (davon gibt's nämlich grundsätzlich sehr wenige ^^).
Scipione hat geschrieben:Ich würde mir da eher Sorgen wegen des Entwicklers machen. Die haben nämlich bislang noch gar nicht durch gutes Gameplay geglänzt
Och, da bin ich erstmal frei von Vorurteilen. Remember Me und Life is strange haben ihre Qualitäten und auch Entwickler können sich steigern ^^
3nfant 7errible schrieb am
casanoffi hat geschrieben:
JCD hat geschrieben:
VonBraun hat geschrieben:Aber da es eine Multiplattform Entwicklung wird, darf man vom Gameplay leider nicht viel erwarten, schade eigentlich.
blödsinn. greift heutzutage garnicht mehr dieses argument.
Vielleicht nicht was das Gameplay betrifft - aber im Bezug auf Performance, UI und Steuerung hat er durchaus Recht.
Es allen Recht machen lohnt sich nicht, also einigt man sich meistens auf den größten gemeinsamen Nenner.
Ich würde mir da eher Sorgen wegen des Entwicklers machen. Die haben nämlich bislang noch gar nicht durch gutes Gameplay geglänzt
Erstarrung schrieb am
casanoffi hat geschrieben:Auch wenn mir das Setting definitiv zusagt, finde ich es halt schon wieder fast zu klischeehaft ^^
Ich meine, Old School London... Boohoo, sehr kreativ...
Naja, also sooo viele Vampirspiele die im London zu Beginn des 20. Jahrhunderts spielen, kenne ich jetzt nicht... Genau genommen, kenne ich überhaupt eher wenige Spiele, die da spielen.
Also ist es zumindest unverbraucht, und - alleine schon wegen des zerfallenden Empires - eigentlich ziemlich passend für ein eher düsteres oder auch schwermütiges Spiel...
casanoffi schrieb am
JCD hat geschrieben:
VonBraun hat geschrieben:Aber da es eine Multiplattform Entwicklung wird, darf man vom Gameplay leider nicht viel erwarten, schade eigentlich.
blödsinn. greift heutzutage garnicht mehr dieses argument.
Vielleicht nicht was das Gameplay betrifft - aber im Bezug auf Performance, UI und Steuerung hat er durchaus Recht.
Es allen Recht machen lohnt sich nicht, also einigt man sich meistens auf den größten gemeinsamen Nenner.
HardBeat hat geschrieben:Stimmt, weil alle Multiplattform Titel ja so grausig schlecht sind :roll:
Schon mal Witcher 3 gespielt? Fallout 4? GTA 5? Nur um mal ein paar zu nennen...
Ja, und alle haben etwas gemeinsam - in meinen genannten Punkten haben sie alle deutliche Schwächen :wink:
Wobei GTA 5 noch die positive Ausnahme darstellt, dieser Titel wurde für alle Plattformen vorbildlich optimiert.
Aber wir reden hier schließlich von Rockstar, die sich das auch wortwörtlich leisten können.
JCD hat geschrieben:der erste satz im artikel hat mcih neugierig gemacht. warum nciht. gute" ernsthafte" vampierstorys sind doch auch eher rar. vampire the masquerade bloodlines wird mir wohl als einer der besten rpg´s mit der thematik im gedächtniss bleiben. aber ich habe auch nichts gegen ein spiel was sich primär aufs storytelling bezieht. das setting hat bei mir ein stein im brett.
Auch wenn mir das Setting definitiv zusagt, finde ich es halt schon wieder fast zu klischeehaft ^^
Ich meine, Old School London... Boohoo, sehr kreativ...
Da wäre ich eher auf etwas gegenwärtiges scharf, wie z. B. in 30 Day of Night.
Die Story sollte meinetwegen auch nicht sonderlich erwähnenswert sein - allerdings muss das Drehbuch sowie die Regie stimmen. Mir würde es auch gefallen, wenn man etwas in der Art wie Condemned machen würde.
schrieb am
Vampyr
ab 19,89€ bei