Vampyr
03.12.2015 13:29, Jan Wöbbeking

Knochensäge statt glitzernder Schönlinge: Finstere Gothic-Geschichte soll einen Kontrapunkt zur Vampir-Mode setzen

Das Rollenspiel Vampyr (ab 19,89€ bei kaufen) soll sich gegen der Trend glitzernder Mode-Vampire für Teenies stemmen und Freunden finsterer Unterhaltung eine „echte“ Gothic-Geschichte bieten - das erklärt Game Director Philippe Moreau in einem ausführlichen Interview mit Sonys PlayStation-Blog . Im Juni verrieten Entwickler Dontnod (Life Is Strange) und Publisher Focus bereits eine Reihe von Infos über das Rollenspiel, in dem man als Vampyr durchs London der spanischen Grippe streift. Im Mittelpunkt der im Jahr 1918 spielenden Geschichte steht Chirurg Jonathan Reid, der im Laufe des Spiels eine Wandlung durchmacht. Moreau dazu:

"Reid war im Krieg ein Arzt – er ist ein Wissenschaftler, der auf Blut spezialisiert ist. Er ist mit einer neuen Bluttransfusionstechnik vertraut, die im Krieg genutzt wurde. Reid ist sehr skeptisch, was alles Übernatürliche angeht, deshalb tut er sich, wie ihr euch vorstellen könnt, mit seinem neuen Zustand eher schwer. Als rationaler Mann will Reid sich mit dem Vampirismus arrangieren – er will ihn verstehen. Im Grunde will er ihn wie eine Krankheit behandeln, doch im Laufe des Spiels, wenn ihr auf viele Charaktere getroffen seid, werdet ihr entdecken, dass die Dinge sehr viel… organisierter oder vorsätzlicher sind als das.

(...)

Die Behörden Londons waren mit der Epidemie überfordert, da sie sich gerade erst von den großen Krieg erholten und sie wollten sich nicht allzu viel zu der Grippe äußern, um die Panik in der Bevölkerung zu reduzieren und die Kontrolle zu behalten. Dieses bedrückende Bild Londons wird in hunderten historischen Dokumenten und visuellen Berichten der Grippe gezeichnet, jedes düsterer als das davor. Aber was die Straßen angeht, die Architektur und die Atmosphäre von London beziehen wir uns sowohl auf Fakten, aber auch auf fiktionale Bezüge, die fantastische, visuelle Referenzstücke für uns sind.“

Bei Details zu den Kämpfen und ihren offenbar schwerwiegenden Folgen bleibt Moreau noch vage: "Mit der Nutzung vampirischer Kräfte – wie ihr vielleicht schon erwartet habt! – und authentischen, ‘improvisierten’ Waffen, wie einer Säge (unser Protagonist ist schließlich Chirurg!) werdet ihr sowohl mythische Schrecken als auch menschliche Gegner bekämpfen. Ihr werdet außerdem Waffen mit verschiedener Reichweite nutzen können.

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Eines der interessantesten Dinge ist, dass jeder, den ihr in Vampyr trifft, ein Ziel sein könnte, wenn ihr das wollt. Aber jeder Kill wird Konsequenzen auf die fragilen Straßen von London haben. Ihr werdet diese Konsequenzen sowohl sehen als auch fühlen. Sie werden langfristig einen Effekt auf die Geschichte haben, manchmal auch sofort.

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Das Töten unschuldiger Menschen ist leider der Preis für die Unsterblichkeit. Außerdem, aus Sicht eines Vampirs, wie definiert man unschuldig? Man muss Menschen töten, das ist klar…aber wie entscheidet man, welche? Die Informationen, die ihr sammelt, die Dinge, die ihr seht und die Beziehungen, die ihr pflegt, werden eure Entscheidungen bestimmen. Aber ihr werdet euch ernähren müssen. Ihr könnt eurem Vampirdasein nicht entfliehen."

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